FRANKFURT/WASHINGTON (dpa-AFX) - Der Dialyseanbieter Davita hat vor dem obersten US-Gericht im Streit um die Höhe von Kostenerstattungen für bestimmte Dialysepatienten eine Schlappe erlitten. Eine Mehrheit der neun Richter des US Supreme Court stellte sich in dem Streit um die Gestaltung einer betrieblichen Krankenversicherung auf die Seite eines Krankenhauses in Ohio und damit gegen den US-Konkurrenten des Dialysekonzerns FMC, wie aus am Dienstag veröffentlichten Gerichtsunterlagen hervorgeht.

Demnach benachteilige der Versicherungsplan Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz nicht, indem für Dialyse weniger bezahlt werde als für andere Behandlungen. Davita hatte das Hospital verklagt, weil es für Dialysebehandlungen die niedrigste Erstattungsrate zahlt. Das Urteil könnte Signalwirkung für ähnlich gestaltete private Krankenversicherungen anderer Unternehmen sein. Aktien von Dialyseanbietern gerieten schwer unter Druck.

Das Urteil öffne die Tür für weitere Gesundheitspläne, die den des betreffenden Krankenhauses glichen und somit bei Dialysebehandlungen die Kosten kappen wollten, erklärte Analyst James Vane-Tempest vom Investmenthaus Jefferies. Allerdings dürften gerade große, US-weite Versicherungsanbieter vor solchen Maßnahmen zurückschrecken, aus Furcht vor negativen Reaktionen der Öffentlichkeit.

Anleger trennten sich dennoch lieber erst einmal von Davita-Aktien, die in New York um rund zwölf Prozent einbrachen. Im Dax knickten die Aktien von FMC, das stark in den USA aktiv ist, um gut neun Prozent ein. Die Papiere der FMC-Mutter Fresenius fielen um knapp fünf Prozent./mis/edh