FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einer leicht positiven Tendenz zeigen sich am Freitag im frühen Handel die europäischen Aktienmärkte. So klettert der DAX um 0,1 Prozent auf 15.639 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,3 Prozent auf 4.191 Punkte. Das Umfeld für Risiko-Assets bleibt auch nach der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Vortag freundlich.

Zwar wird die Notenbank das Volumen ihres PEPP-Programms leicht nach unten kalibrieren. Da im Schlussquartal aber das Emissionsvolumen und damit das Angebot an neuen Staatsanleihen etwas geringer ausfallen dürfte, ist die ausreichende Nachfrage damit unverändert gesichert. Für die kommenden drei Monate haben die Aktien-Investoren nun erst einmal weitere Unterstützung von Seiten der EZB.

Die Dezember-Sitzung wird nach Einschätzung von Konstantin Veit, leitender Portfoliomanager für Euro-Staatsanleihen beim Vermögensverwalter Pimco, interessant, da die EZB dann mit den Vorbereitungen für den Ankauf von Vermögenswerten nach dem PEPP beginnt. Die EZB werde die Nettokäufe im Rahmen des PEPP wahrscheinlich im Jahr 2022 beenden. Stattdessen werden regelmäßigere Instrumente zum Ankauf von Vermögenswerten wieder in den Vordergrund rücken, um die Feinabstimmung der Geldpolitik nach der Pandemie zu gewährleisten. Pimco erwartet, dass im Gegenzug die APP (Asset Purchase Programme)-Käufe verstärkt werden.

Im Gegensatz zu ihrem Fed-Kollegen Jerome Powell musste EZB-Präsidentin Christine Lagarde nicht betonen, dass die Zinsen in Europa noch lange niedrig bleiben. Denn der Markt preist hier eine erste Zinserhöhung um zehn Basispunkte erst für Dezember 2023 ein. Dies ist deutlich später als für die US-Notenbank oder die Bank of England, was vernünftig erscheint. Pimco zufolge ähnelt der Euroraum strukturell eher Japan, weshalb die Risikobilanz in Richtung eines späteren Zinsanstiegs tendiere.


   Entspannungssignale zwischen den USA und China 

Leichte Zeichen der Entspannung gibt es zwischen den USA und China. US-Präsident Joe Biden will nach Angaben aus dem Weißen Haus verhindern, dass der "Wettbewerb" mit China sich in einen "Konflikt" verwandelt. Das habe Biden in einem Telefongespräch seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping mitgeteilt, sagte ein US-Regierungsvertreter. Aus Peking hieß es, das Gespräch sei "offen und tiefgehend" gewesen, allerdings habe die China-Politik der USA bereits zu "ernsthaften Schwierigkeiten" geführt. Unter Trump hatten die Beziehungen der USA zu China einen historischen Tiefpunkt erreicht.


   FMC-Aktie leidet unter negativen Analysten-Kommentaren 

Für die Aktie von Fresenius Medical Care (FMC) geht es um 3,8 Prozent nach unten. Hier werden die Analysten vorsichtiger. So hat Barclays die Aktie auf "Equalweight" gesenkt, nachdem der Wert nach der jüngst Performance wieder auf das Kursniveau vor der Gewinnwarnung gestiegen sei. JP Morgan hat den Wert sogar auf "Underweight" gesenkt. Zur Begründung sollen die Analysten nach Aussage aus dem Handel auf die erneut hohe Sterblichkeit der US-Dialysepatienten verwiesen haben wie auch auf die aus ihrer Sicht zu hohe Konsensschätzung. Für die Aktie der Mutter Fresenius geht es um 1,8 Prozent nach unten.

Unternehmensnachrichten sind ansonsten dünn gesät. Als leicht positiv für Holcim (+0,8%) wird im Handel gewertet, dass der Schweizer Zementkonzern sich von seinem Brasilien-Geschäft trennt. Jüngst gab es bereits Berichte, dass der Verkauf bevorsteht. Der erzielte Preis von 1,025 Milliarden Dollar liegt am unteren Rand der erwarteten Spanne von 1,0 bis 1,5 Milliarden Dollar. Brasilien steuert nach Schätzung von Jefferies rund 300 Millionen Franken zum Umsatz von Holcim bei. Die EBITDA-Margen hätten sich zwar verbessert, dürften aber weiterhin unter 5 Prozent liegen.


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Aktienindex      zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50   4.191,06  +0,3%    13,95     +18,0% 
Stoxx-50        3.580,11  +0,3%    10,34     +15,2% 
DAX            15.639,03  +0,1%    15,88     +14,0% 
MDAX           36.189,09  +0,2%    68,56     +17,5% 
TecDAX          3.940,63  +0,1%     5,53     +22,7% 
SDAX           17.098,11  +0,2%    33,43     +15,8% 
FTSE            7.047,22  +0,3%    23,01      +8,7% 
CAC             6.707,80  +0,3%    23,08     +20,8% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,36                  +0,01          +0,22 
US-Zehnjahresrendite        1,32                  +0,01          +0,40 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %    Fr, 8:14  Do, 17.25 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,1839      +0,1%      1,1828         1,1816   -3,1% 
EUR/JPY                   130,20      +0,3%      129,99         129,72   +3,3% 
EUR/CHF                   1,0850      +0,1%      1,0840         1,0850   +0,4% 
EUR/GBP                   0,8537      -0,1%      0,8542         0,8537   -4,4% 
USD/JPY                   109,97      +0,2%      109,90         109,78   +6,5% 
GBP/USD                   1,3868      +0,2%      1,3848         1,3841   +1,5% 
USD/CNH (Offshore)        6,4338      -0,2%      6,4394         6,4501   -1,1% 
Bitcoin 
BTC/USD                46.095,01      -0,8%   46.655,51      46.899,51  +58,7% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  68,82      68,14       +1,0%           0,68  +43,4% 
Brent/ICE                  72,17      71,45       +1,0%           0,72  +41,8% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.801,11   1.794,63       +0,4%          +6,48   -5,1% 
Silber (Spot)              24,22      24,03       +0,8%          +0,20   -8,2% 
Platin (Spot)             985,80     981,48       +0,4%          +4,33   -7,9% 
Kupfer-Future               4,31       4,28       +0,7%          +0,03  +22,3% 
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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September 10, 2021 03:48 ET (07:48 GMT)