Düsseldorf (Reuters) - Der angeschlagene Energiekonzern Uniper wird verstaatlicht.

Der Bund teilte am Mittwoch mit, er habe sich auf ein Stabilisierungspaket verständigt, bei dem der Bund am Ende 99 Prozent der Anteile an Uniper übernehmen werde. Danach plane der Bund eine Kapitalerhöhung bei Uniper in Höhe von acht Milliarden Euro zum Preis von 1,70 Euro je Aktie. Der Bund übernehme zudem alle Anteile von Fortum an Uniper zu einem Preis von 1,70 Euro je Aktie. Der Bund sichere zudem die Finanzierung des Unternehmens bis zur Umsetzung der Kapitalerhöhung. Fortum und Uniper bestätigten den Deal.

Der Bund hatte bereits im Juli ein Rettungspaket geschnürt, das aber nun nicht mehr ausreiche. "Die Anpassung des Stabilisierungspaketes wurde notwendig, weil sich die Kapitalerfordernisse von Uniper durch die komplette Einstellung der vertraglich vereinbarten Gaslieferungen aus Russland und die stark gestiegenen Gaspreise signifikant erhöht haben." Dies habe die Notlage des größten deutschen Importeurs von russischem Gas verschärft.

Uniper hatte allein im ersten Halbjahr einen Verlust von über zwölf Milliarden Euro eingefahren. Der Konzern muss für die ausbleibenden Lieferungen aus Russland am teuren Spotmarkt Ersatz beschaffen und macht damit Milliardenverluste.

(Bericht von Tom Käckenhoff, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)