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freenet AG: freenet Group berichtet sehr solide Zahlen für das erste Quartal 2020 und bestätigt Guidance auch unter Berücksichtigung von COVID-19 (News mit Zusatzmaterial)

03.05.2020 / 19:37
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freenet Group berichtet sehr solide Zahlen für das erste Quartal 2020 und bestätigt Guidance auch unter Berücksichtigung von COVID-19
 

- Umsatz steigt um 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 648,8 Millionen Euro
 

- EBITDA (ohne regulatorische Effekte) stabil bei 109,2 Millionen Euro (+ 1,7 Prozent)
 

- Free Cashflow mit 49,9 Millionen Euro deutlich über Vorjahr (+10,1 Prozent)
 

- Abonnentenzahl um 3,2 Prozent auf 8,430 Millionen Kunden gewachsen
 

- Trotz COVID-19 wird die im Februar 2020 abgegebene Prognose bestätigt
 

- Zum Erhalt der finanziellen Stabilität und Flexibilität schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung eine einmalige Aussetzung der Dividende vor
 

Büdelsdorf, 03. Mai 2020 - Die freenet AG [ISIN DE000A0Z2ZZ5] hat heute die Ergebnisse für das erste Quartal 2020 bekannt gegeben.
 

Konzern: Entwicklung erwartungsgemäß, COVID-19 ohne Auswirkung

In Mio. EUR bzw. lt. AngabeQ1/2020Q1/2019Delta
Umsatzerlöse ohne MOTION TM1 648,8 622,4 26,5
EBITDA 104,2 107,9 -3,7
     davon regulatorische Effekte:      
        International Calls/ Roaming -5,0 --- -5,0
     davon MOTION TM --- 0,5 -0,5
EBITDA ohne regulatorische Effekte/ MOTION TM 109,2 107,4 1,9
Free Cashflow 49,9 45,3 4,6
Abo-Kundenstamm2 (in Tsd.) 8.429,6 8.168,0 261,6
 

Die Umsatzerlöse liegen im ersten Quartal 2020 mit 648,8 Millionen Euro über dem um MOTION TM bereinigten Umsatzniveau des Vorjahres (Q1/2019: 622,4 Millionen Euro). Verantwortlich für den Anstieg war die Umsatzentwicklung im Segment Mobilfunk. Das EBITDA der ersten drei Monate lag mit 104,2 Millionen Euro um 3,4 Prozent niedriger als im Vorjahresvergleichsquartal (Q1/2019: 107,9 Millionen Euro). Die negative Abweichung von 3,7 Millionen Euro ist im Wesentlichen auf nachlaufende Effekte der seit dem 15. Mai 2019 effektiven Regulierung von International Calls/ Roaming zurückzuführen (regulatorische Effekte: -5,0 Millionen Euro). Das EBITDA ohne Berücksichtigung regulatorischer Effekte und MOTION TM stieg hingegen leicht um 1,9 Millionen Euro auf 109,2 Millionen Euro (Q1/2019: 107,4 Millionen Euro) an. Der Free Cashflow erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal um 10,1 Prozent auf 49,9 Millionen Euro (Q1/2019: 45,3 Millionen Euro). Der deutliche Anstieg um 4,6 Millionen Euro ist im Wesentlichen auf eine Verbesserung des Working Capitals durch Abbau des Vorratsvermögens zurückzuführen. Der Abonnentenkundenstamm2 wächst im Vergleich zum Vorjahresquartal (31.03.2019: 8,168 Millionen Kunden) um 261.600 Kunden (+3,2 Prozent) auf nunmehr 8,430 Millionen Kunden. Gegenüber dem Jahresende 2019 (8,367 Millionen Kunden) entspricht der Nettozuwachs rund 63.100 Abonnenten. Erfreulich ist, dass sich neben den solide wachsenden waipu.tv Abo-Kunden auch die Postpaid-Kunden weiterhin positiv entwickeln.

 

Mobilfunk: Postpaid-Kundenzahl moderat gestiegen, EBITDA stabil

in Mio. EUR bzw. lt. AngabeQ1/2020Q1/2019Delta
Umsatzerlöse ohne MOTION TM1 582,6 557,1 25,5
     davon Serviceumsätze Postpaid 382,5 387,2 -4,8
     davon Serviceumsätze No Frills/ Prepaid 31,3 33,4 -2,1
EBITDA 91,6 96,5 -4,9
     davon regulatorische Effekte:      
        International Calls/ Roaming -5,0 --- -5,0
     davon MOTION TM --- 0,5 -0,5
     davon Segmentallokation -2,2 -1,8 -0,3
EBITDA ohne regulatorische Effekte/ MOTION TM/
Segmentallokationen
98,7 97,8 1,0
Postpaid-Kunden (in Tsd.) 6.925,0 6.861,5 63,4
Postpaid-ARPU ohne Hardware (in EUR) 18,4 18,8 -0,4
Aktive freenet FUNK-Kunden (in Tsd.) 35,3 --- 35,3
 

Der positive Trend aus den vergangenen beiden Quartalen bei den Postpaid-Kunden setzte sich fort, auch wenn das abgelaufene Quartal bereits unter dem Einfluss der Coronavirus-Pandemie zu Ende ging und sich u.a. in der Schließung einer Vielzahl eigener Shops wie auch der MediaMarkt-Saturn Märkte äußerte. Die Zahl der besonders werthaltigen Postpaid-Kunden lag zum Quartalsende bei 6,925 Millionen, was einem Zuwachs von 63.400 Kunden gegenüber dem Vergleichsquartal 2019 und 22.100 Kunden seit dem Jahreswechsel entspricht. Auch der Zuspruch zum App-basierten Tarif freenet FUNK blieb erhalten: Denn trotz Beschränkung der Pause-Funktion auf exakt 30 Tage jährlich und Einführung einer Aktivierungsgebühr von 10 Euro blieb der Bestand aktiver Nutzer gegenüber dem Jahresende mit 35.300 Nutzern konstant.
 

Leicht gesunken gegenüber dem Vorjahresquartal ist hingegen der Postpaid-ARPU (Q1/2020: 18,4 Euro; Q1/2019: 18,8 Euro). Die Entwicklung ist im Wesentlichen Ausdruck der nachlaufenden regulatorischen Effekte (International Calls/ Roaming: -5,0 Millionen Euro), die sich unmittelbar in den Serviceumsätzen bemerkbar machen und damit den leichten Rückgang in den Postpaid-Serviceumsätzen von 4,8 Millionen Euro auf 382,5 Millionen Euro erklären (Q1/2019: 387,2 Millionen Euro). Gegenüber dem Jahresende 2019 blieben sowohl der Postpaid-ARPU als auch die korrespondierenden Serviceumsätze vergleichsweise stabil. In Summe stiegen die im Segment Mobilfunk ausgewiesenen Umsatzerlöse aufgrund höherer Erlöse in den GRAVIS Stores um 25,5 Millionen Euro auf 582,6 Millionen Euro. Das EBITDA betrug zum Quartalsende 91,6 Millionen Euro (Q1/2019: 96,5 Millionen Euro). Ohne Berücksichtigung regulatorischer Effekte, der MOTION TM sowie Segmentallokationen zeigte sich, wie bereits auch in den vorherigen Quartalen, eine stabile und konsistente Entwicklung zum jeweiligen Vorjahresquartal (+1,0 Prozent gegenüber Q1/2019).


 

TV und Medien: waipu.tv weiterhin in Wachstumslaune

in Mio. EUR bzw. lt. AngabeQ1/2020Q1/2019Delta
Umsatzerlöse 60,7 61,0 -0,3
EBITDA 15,5 14,3 1,2
     davon Segmentallokation -1,7 -1,7 0,1
EBITDA ohne Segmentallokationen 17,2 16,1 1,1
waipu.tv Abo-Kunden3 (in Tsd.) 452,5 286,3 166,1
freenet TV Abo-Kunden (RGU) (in Tsd.) 1.016,9 1.020,2 -3,3
 

waipu.tv setzt auch in den ersten drei Monaten des neuen Jahres das solide Wachstum fort. Mit rund 452.500 Abo-Kunden erreicht die zahlende Kundschaft einen neuen Höchststand. Gegenüber dem Vorjahresquartal stieg die Anzahl der Abo-Kunden um rund 166.100 und gegenüber dem Jahresende 2019 um rund 44.200. Die Zahl der umsatzgenerierenden Nutzer von freenet TV ist im Jahresverlauf um rund 0,3 Prozent auf jetzt 1,017 Millionen freenet TV Abo-Kunden (RGU) leicht zurückgegangen und entwickelte sich damit weiterhin stabil. Abzuwarten bleibt, wie sich die zum 1. Mai verkündete Erhöhung des monatlichen Preises von 5,75 Euro auf 6,99 Euro auf die Nutzerzahlen auswirken wird.
 

Der Umsatz im Segment TV und Medien blieb in den ersten drei Monaten mit 60,7 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr stabil. Die enthaltenen Serviceumsätze stiegen, während Marketing- (Media Barter) und eventbasierte Umsätze aufgrund der beginnenden Auswirkungen der Coronavirus-Krise im März (temporär) zurückgingen. Auf Ebene des EBITDA wird diese Entwicklung im Wesentlichen durch eine bereits vor der Krisenzeit geplanten Reduzierung der Marketingaufwendungen überkompensiert und wächst damit um 8,3 Prozent auf 15,5 Millionen Euro (Q1/2019: 14,3 Millionen Euro). Aufgrund der nunmehr vorherrschenden Stabilität der Segmentverrechnungen gilt diese Entwicklung auch für das um diese Verrechnungen bereinigte EBITDA.

 

Guidance 2020: Aus heutiger Sicht Entwicklung im Rahmen der Guidance erwartet - auch unter Berücksichtigung von COVID-19

Zu Beginn des Kalenderjahres waren die Wachstumsprognosen sowohl für die Weltwirtschaft als auch die deutsche Wirtschaft noch mit verhalten positiven Vorzeichen versehen. Doch die Coronavirus-Krise hat weltweit in nahezu allen entwickelten Volkswirtschaften zu massiven Einschnitten in das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben geführt. In welchem Umfang sich der aufgrund des sogenannten Shutdowns induzierte Angebotsschock in eine systemische Wirtschaftskrise übersetzen wird, ist jedoch noch nicht absehbar. Der Telekommunikationsmarkt hat sich bereits während der Finanzkrise 2008/2009 als verhältnismäßig krisenfest und daher weniger anfällig für konjunkturelle Schwankungen erwiesen. Auch in der gegenwärtigen Situation beweist sich die Branche aufgrund der abonnementbasierten Geschäftsmodelle als vergleichsweise defensiver Wirtschaftszweig. Nichtsdestotrotz wirkt sich die Coronavirus-Krise auch auf diesen Sektor aus.
 

Für das eigene Geschäft sieht die freenet Group primär Risiken für das Absatzgeschäft. Der Vorstand ist aber auch unter den gegenwärtigen Umständen von der Widerstandsfähigkeit des Geschäftsmodells der freenet Group überzeugt. Ausgehend von der aktuellen Einschätzung der operativen Trends sowie der damit einhergehenden Bewertung der Absatzrisiken sieht das freenet Management daher keine Notwendigkeit die prognostizierten finanziellen und nichtfinanziellen Leistungsindikatoren anzupassen und bestätigt aus heutiger Sicht die Ende Februar 2020 abgegebene Prognose. Allerdings sind Dauer, resultierende Einschränkungen und Intensität der Krise heute noch nicht abschließend beurteilbar. Selbst, wenn sich die unmittelbaren Rahmenbedingungen für die Geschäftstätigkeit der freenet Group nicht vollends ändern sollten, könnten im Jahresverlauf makro-ökonomische und gesellschaftliche Veränderungen bzw. Umbrüche zu einer Korrektur der gegenwärtigen Einschätzung führen. Die getroffene Prognose ist folglich mit einer höheren Unsicherheit behaftet als noch zu Beginn des Jahres.

 

Dividende: Einmalige Aussetzung der Dividende zum Erhalt der finanziellen Stabilität und Flexibilität vorgeschlagen

Vorstand und Aufsichtsrat der freenet AG haben entschieden, der Hauptversammlung am 27. Mai 2020, abgesehen von der verpflichtenden Mindestdividende in Höhe von 0,04 Euro je Aktie, die einmalige Thesaurierung des Bilanzgewinns (Aussetzung der Dividende) vorzuschlagen. Die Entscheidung fiel vor dem Hintergrund der noch nicht absehbaren Auswirkungen der Coronavirus-Krise auf den Finanzsektor und der damit möglicherweise herausfordernden Refinanzierung von zwei Schuldscheinen in Höhe von 700 Mio. Euro. Die finanzielle Stabilität und Flexibilität der Gruppe soll damit auch bei einer Verschärfung der Situation an den Finanzmärkten erhalten bleiben. Für die Zukunft steht das Unternehmen zu seiner aktuellen Dividendenpolitik, die eine Ausschüttung von mindestens 80 Prozent des Free Cashflow vorsieht.

 

Internet-Übertragung der Telefonkonferenz

Die freenet AG lädt am 4. Mai 2020 um 10:00 Uhr (MESZ) zur Analystentelefonkonferenz ein. Alle Interessierten können die Konferenz per Webcast (LINK) verfolgen.

Eine Aufzeichnung der Konferenz wird im Anschluss zur Verfügung gestellt werden.
 

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1 Der Vorstand beschloss, sich per Ende Dezember 2019 von der 51-prozentigen Beteiligung an der MOTION TM Vertriebs GmbH, Troisdorf, zu trennen und die Geschäftsanteile zu einem Verkaufspreis von 7,0 Millionen Euro (davon 0,0 Millionen Euro im Free Cashflow) an die Altgesellschafter zurückzugeben. Strategische Gründe wie etwa fehlende Einkaufssynergien, größere Ausfallrisiken verbunden mit der Zunahme des Handelsvolumens und die charakteristische Margenschwäche des Hardwaregeschäfts haben den Vorstand zu diesem Schritt bewogen. Der externe Umsatzbeitrag aus dem Geschäft belief sich im Jahr 2019 auf 323,5 Millionen Euro und der EBITDA-Beitrag auf rund 2,6 Millionen Euro (0,8 Prozent EBITDA-Marge) bei einem kumulierten Free Cashflow von -0,2 Millionen Euro in den Jahren 2017 bis 2019. Zur Verbesserung der Vergleichbarkeit werden die Vorjahreszahlen für Umsatz und EBITDA daher um MOTION TM bereinigt dargestellt.
2 Summe aus Postpaid-Kunden, aktiven freenet FUNK-Kunden, freenet TV Abo-Kunden (RGU) und waipu.tv Abo-Kunden.
3 InklusiveKunden aus der Vertriebskooperation mit Telefónica Deutschland (gestartet im Mai 2019).


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Kontakt:

Investor Relations
freenet Group
Tel.: +49 (0) 40 / 513 06 778
E-Mail: ir@freenet.ag
https://www.freenet-group.de


Zusatzmaterial zur Meldung:

Dokument: https://eqs-cockpit.com/c/fncls.ssp?u=LBGLLOEJPA
Dokumenttitel: Q1 2020


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E-Mail: ir@freenet.ag
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ISIN: DE000A0Z2ZZ5, DE000A1KQXU0
WKN: A0Z2ZZ , A1KQXU
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