BAD HOMBURG (awp international) - Der geplante Umbau bei Fresenius Medical Care (FMC) hat auch Konsequenzen in der Führungsetage des Dialyseanbieters. Die Fresenius-Tochter verkleinert laut einer Mitteilung vom Mittwoch den Vorstand von bisher acht auf künftig fünf Mitglieder. Der bisherige Vorstandsvorsitzende Rice Powell soll das Unternehmen auch in Zukunft leiten, gab FMC in Bad Homburg bekannt.

Die personellen Änderungen werden zum 1. Januar 2022 wirksam. Damit passe man die Besetzung des Managements an das neue Betriebsmodell an, das 2023 eingeführt werden soll, hiess es weiter. Die bisherigen Vorstandsmitglieder Harry de Wit, Kent Wanzek und Olaf Schermeier scheiden im Zuge dessen aus dem obersten Leitungsgremium aus. Sie berichten künftig an Katarzyna Mazur-Hofsäss, die im Vorstand die Verantwortung für das neue Geschäftssegment "Care Enablement" übernimmt.

In diesem Segment bündelt FMC sein bisher dezentralisiertes Produktgeschäft unter einem globalen Medizintechnik-Dach. Daneben soll es ein Segment "Care Delivery" geben, in dem der Konzern sein globales Geschäft mit Gesundheitsdienstleistungen zusammenfassen will. Dieses Segment soll vom bisherigen Chef des Nordamerika-Chefs William Valle geleitet werden.

Die Fresenius-Tochter FMC, die weltweit etwa 4100 Dialysezentren für Nierenkranke betreibt, hatte Anfang November ein Sparprogramm im Kampf gegen Kostendruck und die Folgen der Corona-Krise angekündigt. Geplant sind schlankere Strukturen und der Abbau von weltweit 5000 Arbeitsplätzen. Damit will der Konzern die jährlichen Kosten bis 2025 um 500 Millionen Euro senken. Details zum Programm werden noch erarbeitet. In Deutschland stehen 500 bis 700 Jobs auf der Kippe. FMC macht die Pandemie seit längerem zu schaffen. Viele chronisch Nierenkranke sterben am Coronavirus, was die Zahl der Behandlungen in den Dialysezentren drückt./tav/tih/jha/