Von Britta Becks

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Vorstandsvorsitzende des Gesundheitskonzerns Fresenius, Stephan Sturm, ist nach wie vor zuversichtlich, dass der DAX-Konzern seine mittelfristigen Ziele erreichen kann. Demnach geht die Fresenius SE & Co KGaA im Zeitraum 2020 bis 2023 unverändert von einem durchschnittlichen jährlichen organischen Umsatzwachstum von 4 bis 7 Prozent aus. Im gleichen Zeitraum soll der Nettogewinn pro Jahr im Schnitt um 5 bis 9 Prozent zulegen.

Allerdings wurden diese Mittelfrist-Ziele vor Ausbruch der Covid-19-Pandemie im Jahr 2019 ausgegeben. Doch wie Konzernchef Sturm in seiner vorab veröffentlichten Rede anlässlich der für Freitag terminierten virtuellen Hauptversammlung unterstrich, sind die grundlegenden Wachstumstreiber "weitgehend intakt". "Daher sind wir überzeugt, diese Mittelfrist-Ziele auch weiterhin erreichen zu können", so Sturm.

Allerdings müsse der Konzern, der in den vergangenen beiden Jahren pandemiebedingt langsamer gewachsen ist als 2019 erwartet, sein Wachstum in den kommenden beiden Jahren spürbar beschleunigen, um diese Ziele zu erreichen. Aus diesem Grund hat Fresenius, wie bereits bekannt, Maßnahmen zur Effizienzverbesserung und Profitabilitätssteigerung initiiert, und Details dazu zur Jahresmitte in Aussicht gestellt. Wie der Fresenius-Chef in seiner Rede deutlich machte, geht es dabei im Wesentlichen um eine Überprüfung der bestehenden Strukturen und Geschäftsmodelle: "Ist das alles sinnvoll, was wir machen? Und wie wir es machen? Was machen wir womöglich doppelt? Oder sogar dreifach? Wo lassen sich Synergien heben?"

Als Beispiel nannte Sturm die Beschaffungsprozesse des Konzerns, die sich optimieren ließen. Zudem könnten Servicefunktionen noch stärker gebündelt und Kliniken verstärkt spezialisiert werden. Auch eine Anpassung der Kapazitäten in den deutschen Krankenhäusern des Konzerns werde ins Auge gefasst. Konkret plane Fresenius im ärztlichen Dienst mit rund 3 Prozent weniger Personal. Auch eine Trennung von einzelnen Bereichen des Fresenius-Portfolios oder von Standorten will der Konzernchef nicht ausschließen. Ausschlaggebend sei dabei aber allein die Frage der Effizienz. "In erster Linie wollen wir Ressourcen freisetzen", so Sturm. "Ressourcen, um damit andere, wichtigere Dinge machen zu können", und weiter zu wachsen, etwa in den neuen Wachstumsfeldern Biosimilars, Heimdialyse und Reproduktionsmedizin.

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May 18, 2021 08:26 ET (12:26 GMT)