FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


1. EU-Zeitumstellung verkürzt für eine Woche Zeitabstand zu USA 

Eine Stunde länger schlafen in der Nacht zu Sonntag ist für viele der entscheidende Faktor der Umstellung auf Winterzeit in Europa. Doch wer auf US-Märkte, US-Konjunkturdaten und US-Unternehmensergebnisse schaut, sollte den um eine Stunde verringerten Zeitabstand zur US-Zeit einplanen. Die Wall Street öffnet ab Montag schon um 14.30 (und nicht 15.30) unserer Zeit, wichtige Konjunkturdaten (wie der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag) kommen um 13.30 statt 14.30. Doch nach einer Woche ist das vorbei: In der Nacht zum 6. November werden auch jenseits des Atlantiks die Uhren zurückgestellt, und es herrscht wieder die übliche Zeitdifferenz zur US-Ostküste von 6 Stunden.

>>> Sonntag, 30. Oktober 2022; 02:00


2. Euroraum-Wirtschaft wächst im dritten Quartal nur noch schwach 

Die Wirtschaft des Euroraums dürfte im dritten Quartal nur noch schwach gewachsen sein. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte rechnen damit, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,1 Prozent gestiegen ist, nachdem es im zweiten Quartal noch um 0,7 Prozent zugelegt hatte. Viele Analysten erwarten, dass der Euroraum wegen der hohen Energiepreise und der anhaltenden Unsicherheiten im Zuge des russischen Überfalls auf die Ukraine im nächsten Jahr in eine Rezession rutschen wird.

>>> Montag, 31. Oktober 2022; 11:00


3. Euroraum-Teuerung wird im Oktober zweistellig 

Der Inflationsdruck im Euroraum dürfte im Oktober erneut zugenommen haben und zweistellig geworden sein. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte erwarten, dass die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,9 Prozent gestiegen sind, wodurch die Jahresteuerung auf 10,0 (September: 9,9) Prozent zulegen würde. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihrer Leitzinsen wegen des hohen Inflationsdruck zuletzt erneut außergewöhnlich stark - um 75 Basispunkte - angehoben und ihre Ansicht zu weiteren Zinsanhebungen bekunden. Zudem will sie die Liquidität im Bankensystem rasch verringern.

>>> Montag, 31. Oktober 2022; 11:00


4. Bei Fresenius und FMC richtet sich der Blick auf Prognose und Strategie 

Wenn der Gesundheitskonzern Fresenius und seine Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC) ihre Drittquartalszahlen vorlegen, wird sich noch keine Trendwende abzeichnen. Richtungsweisend dürfte hingegen vielmehr der Umstand sein, dass die Bilanzen der beiden DAX-Konzerne von neuen Konzernlenkern vorgestellt werden. Denn Michael Sen, der seit Anfang Oktober amtierende Konzernchef der Fresenius SE & Co. KGaA, wird ebenso wie seine Amtskollegin bei FMC, Carla Kriwet, die den Vorstandsvorsitz bei dem Dialysedienstleister ebenfalls zum 1. Oktober übernommen hat, nicht nur Konzernstrategie und -ausrichtung einer genauen Prüfung unterziehen, sondern auch die Jahresziele auf ihre Stichhaltigkeit hin abklopfen müssen. Einige Analysten halten die aktuelle Ergebnisprognose von Fresenius jedenfalls für zu optimistisch.

>>> Dienstag, 1. November 2022; 07:00


5.Scholz und Länder verhandeln über Gaspreisdeckel und 49-Euro-Ticket 

Die Umsetzung des von der Bundesregierung angekündigten "Abwehrschirms" gegen die hohen Energiepreise wird im Mittelpunkt stehen, wenn Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit den Länderchefs zur Ministerpräsidentenkonferenz in Berlin zusammenkommt. Dabei wird es vor allem um die Finanzierung gehen, es gibt aber auch inhaltliche Differenzen. So fordern die Länder ein Vorziehen des geplanten Gaspreisdeckels auf den 1. Januar. Ein Knackpunkt ist auch das geplante 49-Euro-Ticket, für das die Länder auf dauerhafte Zusagen des Bundes zur Finanzausstattung des Öffentlichen Nahverkehrs bestehen. Der Bund hat seinerseits 1,5 Milliarden Euro ab 2023 zugesagt, erwartet aber von den Ländern eine Beteiligung in gleicher Höhe.

>>> Mittwoch, 2. November 2022; 15:00


6. US-Notenbank hebt Leitzins um 75 Basispunkte an - und dann? 

Der Offenmarktausschuss FOMC der US-Notenbank dürfte die Serie sehr großer Zinsschritte am Mittwoch fortsetzen. Analysten und Marktteilnehmer erwarten, dass der Zielsatz für Fed Funds erneut um 75 Basispunkte angehoben wird. Er läge dann in einer Spanne von 3,75 bis 4,00 Prozent, dem höchsten Niveau seit Anfang 2008. Weitaus spannender ist jedoch die Frage, wie die Fed danach weiter machen wird. Vor einer Woche - am letzten Tag vor Beginn der so genannten Schweigeperiode - hatte das Wall Street Journal berichtet, dass die Fed ihre Zinsen im Dezember eventuell nur noch um 50 Basispunkte erhöhen werde. Diese Nachricht hatte die Aktienmärkte weltweit mehrere Tage lang gestützt. Da neue Zinsprognosen der FOMC-Mitglieder erst im Dezember anstehen, ruhen die Hoffnungen von Marktteilnehmern und Analysten auf der Pressekonferenz von Fed-Chairman Jerome Powell.

>>> Mittwoch, 2. November 2022; 19:00/19:30


7. Weitere Gewinnwarnung aus Heidelberg? 

Im Sommer hat Heidelbergcement angesichts "atemberaubender" Preisschwankungen für Energie seine Ambitionen aufgegeben, den Gewinn in diesem Jahr zu steigern. Dann wurde zu Beginn des Herbstes ein neuer Name - Heidelberg Materials - gefunden, unter dem der Baustoffkonzern nun weltweit auftritt. Manche Analysten glauben, dass bei Vorlage der Drittquartalszahlen eine weitere Gewinnwarnung ansteht, aus dem leichten Rückgang könnte ein deutlicher Rückgang werden, heißt es bei UBS. Wenn, ja, wenn es den Zementbrennern nicht doch gelungen sein sollte, den Extremausschlägen der Energie ein Schnippchen zu schlagen.

>>> Donnerstag, 3. November 2022; 07:00


8. Wackelt bei Zalando nun doch die Mittelfristprognose? 

Zalando hat im August trotz der deutlich gesenkten Jahresprognose die Mittelfristziele für 2025 bekräftigt. Die spannende Frage ist, ob der Berliner Online-Modehändler diese weiterhin für erreichbar hält, die ein GMV von mehr als 30 Milliarden Euro und einen Umsatz von etwa 20 Milliarden Euro vorsehen. Angesichts der für Verbraucher stark an mehreren Fronten gestiegenen Kosten dürften sich kurz- und mittelfristig die Netto-Neuzugänge im Kleiderschrank in Grenzen halten. Der Marktkonsens rechnet mehreren Analysehäusern zufolge nicht mehr mit dem Erreichen der 2025 Ziele. Im Gesamtjahr dürfte auch nur das untere Ende der Zielspanne in Reichweite sein. Das dritte Quartal war vermutlich durchwachsen - zum einen früher Start der margenstarken Herbst/Wintersaison, gleichzeitig Rabattaktionen wegen Inflation, Rezession sowie hoher Lagerbestände.

>>> Donnerstag, 3. November 2022; 07:00


9. BMW mit der nächsten Enttäuschung? 

Wenn Profitabilität der alleinige Maßstab wäre, würde Mercedes-Benz das Rennen gegen BMW dieses Jahr klar gewinnen. Während die Münchener die Jahresprognose wegen fehlender Bauteile und hoher Kosten für Elektromobilität rund um die ab 2025 am Markt startende Neue Klasse reduziert haben, hat Mercedes-Benz gleich zwei Mal den Rendite-Ausblick angehoben. Der in Stuttgart gesetzte Fokus auf Luxusmodelle scheint sich auszuzahlen. Zwar dürfte BMW im dritten Quartal sowohl den Umsatz als auch den Gewinn kräftig gesteigert haben. Möglicherweise wird auch die Margen-Prognose 2022 wieder (etwas) angehoben. Das Margen-Niveau von Mercedes-Benz mit mittlerweile bis zu 15 Prozent Umsatzrendite ist aber außer Reichweite.

>>> Donnerstag, 3. November 2022; 07:30


10. Hannover Rück kommt bei "Ian" glimpflich davon 

Die Hannover Rück hat den richtigen Riecher gehabt. Während die beiden größeren Konkurrenten Munich Re und Swiss Re mit erheblichen Belastungen wegen des Hurrikans "Ian" zu kämpfen haben, ist der Rückversicherer aus Niedersachsen voraussichtlich vergleichsweise glimpflich davongekommen. Denn der Konzern hat seine Präsenz auf dem "problematischen" Markt Florida, wo "Ian" verheerend zugeschlagen hat, beizeiten deutlich reduziert. Viel spricht dafür, dass die Hannover Rück ihre Prognose für das Gesamtjahr bestätigen wird.

>>> Donnerstag, 3. November 2022; 07:30"


11. Bank of England hebt Leitzins um 75 Basispunkte an und setzt Bilanzabbau fort 

Der geldpolitische Ausschuss (MPC) der Bank of England dürfte bei seinen Beratungen auf "business as usual" setzen. Der Notankauf von Wertpapieren zur Rettung von Rentenfonds ist eingestellt, die Staatsanleiherenditen sinken, und die Marktteilnehmer bauen auf eine weniger abenteuerliche Fiskalpolitik der neuen Regierung unter Premierminister Rishi Sunak. Folglich dürfte die BoE versuchen, den Prozess der geldpolitischen Straffung mit Zinsanhebungen und Bilanzabbau fortzuführen. Analysten erwarten - nicht zuletzt nach einer weithin beachteten "dovishen" Rede von MPC-Mitglied Ben Broadbent -, dass die Zinsen um höchstens 75 Basispunkte angehoben werden.

>>> Donnerstag, 3. November 2022; 13:00


12. Scholz und Wirtschaft unternehmen Tagesausflug nach Peking 

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October 28, 2022 09:46 ET (13:46 GMT)