Zürich (awp) - Um den Vermögensverwalter GAM kursieren am Markt Übernahmegerüchte. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch berichtete, führt GAM informelle Gespräche mit potenziellen Käufern zur Übernahme des gesamten Unternehmens oder von Teilen. An der Börse kletterten die GAM-Aktien mit den Spekulationen in die Höhe.

Die Gespräche befänden sich noch in einem frühen Stadium, wobei sie sehr wahrscheinlich nicht zum Verkauf der ganzen Firma führen werden, erklärten mit der Sache betraute Personen gegenüber der Agentur. GAM selber äusserte sich nicht zu den Spekulationen.

GAM suche nach Möglichkeiten zur Stabilisierung des Unternehmens, so der Bericht weiter. Bereits im August habe die Gruppe betont, dass man alle Optionen prüfe, die zu einer Steigerung des Aktionärswerts führen könnten.

Reaktion auf Haywood-Affäre

Der Vermögensverwalter kam diesen Sommer stark in Schieflage, nachdem man den Investmentmanager Tim Haywood suspendiert hatte. Nach Hinweisen eines Whistleblowers hatte GAM eine Untersuchung eingeleitet, die Unregelmässigkeiten im Risikomanagement zu Tage förderte.

Haywood hat die sogenannten ARBF-Fonds ("Absolute-Return-Bond-Strategie mit uneingeschränktem Anlageansatz") geleitet, die nach seiner Suspendierung vom Handel ausgesetzt und später liquidiert wurden. Die Folge waren hohe Mittelabflüsse aus den von GAM betreuten Vermögen.

Erholung an der Börse

An der Börse trieben die Spekulationen um GAM den Aktienkurs am Mittwoch in die Höhe. Zum Handelsschluss legten die Papiere fast 13 Prozent auf 7,93 Franken zu. Die GAM-Papiere erholten sich damit etwas von den in den vergangenen Wochen und Monaten erlittenen Verlusten, die den Kurs bis Anfang Oktober auf ein Allzeittief von 6,655 Franken geführt hatten. Aktuell kostet eine GAM-Aktie aber immer noch nur etwa halb so viel wie zu Beginn des Jahres.

mk/yr