Zürich (awp) - Beim Vermögensverwalter GAM dürfte sich die endgültige Liquidierung umstrittener Fonds, die der freigestellte Investmentmanager Tim Haywood betreut hatte, verzögern. Das schreibt die "Financial Times" am Freitag. Entscheidend ist, was mit den Schuldpapieren von Firmen des indisch-britischen Unternehmers Sanjeev Gupta geschehen wird.

Ursprünglich habe man bei GAM gehofft, dass man die Fonds in den Monaten Januar und Februar an die Anleger zurückbezahlen könne, wie die Zeitung von der Firma nahestehender Quellen erfahren hat. Danach wurde der März als Ziel ausgegeben. Doch nun dürften sich die Transaktionen in den Monat April hinein verschieben, hiess es.

Während ein Grossteil der 7,3 Milliarden Franken schweren Fonds rasch an die Anleger zurückbezahlt wurde, verbleiben den Angaben zufolge noch Papiere im Wert 1,5 Milliarden. Die noch ausstehenden Fonds stünden unter anderem mit Schuldpapieren von Firmen des Unternehmers Sanjeev Gupta im Zusammenhang.

Sollte sich Gupta dazu entschliessen diese Schuldpapiere demnächst nicht an GAM zurückzubezahlen, dann müsse der Vermögensverwalter nach Käufern dafür suchen, die wohl einen deutlichen Abschlag auf den Papieren verlangen würden, so der Bericht weiter. Noch bleibt offen, ob Gupta zu zahlen bereit sei. Sowohl er als auch GAM hätten zu diesem Thema auf Anfrage der Zeitung nicht Stellung bezogen.

Tim Haywood wurde bei GAM wegen Unregelmässigkeiten im Risikomanagement vergangenen Sommer suspendiert und dann wegen "schweren Fehlverhaltens" entlassen. Er betreute die Fonds mit der so genannten Absolute-Return-Bond-Strategie (ARBF), die liquidiert werden. Haywood soll auch die Transaktionen mit den Gupta-Firmen eingefädelt haben.

mk/tt