Zürich (awp) - Der als aktivistischer Investor bekannte Hedgefonds RBR fordert laut einem Medienbericht einen neuen Konzernchef beim Vermögensverwalter GAM. RBR mache den aktuellen Chef Alexander Friedman für die Probleme bei GAM verantwortlich, schreibt Reuters am Montag und zitiert Insider.

RBR habe bei einem Treffen mit der GAM-Spitze um den scheidenden VR-Präsidenten Johannes de Gier zudem weitere Sparmassnahmen verlangt und sich besorgt über das Portfoliomanagement geäussert. An dem Treffen nahm laut Reuters auch de Giers designierter Nachfolger Hugh Scott-Barrett teil.

RBR hatte Ende Februar Änderungen im GAM-Verwaltungsrat verlangt. Und zwar sollten die eigenen Vertreter Rudolf Bohli, William Raynar und Kasia Robinski in das Gremium gewählt werden. Robinski werde zudem als Präsidentin des Verwaltungsrates vorgeschlagen, so RBR am 27. Februar und meldete gleichzeitig, über verschiedene Fonds 2,1% des Aktienkapitals von GAM zu halten.

Auf eine etwas andere Beteiligungshöhe kommt man anhand der offiziellen Meldungen an die Schweizer Börse. Gemäss einer an diesem Wochenende publizierten Notiz halten die zwei RBR-Fonds zusammen 3,28% der GAM-Anteile. Als wirtschaftlich Berechtigter ist RBR-Chef Rudolf Bohli angegeben. Die Meldepflicht entstand dabei am 23. Februar - also bereits vier Tage, bevor RBR mit seinen Forderungen an GAM herangetreten war.

Auf diese eingegangen ist GAM indes nicht wirklich. Zwar tritt VR-Präsident de Gier zur kommenden Generalversammlung zurück - aber nur, weil er in den Ruhestand geht. GAM will nun Scott-Barrett ernennen lassen, der bereits in dem Gremium vertreten ist. Neu in den Verwaltungsrat einziehen soll der Bankmanager David Jacob und nicht die beiden weiteren von RBR vorgeschlagenen Kandidaten.

Der Aktienkurs von GAM reagiert positiv auf die jüngsten Entwicklungen und legt gegen 13 Uhr um 4% auf 11,70 CHF zu.

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