Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt blieb es auch am Dienstag bei der abwartenden Haltung der Anleger. Der DAX veränderte sich kaum, er gab geringfügig um 0,1 Prozent auf 17.068 Punkte nach und hielt sich damit weiter über der 17.000er Marke. In der zweiten Reihe ging es deutlicher nach unten: Der MDAX fiel um 1,0 Prozent, gedrückt vor allem von Verlusten seines Schwergewichts Fresenius Medical Care (FMC). Auch der TecDAX fiel zurück, weil sich Anleger vor den Nvidia-Zahlen tendenziell von Technologieaktien trennten. Thema Nummer eins im DAX waren einmal mehr Bayer, die nach größeren Schwankungen schließlich um 0,5 Prozent nachgaben.

Bayer will über drei Jahre nur noch eine gesetzliche Mindestdividende von 0,11 Euro zahlen, um seine Schulden schneller zu reduzieren: "de facto fast eine komplette Streichung im Vergleich zu den 2,40 Euro im Vorjahr", so ein Händler. Längerfristig könne der Schritt aber auch positiv gesehen werden, weil Bayer sich so wesentlich schneller seiner Schulden entledige.

Stärker unter Druck standen Siemens Energy. Händler führten den Abschlag um 4,1 Prozent auf die Verzögerungen bei der Transformation in erneuerbare Energien zurück. Auf der anderen Seite stiegen Heidelberg Materials um 2,2 Prozent auf 87,68 Euro. Die Analysten von Barclays haben die Aktien auf "Overweight" heraufgestuft mit einem Kursziel von 106 Euro.


   "Warnung vor schwächerem Q1 wirft FMC zurück" 

Fresenius Medical Care gaben ihre deutlichen Aufschläge aus dem frühen Geschäft wieder ab und notierten zum Schluss 4,5 Prozent im Minus. Der Dialysedienstleister hat im vergangenen Jahr sein zuletzt angehobenes Ergebnisziel übertroffen und für das laufende Jahr ein gegenüber dem Vorjahr beschleunigtes operatives Ergebniswachstum in Aussicht gestellt. Allerdings hat der Finanzvorstand laut Marktteilnehmern vor einem schwachen ersten Quartal gewarnt, das habe die Verkäufe ausgelöst.


   Jost Werke fester 

1,3 Prozent fester zeigten sich Jost Werke nach ihrem Zahlenausweis. Der Umsatz liege im erwarteten Rahmen, der Margenanstieg auf 11,3 Prozent sei noch einen Tick kräftiger ausgefallen als erwartet, hieß es. Allerdings war auch der Überraschungseffekt bei dem Lkw-Zulieferer nur noch relativ gering, auch weil SAF Holland bereits zum Wochenauftakt unerwartet gute Zahlen vorgelegt hatte.

Als "grob im erwarteten Rahmen" bezeichneten Händler die neue Prognose von Nagarro. Der Kurs des Experten für Digital Engineering gab um 2,6 Prozent nach.


=== 
INDEX                                   zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX                                   17.068,43  -0,1%     +1,89% 
DAX-Future                            17.118,00  -0,1%     +1,10% 
XDAX                                  17.067,54  -0,1%     +1,79% 
MDAX                                  25.758,31  -1,0%     -5,08% 
TecDAX                                 3.360,88  -0,7%     +0,70% 
SDAX                                  13.720,17  -0,7%     -1,72% 
zuletzt                               +/- Ticks 
Bund-Future                              133,27    +52 
YTD - bezogen auf Schlusskurs Vortag 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX           16         23     1          2.775,9        64,1    44,7 
MDAX          10         39     1            401,7        21,8    19,2 
TecDAX         4         25     1            550,1        13,9    10,9 
SDAX          18         51     1            101,5         7,0     6,6 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/ros

(END) Dow Jones Newswires

February 20, 2024 11:51 ET (16:51 GMT)