Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

GAM: Der GAM-CEO Alexander Friedman stellt sich in einem Interview mit "Finanz und Wirtschaft" zum Teil gegen die Vorwürfe des Investors Rudolf Bohli. So betont der Manager die Errungenschaften, die unter seiner Führung in den vergangenen zwei Jahren erreicht wurden und macht gleichzeitig klar, dass die Restrukturierung der Beteiligungsgesellschaft Zeit brauche. Die vom Investor RBR geforderten Kosteneinsparungen in Höhe von 100 Mio CHF innerhalb von sechs Monaten bezeichnet der CEO gegenüber dem Blatt als "aus der Luft gegriffen". Derweil sei das Ziel, die Beteiligungsgesellschaft wieder auf Gewinnkurs zu bringen weiterhin erreichbar. (FuW, S. 5; siehe auch separate Meldung)

RINGIER: Ringier-CEO Marc Walder setzt auf eine breite Aufstellung der Mediengruppe. Wie der Manager im Interview mit der "NZZ" vom Samstag erklärt, ist es wichtig, nicht nur vom Journalismus abhängig zu sein, sondern auch mit der voranschreitenden Digitalisierung Schritt zu halten und hier Einnahmequellen zu sichern. So sei es im Bereich der digitalen Geschäfte wichtig, den Kunden nicht nur Werbeplätze anzubieten, sondern hier seien vor allem kreative Lösungen gefragt, betont der CEO. Die Sparte Online-Rubriken sei mittlerweile der wichtigste Treiber des operativen Gewinns, erklärt der Manager weiter. Die Gruppe sei in Europa bereits auf Platz sechs der grössten Online-Rubriken-Unternehmen. (NZZ, S. 11; siehe auch separate Meldung)

RUAG: Der Rüstungs- und Technologiekonzern Ruag soll dem Land Venezuela offenbar noch Güter und Leistungen im Wert von umgerechnet 27,5 Mio CHF schulden. Dies berichtet die "NZZ am Sonntag" unter Berufung auf einen Brief des venezolanischen Transportministers Yoffreda Yorio, der dem Blatt vorliegt. Der behauptete Ausstand rührt von der unterbrochenen Lieferung von Dornier-Flugzeugen an den südamerikanischen Staat. Wie das Blatt weiter berichtet, schreibt Yorio in dem Brief, Venezuela habe im Dezember 2013 eine Anzahlung von umgerechnet 52 Mio CHF für die Lieferung von zehn Flugzeugen des Typs Dornier 228 geleistet. Die Ruag habe jedoch erst zwei Occasions-Maschinen und ein neues Flugzeug exportiert sowie Ersatzteile, Gerätschaften und Dienstleistungen im Wert einiger Millionen. (NZZaS, S. 15; siehe auch separate Meldung)

SUBVENTIONEN: Die Finanzhilfen des Bundes sind zwischen 2008 und 2016 um 28% auf 38,8 Mrd CHF gestiegen. Im Vorjahresvergleich betrug das Wachstum 3,9%, wie die "NZZ am Sonntag" unter Berufung auf die jüngsten Zahlen des Eidg. Finanzdepartements (EFD) berichtet. Demnach wachsen die staatlichen Subventionen stärker als die Wirtschaft. Dies liege vor allem an der sozialen Wohlfahrt. Der Bundesbeitrag für Sozialwerke und Gesundheit weitete sich seit 2008 um nahezu 4 Mrd auf 18 Mrd CHF aus. Treiber dieser Entwicklung sind die Alterung der Bevölkerung und die steigenden Gesundheitsausgaben. Mit 8,3 Mrd CHF war die AHV 2016 der grösste Subventionsempfänger. Die Einlage in den Bahninfrastrukturfonds kam auf 4,5 Mrd CHF zu stehen. Die Landwirtschaft erhielt 2,8 Mrd CHF Direktzahlungen. (NZZaS, S. 1/29)

ENERGIETSRATEGIE 2050: Der Schweizerische Gewerbeverband (sgv) unterstützt die Energiestrategie 2050, deren erstes Massnahmenpaket am 21. Mai vors Volk kommt. Die nächste Etappe, wie sie der Bundesrat vorsehe, werde allerdings wegen Lenkungsabgaben auf Strom und Benzin "nie eine Chance haben", sagt Gewerbeverbands-Direktor Hans-Ulrich Bigler in einem Interview mit der "NZZ am Sonntag". Die Vorlage, über die die Stimmberechtigten zu befinden haben, verbietet den Bau neuer Atomkraftwerke. Dennoch erachtet Bigler dies nicht als ein Votum über den Atomausstieg. Wenn Kernkraft sicherer und rentabler werde, könne man diese Verbot dereinst auch wieder aufheben. (NZZaS, S. 10)

ANDERMATT SWISS ALPS: Das Tourismusresort des Investors Samih Sawiris will im laufenden Jahr 2017 130 Mio CHF investieren, sagt Stefan Kern, Mediensprecher bei Andermatt Swiss Alps, der "NZZ am Sonntag". Derweil wird bei der Zahlenvorlage im Lauf der kommenden Woche mit einem ähnlichen Verlust wie 2015 gerechnet, schreibt das Blatt unter Berufung auf das Unternehmens-Umfeld. 2015 lag dieser bei 35,6 Mio CHF. Das Unternehmen befindet sich weiterhin in der Investitionsphase. Nach heutigem Stand habe man in Andermatt mehr als 720 Mio CHF verbaut, wie das Blatt in Erfahrung brachte. Bis zum Bauende sollen 1,8 Mrd in das Feriendorf fliessen. (NZZaS, S. 35)

DIGITALISIERUNG: Die Schweizer Wirtschaft ist bezüglich Digitalisierung sehr zurückhaltend. Das geht aus einer Studie des Beratungsunternehmens Deloitte Schweiz hervor. "Die Mehrheit der Schweizer Unternehmen, die im Konsum- oder Industriegütersektor tätig sind, sind bei der Digitalisierung im Rückstand", sagte Studienmitautor Ralph Schlaepfer der Zeitung "Le Matin Dimanche". Die meisten dieser Firmen hätten sich noch nicht auf die neuen Umstände, das höhere Tempo und das Ausmass der Herausforderung eingestellt. Sie lägen weit hinter ihren Konkurrenten in Asien und Nordamerika zurück.

Gleichzeitig berichtet die "NZZ am Sonntag", dass nicht zuletzt wegen der fortschreitenden Digitalisierung im Schweizer Handel zwischen 2011 und 2016 rund 40'000 Stellen weggefallen seien. Das sei der mit Abstand grösste Rückgang. Die Zahlen stammen von der schweizerischen Arbeitskräfteerhebung, die der Arbeitgeberverband analysiert hat. Der Rückgang gründe auch in der Digitalisierung, zitiert das Blatt den Arbeitgeberverband. Die Entwicklung entspreche den Resultaten einer Studie von Oliver Wyman, die in der kommenden Woche veröffentlicht wird. (Le Matin Dimanche; NZZaS, S. 37)

RAPID NUTRITION: Offenbar hat der Neuzugang an der SIX eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Wie die Zeitung "Finanz und Wirtschaft" in ihrer aktuellen Ausgabe schreibt, ist diese Vergangenheit sogar eher zweifelhafter Natur. Unter Berufung auf eigene Recherchen schreibt das Blatt, die SIX habe es bei der Zulassung des Unternehmens an der hiesigen Börse unterlassen, sich in Deutschland über Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit dem Handel der Aktien des Gesundheitsunternehmens zu informieren. Die Deutsche Börse hatte demnach den Handel mit den Aktien am 01. März 2016 ausgesetzt, woraufhin das Unternehmen seine Notierung dort zurückzog. Laut 'FuW' reicht die Geschichte aber noch weiter zurück bis ins Jahr 2015. Damals habe die deutsche Finanzaufsicht Bafin eine Warnung veröffentlicht, wonach Aktien des Unternehmens "durch unerwünschte telefonische Werbeanrufe zum Kauf empfohlen wurden." (FuW, S. 6)