KÖLN (dpa-AFX) - Die angeschlagene Europatochter des US-Autobauers Ford kann sich über gestiegene Verkäufe freuen: Im ersten Quartal 2019 seien in Deutschland knapp 68 000 Pkw von Ford neu zugelassen worden und damit 5,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, teilte die Firma am Mittwoch in Köln mit und berief sich dabei auf Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes. So stark habe man bei den Pkw-Zahlen seit 2002 nicht mehr abgeschnitten.

Damit entwickelte sich Ford im ersten Quartal besser als der Gesamtmarkt - bei den Neuzulassungen aller Hersteller gab es nur ein Mini-Plus von 0,2 Prozent, der Wert stagnierte also letztlich. Damit konnte das Unternehmen seinen Marktanteil auf 7,7 Prozent erhöhen - jeder 13. Pkw war also ein Ford.

Die beiden verkaufsstärksten Modelle waren der Kleinwagen Fiesta und der etwas größere Focus. Auch das Geschäft mit Nutzfahrzeugen zog deutlich an. Ein Wermutstropfen: Nach starkem Jahresauftakt lief es im März nicht mehr so gut, da gab es im Vergleich zum Vorjahresmonat sogar ein Minus. Nichtsdestotrotz schnitt das Gesamt-Quartal stark ab. Es zeige sich, dass man zusammen mit den Händlern strategisch richtig aufgestellt sei, sagte Hans Jörg Klein, Geschäftsführer Marketing und Verkauf der Ford-Werke GmbH.

Ford Europa ist unter Druck. In den vergangenen Jahren schrieb die Tochter des US-Konzerns meistens rote Zahlen. Die Kosten gelten im Vergleich zu Wettbewerbern als zu hoch. Unlängst läutete die Chefetage ein Sanierungsprogramm ein, 5400 Stellen in Köln und in Saarlouis sollen über Abfindungen und Frühverrentungen wegfallen. Insgesamt hat Ford in Deutschland - inklusive eines kleinen Forschungsstandorts in Aachen - 24 000 Mitarbeiter als Stammbelegschaft. Hinzu kommen noch Leiharbeiter, die ebenfalls von dem Sparkurs betroffen sein werden./wdw/DP/fba