ZÜRICH (dpa-AFX) - Die schweizerischen Wettbewerbshüter nehmen die geplante Übernahme des Kabelnetzbetreibers UPC durch den Telekomkonzern Sunrise genau unter die Lupe. Der Zusammenschluss könnte in verschiedenen Märkten eine beherrschende Stellung begründen oder verstärken, teilte die eidgenössische Wettbewerbskommission (Weko) mit. Dabei nennt sie etwa Sportübertragungsrechte im Bezahlfernsehen. Die Freenet-Beteiligung Sunrise gibt sich zuversichtlich. Sie rechnet laut einer Mitteilung vom Montag spätestens Anfang Oktober mit einer Entscheidung. Die Transaktion soll noch im vierten Quartal 2019 vollzogen werde.

Freenet hält knapp 25 Prozent an Sunrise und kassiert jährlich eine ordentliche Dividende von den Schweizern. Der MDax-Konzern sieht den Anteil als eine Finanzbeteiligung. Sunrise hatte Ende Februar angekündigt, die im Internet- und TV-Geschäft starke UPC Schweiz für 6,3 Milliarden Schweizer Franken (5,6 Mrd Euro) inklusive Schulden übernehmen zu wollen.

Um den Deal zu stemmen, will Sunrise mit einer Kapitalerhöhung 4,1 Milliarden Franken (3,7 Mrd Euro) aufnehmen - das würde Freenets Beteiligung deutlich verwässern. Über die Kapitalerhöhung soll im Herbst bei einer außerordentlichen Hauptversammlung entschieden werden. Die Entscheidung, wie Freenet bei einer außerordentlichen Aktionärsversammlung abstimmt, lässt sich das Unternehmen weiter offen./elm/mis