NEW YORK (Dow Jones)--Überwiegend enttäuschende Konjunkturdaten dämpfen am Dienstag die Kauflaune an den US-Börsen. Vor allem die überraschend deutlich gesunkenen Einzelhandelsumsätze lasten auf der Stimmung. Kurz nach der Startglocke verliert der Dow-Jones-Index 0,3 Prozent auf 34.303 Punkte. Der S&P-500 sinkt um 0,1 Prozent, ebenso der Nasdaq-Composite.

Viele Anleger halten sich auch wegen der am Dienstag beginnenden Sitzung der US-Notenbank zurück. Das Ergebnis der zweitägigen Beratungen wird am Mittwoch bekannt gegeben. Die Zeit bis dahin können sich die Anleger mit einer Fülle von Konjunkturdaten vertreiben. Am Dienstag wurden der Empire State Manufacturing Index für Juni und die Mai-Daten zu Erzeugerpreisen, Einzelhandelsumsätzen und Industrieproduktion veröffentlicht. Etwas später folgen die April-Daten zu den Lagerbeständen.


   Schwächere Einzelhandelsumsätze könnten Inflationsängste lindern 

Wie schon die in der vergangenen Woche veröffentlichten Verbraucherpreise sind auch die Erzeugerpreise im Mai stärker gestiegen als erwartet. Der Empire-State-Index sank im Vergleich zum Vormonat unerwartet deutlich. Die Industrieproduktion stieg wiederum etwas stärker als erwartet. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf den Einzelhandelsumsätzen. Ihr Rückgang befeuert auf der einen Seite Zweifel am für die US-Wirtschaft so wichtigen privaten Konsum, könnte aber auch als Zeichen dafür verstanden werden, dass die Amerikaner sich keine Sorgen wegen steigender Verbraucherpreise machten, meint Sebastien Galy, Makro-Stratege bei Nordea Asset Management. Der Umsatzrückgang könnte bedeuten, dass sich die US-Haushalte nicht gezwungen sähen, Anschaffungen aus Angst vor der Inflation vorzuziehen.

In den zurückliegenden Monaten hat die Inflation merklich angezogen. Ursächlich waren die Erholung der Wirtschaft von dem pandemiebedingten Einbruch und Lieferengpässe. Die US-Notenbank beharrt jedoch darauf, dass der Preisauftrieb nur vorübergehend sei - eine Meinung, die auch viele Marktteilnehmer teilen. Sollte die Inflation jedoch länger auf hohem Niveau verharren und die Fed ihre Unterstützung der Märkte durch geldpolitische Straffungen zurückfahren, könnte dieses Vertrauen erschüttert werden, heißt es.


   Freeport-McMoran schwächeln im Sog des Kupferpreises 

Auf Unternehmensseite ist die Nachrichtenlage dünn. Nach der Schlussglocke wird Oracle über den Verlauf seines vierten Geschäftsquartals berichten. Aktuell gibt die Aktie um 0,8 Prozent nach. Allerdings hatten Technologiewerte am Montag überdurchschnittlich zugelegt.

Die Aktien des Bergbaukonzerns Freeport-McMoran brechen um 5,6 Prozent ein. Hier belaste der drastische Rücksetzer des Kupferpreises von rund 4 Prozent, heißt es.

Die Ölpreise legen derweil weiter zu, gestützt von der Hoffnung auf eine wieder steigende Nachfrage. "Die indirekten Verhandlungen zwischen Iran und den USA tragen bisher keine Früchte, und Beobachter glauben nicht an eine schnelle Einigung", so Ricardo Evangelista vom Brokerhaus Activtrades zur Wiederbelebung des Atomabkommens. Eine Einigung könnte dagegen zu einer schnellen Aufhebung der Ölexport-Beschränkungen führen.

Am Devisenmarkt zieht der Dollar leicht an. Der Dollarindex steigt um 0,1 Prozent. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen zeigt sich kaum verändert.


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INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                34.302,75      -0,26        -91,00          12,08 
S&P-500              4.251,27      -0,09         -3,88          13,18 
Nasdaq-Comp.        14.154,93      -0,14        -19,22           9,83 
Nasdaq-100          14.112,16      -0,11        -16,04           9,50 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,17        0,8          0,16            4,8 
5 Jahre                  0,79        0,3          0,78           42,6 
7 Jahre                  1,20        0,9          1,19           55,4 
10 Jahre                 1,51        1,2          1,50           59,1 
30 Jahre                 2,20        2,1          2,18           55,6 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Di, 8:41 Uhr  Mo, 17:20 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,2119     -0,01%        1,2125         1,2127   -0,8% 
EUR/JPY                133,47     +0,05%        133,54         133,39   +5,9% 
EUR/CHF                1,0901     -0,03%        1,0901         1,0904   +0,8% 
EUR/GBP                0,8605     +0,18%        0,8597         0,8591   -3,7% 
USD/JPY                110,14     +0,06%        110,06         110,00   +6,6% 
GBP/USD                1,4085     -0,19%        1,4114         1,4116   +3,1% 
USD/CNH (Offshore)     6,4074     -0,00%        6,4013         6,4081   -1,5% 
Bitcoin 
BTC/USD             40.280,76     -0,00%     40.355,37      40.686,00  +38,7% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               71,89      70,88         +1,4%           1,01  +48,2% 
Brent/ICE               73,69      72,86         +1,1%           0,83  +43,7% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.865,06   1.866,25         -0,1%          -1,19   -1,7% 
Silber (Spot)           27,66      27,88         -0,8%          -0,22   +4,8% 
Platin (Spot)        1.154,38   1.168,50         -1,2%         -14,13   +7,9% 
Kupfer-Future            4,36       4,53         -3,8%          -0,17  +23,5% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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June 15, 2021 09:52 ET (13:52 GMT)