Zürich (awp) - Die GAM-Aktie ist am Montag nach anfänglichen Kursgewinnen ins Minus abgerutscht. Der Vermögensverwalter hat 2020 einen grossen Goodwill-Abschreiber vorgenommen und rechnet daher mit einem hohen Verlust. Das hatte sich allerdings abgezeichnet, nachdem die Gruppe bereits im Sommer davor gewarnt hatte.

Gegen 09.15 Uhr büssen die GAM-Papiere um 2,2 Prozent auf 2,09 Franken ein, währendem sich der Gesamtmarkt (SPI) mit -0,1 Prozent noch kaum vom Fleck rührt. Seit November, als für eine GAM-Aktie weniger als 1,45 Franken bezahlt werden musste, stieg der Kurs zumeist an. Nun bringen einige Anleger Gewinne ins Trockene.

GAM schreibt auf dem in früheren Jahren gebildeten Goodwill 378 Millionen Franken ab und rechnet für 2020 mit einem Verlust von rund 380 Millionen. Die Meldung überrascht nicht, denn das Fondhaus hatte die Investoren bereits im Sommer über Wertberichtigungen in dieser Grössenordnung informiert.

Die von GAM zum Ergebnis abgegebene Vorabindikation entspreche in etwa dem Erwarteten, schreibt Michael Kunz von der ZKB. Zu seinen Erwartungen habe es keine gravierenden Abweichungen gegeben. Kunz hatte mit einem etwas höheren Abschreiber von knapp 400 Millionen Franken und einem Verlust von 412 Millionen gerechnet.

Der Abschreiber und die Informationen zum Ergebnis kommen auch für Andreas Venditti von der Bank Vontobel nicht überraschend. Derweil seien die im vierten Quartal leicht gestiegenen Nettogeldzuflüsse im Investment Management ein gutes Zeichen. Sie hätten sich erstmals seit Anfang 2018 in einem Quartal wieder positiv entwickelt.

Die Zuflüsse seien aber noch gering, kommentiert ZKB-Analyst Kunz die Entwicklung. Ein Befreiungsschlag sähe anders aus. Wetten in den GAM-Valoren drängen sich daher laut Kunz nach wie vor noch nicht auf.

mk/rw