BERLIN (dpa-AFX) - Sollten die Intensivstationen in Deutschland in großem Umfang auf ihre Notfallreserve zurückgreifen müssen, hätte dies laut Deutscher Krankenhausgesellschaft (DKG) Folgen für einen Großteil der anderen zu behandelnden Patienten. Andere Behandlungen müssten dann weitgehend verschoben werden, teilte der Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß mit. Die für die Notfallreserve benötigten zusätzlichen Pflegekräfte stünden für die Behandlung anderer Patienten auf den Normalstationen nicht mehr zur Verfügung, sagte Gaß.

Als sogenannte Notfallreserve melden die Kliniken ihre Kapazitäten an Intensivbetten und Mitarbeitern, die sie bei dringendem Bedarf innerhalb von sieben Tagen zusätzlich einsetzen können. Die Angaben beruhen auf täglichen Meldungen der einzelnen Intensivstationen. Der Mindeststandard dafür ist laut Deutscher Interdisziplinärer Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) ein Bett, ein Beatmungsgerät, Sauerstoff, ein Monitor und Geräte zur Medikamentengabe.

Ob die Notfallreserve aktiviert wird und in welchem Umfang das geschieht, entscheiden die Kliniken laut Gaß etwa auch in Absprache mit umliegenden Krankenhäusern selbst./ses/DP/zb