Zürich (awp) - Bei dem unter Vermögensabflüssen leidenden Fondsspezialisten GAM kommt es zwei Wochen nach dem Führungswechsel zu einem Abbau von Arbeitsplätzen.

Der neue GAM-Chef David Jacob hat in einer internen Mitteilung die Zusammenlegung von Teams in den Bereich Anleihen- und Aktieninvestments angekündigt. Dabei werde es zu "Redundanzen" kommen, wie ein GAM-Sprecher am Dienstag entsprechende Medienberichte bestätigte.

Laut der internen Mitteilung, die der Nachrichtenagentur AWP vorliegt, werden im Anleihenbereich die Kapazitäten in London, Zürich und New York zusammengelegt, im Aktienbereich soll die Europa-Expertise zu einem Team verschmolzen werden. Zum möglichen Umfang des Stellenabbaus machte der Unternehmen gegenüber AWP keine Angaben. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte unter Berufung auf Branchenkreise vom Wegfall von rund 20 Arbeitsplätzen berichtet.

Chefwechsel wegen Krise

Der langjährige GAM-CEO Alexander Friedman war Anfang November abgetreten, nachdem das Unternehmen in den vergangenen Monaten Vermögensabflüsse in Milliardenhöhe hinnehmen musste. Interimistisch übernahm David Jacob die Führung des Asset Managers, die Suche nach einem neuen Gruppenchef sei eingeleitet, hiess es damals.

Auslöser für die hohen Vermögensabflüsse war die Suspendierung des Investment-Managers Tim Haywood. In der Folge der im Juli erfolgten Suspendierung hatte der Vermögensverwalter die Liquidierung der von Haywood verwalteten Fonds der "Absolute-Return-Bond-Strategie mit uneingeschränktem Anlageansatz (ARBF)" beschlossen. Alleine im dritten Quartal waren die von GAM verwalteten Vermögen um 11 Prozent geschrumpft.

Beobachter erwarten von der GAM-Führung seit einiger Zeit wegen der sinkenden Erträge einen Kostenabbau. Auch der GAM-Sprecher bestätigte, dass das Unternehmen derzeit prüfe, wie es die Effizienz weiter verbessern könne.

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