ZÜRICH (dpa-AFX) - Der Dialysespezialist FMC
Der Margenanstieg bei FMC nähere sich dem Höhepunkt, schrieb der UBS-Experte. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, hätten die Margen während der vergangenen zehn Jahre zwischen 16 und 18 Prozent gelegen, 2016 sogar bei 19,5 Prozent. Dazu hätten in erster Linie Kosteneinsparungen beigetragen, auch da Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen zunehmend statt des teureren Medikaments Epogen von Amgen das günstigere Mittel Mircera von Roche verabreicht worden sei. Der Dialysespezialist FMC habe Anfang 2015 damit begonnen, seine blutbildungsanregenden Substanzen (ESAs) zunehmend von Roche statt von Amgen zu beziehen.
Dadurch steige aber auch der Druck der Krankenversicherer. Die dürften darauf drängen, an den geringeren Kosten teilzuhaben. FMC-Konkurrent DaVita habe bereits auf härtere Verhandlungen mit den Assekuranzen hingewiesen. Zudem könnte die neue US-Regierung bestimmte Anpassungen bei Dialysedienstleistungen verzögern oder sogar streichen. Douglas-Pennant erwartet daher, dass die Margen von FMC vom zweiten Halbjahr 2017 an sinken und bis 2019 auf 18,3 Prozent fallen werden. Seine gesenkten Ergebnisschätzungen je Aktie lägen deutlich unter den Markterwartungen.
Infolge seiner negativen Einschätzung der FMC-Aktien stufte der Analyst die Papiere des Mutterkonzerns Fresenius von "Buy" auf "Neutral" ab. Das Kursziel senkte er um 1 auf 74 Euro. Sein gestiegener Optimismus für die Infusionstochter Kabi reiche nicht aus, seine Skepsis hinsichtlich FMC zu kompensieren.
Mit der Einstufung "Sell" geht die UBS davon aus, dass die Gesamtrendite der Aktie (Kursgewinn plus Dividende) auf Sicht von zwölf Monaten um mindestens sechs Prozent unter der von der UBS erwarteten Marktrendite liegt. Bei "Neutral" wird mit einer Gesamtrendite um bis zu sechs Prozent über oder unter der von der UBS erwarteten Marktrendite gerechnet./ck/mis/stb
Analysierendes Institut UBS.