Jefferies hebt Kursziel für Bed Bath deutlich an

Die Analysten von Jefferies haben in dieser Woche ihr Kursziel für Bed Bath & Beyond fast verdoppelt. Sie vertreten damit die gegenteilige Ansicht als andere Brokerhäuser, und das am selben Tag, an dem der angeschlagene Einzelhändler bekannt gab, dass er die Investmentbanker von Jefferies mit einem Aktienverkauf beauftragt hat.

Brokerhäuser trennen in der Regel strikt zwischen Aktienanalysten, die Unternehmen beobachten, und Investmentbankern, die für sie arbeiten. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass die Research-Note von Jefferies zu Bed Bath und die Einstellung der Bank durch das Unternehmen in Zusammenhang stehen.

In einer am Mittwoch veröffentlichten Notiz hob Jefferies-Analyst Jonathan Matuszewski sein Kursziel für Bed Bath von $5 auf $9 an und begründete dies mit dem Vertrauen in die Kostensenkungsmaßnahmen des Unternehmens, zu denen auch der Abbau von Arbeitsplätzen und die Schließung von Geschäften gehören.

Dies ist das höchste Kursziel für die Bed Bath-Aktie unter den 16 von Refinitiv erfassten Analysten, die das Unternehmen beobachten, wobei das mittlere Kursziel derzeit bei $ 3 liegt.

Am Donnerstag stufte Raymond James, ein weiteres Brokerhaus, Bed Bath von "market perform" auf "underperform" zurück.

"Wir finden es schwierig, unser neutrales Rating aufrechtzuerhalten, wenn man die aktuellen Trends des Unternehmens und den anhaltenden Cash-Burn bedenkt", schrieb Raymond James-Analyst Bobby Griffin in einer Notiz.

Bed Bath gab am Mittwoch außerdem bekannt, dass es Jefferies mit dem Verkauf von 12 Millionen Aktien auf dem freien Markt beauftragt hat. Jefferies hat Anspruch auf eine Provision von bis zu 3 % des verkauften Betrags, wie aus einem Zulassungsantrag hervorgeht.

Vertreter von Jefferies und Bed Bath reagierten nicht auf Bitten um einen Kommentar. Die Aktien von Bed Bath beendeten den Handel am Donnerstag mit einem Minus von 8,6% bei $8,71.

Investoren betrachten Bed Bath als eine der so genannten "Meme"-Aktien, d.h. Aktien, die in erster Linie aufgrund des Hypes in den sozialen Medien gehandelt werden und nicht aufgrund ihrer wirtschaftlichen Fundamentaldaten. Es ist nicht das erste Mal, dass die Analysten von Jefferies eine Meme-Aktie, die nicht mit dem Rest der Wall Street übereinstimmt, positiv bewerten.

Im März 2021 hoben die Analysten von Jefferies ihr Kursziel für die Aktie des Videospielhändlers GameStop Corp von $15 auf $175 an und begründeten dies mit der Umstellung des Unternehmens auf Online-Verkäufe. Das Kursziel lag laut Refinitiv weit über dem Medianwert von $25 unter den sieben Analysten, die das Unternehmen zu diesem Zeitpunkt beobachteten. Wie auch bei Bed Bath betreute Jefferies zu diesem Zeitpunkt das Aktienverkaufsprogramm von GameStop.

Seitdem wurden GameStop-Aktien nie höher als $87 gehandelt und schlossen am Donnerstag bei $27,63. Die letzte Kurszieländerung von Jefferies für GameStop war im Juni, von $90 auf $110, wie die Daten von Refinitiv zeigen.