NEW YORK (dpa-AFX) - Die Experten von Goldman Sachs warnen die Anleger bei Fraport vor Mittelabflüssen. Das Wachstum des Flughafenbetreibers könne den Schuldenanstieg durch den Flughafenausbau nicht kompensieren, schrieb Analyst Patrick Creuset in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Er nahm dies zum Anlass, um die Aktie von "Neutral" auf "Sell" abzustufen.

Konkret bezog sich Creuset in seiner Studie auf den Bau des Terminal 3 am Frankfurter Heimatflughafen, für das Fraport seine Investitionsprognosen auf bis zu 4 Milliarden Euro nach oben revidiert habe. Er rechnet daher damit, dass der Kapitalaufwand bis 2023 im Schnitt auf jährlich 1,15 Milliarden Euro steigen wird - und der Barmittelfluss zumindest in diesem und den beiden Folgejahren negativ werden wird. Binnen fünf Jahren dürfte so ein Fünftel des Marktwertes an Geld verbrannt werden.

Die Verschuldung, so glaubt er, dürfte derweil sogar noch stärker steigen. Diese Größenordnung könne auch nicht von einem nachlassenden Gewinnwachstum abgefedert werden. Er rechnet damit, dass der operative Gewinn (Ebitda) bis 2023 nur um jährlich 2 Prozent steigen wird - und begründete dies mit Kapazitätsplanungen der Fluggesellschaften, stagnierenden Start- und Landegebühren und nur begrenztem Steigerungspotenzial bei den Einnahmen im Einzelhandel.

In seiner Studie hob der Experte die Prognosen für die Verschuldung an, reduzierte aber gleichzeitig seine Ergebnisschätzungen. Das Kursziel sank daraufhin von 73 auf 67 Euro. Damit sieht er auf dem aktuellen Kursniveau von 67,80 Euro ein geringfügiges Abwärtspotenzial./tih/elm/jha/

Bei Aktien mit der Einstufung "Sell" rechnet Goldman Sachs auf dem aktuellen Kursniveau sowie im Vergleich zu den anderen von der Bank beobachteten Unternehmen aus der gleichen Branche mit einem unattraktiven Renditepotenzial.

Analysierendes Institut Goldman Sachs.

Veröffentlichung der Original-Studie: 19.03.2019 / 22:55 / GMT Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: Datum in Studie nicht angegeben / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / Zeitzone in Studie nicht angegeben