Mitteilung für die Medien

19. Januar 2021, 15:30 Uhr
Gasverarbeitungswerk AmurPower of SiberiaIR-Mitteilungen

Heute fand ein Arbeitstreffen zwischen dem Präsidenten der Russischen Föderation, Vladimir Putin, und dem Vorstandsvorsitzenden der PAO Gazprom, Alexey Miller, statt.

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Vladimir Putin und Alexey Miller. Foto: kremlin.ru

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Alexey Miller informierte Vladimir Putin über die Arbeit der Gazprom an der Entwicklung der Gasversorgung und am Ausbau der Gasinfrastruktur in russischen Regionen. Außerdem kamen maßgebliche Geschäftsergebnisse des Konzerns im Jahr 2020 und das Projekt Power of Siberia 2 zur Sprache.

Stenogramm

Vladimir Putin: Guten Tag, Herr Miller!

Wir treffen uns regelmäßig und arbeiten, dennoch würde ich mir gerne Ihre Einschätzungen anhören, wie der Konzern das Jahr überstanden hat - ein schwieriges Jahr für die gesamte Energiewirtschaft. Das ist die erste Frage.

Zum zweiten: Wie verläuft die Spitzenlastzeit im Winter?

Die dritte Frage betrifft den Ausbau der Gasinfrastruktur im Inland. Möglicherweise ist es grundsätzlich die wichtigste Frage, deshalb würde ich darum bitten, damit anzufangen. Ich weiß, dass der Konzern in dieser Hinsicht große Pläne hat. Der Ausbau der Gasinfrastruktur steht für Sie immer im Mittelpunkt und dennoch hat das Tempo irgendwann nachgelassen.

Die Menschen haben viele Fragen. Sie möchten natürlich wissen, wie die Entwicklungspläne für den Ausbau der Gasinfrastruktur in Russland aussehen. Gazprom tut das selbstverständlich zusammen mit Regionen der Russischen Föderation. Wir wissen ganz genau, dass Entwicklungspläne für die Infrastruktur von Ferngasleitungen mit der Zuführung von Ressourcen an den Endverbraucher einhergehen müssen.

Wollen wir damit beginnen. Bitte.

Alexey Miller: Sehr geehrter Herr Präsident,

Ihr Auftrag, mit Regionen der Russischen Föderation mittelfristige Fünfjahresprogramme zur Gasversorgung und zum Ausbau der Gasinfrastruktur in Regionen zu unterzeichnen, ist erfüllt worden: Alle 67 Programme sind unterzeichnet, Ziele und Aufgaben für die Zeit bis einschließlich 2025 sind definiert worden.

Gazprom steigert die Finanzierung auf der 'Hochdruckseite' fast ums Dreifache. Das Investitionsvolumen seitens der Gazprom wird in dieser Zeit 526,1 Milliarden Rubel betragen. Wir werden in dieser Zeit 24.400 Kilometer Gaspipelines bauen und die Gasinfrastruktur in 3.632 Ortschaften ausbauen. Bis Ende 2025 wird der Ausbau der Gasversorgungsnetze in 35 russischen Regionen komplett abgeschlossen sein. Dies wird 90,1 Prozent der technisch machbaren Netzgasversorgung im Land ausmachen.

Wir haben auch in Ihrem Auftrag, Herr Präsident, Ziele für das Jahr 2030 definiert. Bis 2030 wird die technisch machbare Netzgasversorgung in unserem Land zu 100 Prozent abgeschlossen sein.

Außerdem haben wir mit den Regionen Zeitpläne zur Synchronisierung von Arbeiten im Jahr 2021 unterzeichnet. Gazprom und die Regionen fahren bereits seit dem 1. Januar die Geschwindigkeit hoch und legen ein neues Arbeitstempo vor.

Wir setzen zwei Prioritäten in unserer aktuellen Tätigkeit: Das sind vor allem insgesamt sozial orientierte Programme zur Gasversorgung und zum Ausbau der Gasinfrastruktur und zum zweiten der weitere Ausbau der Gasinfrastruktur in ländlichen Gegenden.

Vladimir Putin: Gut.

Herr Miller, wie ist es um die Tarifpolitik und die Preisbildung bestellt? Um inländische Tarife und Preise an internationalen Märkten - um Preise, zu denen Sie Gas an unsere ausländischen Verbraucher verkaufen?

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Vladimir Putin und Alexey Miller. Foto: kremlin.ru

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Alexey Miller: Herr Präsident, was das Jahr 2020 betrifft: Sie haben erwähnt, dass 2020 weltweit ein schwieriges Jahr für die Energiewirtschaft war. Insbesondere das erste Halbjahr 2020, als wir sowohl einen geringeren Gasverbrauch an ausländischen Märkten als auch einen Preisverfall fixiert haben. Im zweiten Halbjahr haben sich jedoch die Märkte stabilisiert, und wir sehen heute, dass die Mengen im zweiten Halbjahr gut sind und dass vor allem die Preise sich allmählich erholen.

Im Oktober 2020 haben wir sogar einen historischen Rekord, in Bezug auf Lieferungen ins ferne Ausland beobachtet. Wir haben im Oktober 17,4 Milliarden Kubikmeter Gas geliefert und diese Geschäftszahl spricht zweifellos dafür, dass die Nachfrage nach russischem Gas an den europäischen Märkten stabil ist und zunimmt.

Die Fördermengen des Konzerns - ca. 452 Milliarden Kubikmeter - ermöglichen es uns, die Nachfrage nach Gas auf dem Binnenmarkt und an ausländischen Märkten komplett zu decken. Dabei sollte erwähnt werden, dass die Förderkapazitäten des Konzerns die Fördermengen um knapp 100 Milliarden Kubikmeter Gas übersteigen.

Was die Tarifregulierung im Inland betrifft, so liegt die Entscheidung beim Föderalen Tarifdienst. Das derzeitige Niveau ermöglicht es bekanntlich, die soziale Orientierung unserer Gasbranche auf dem Binnenmarkt zu gewährleisten und dabei die Gasverarbeitungsindustrie und die Gaschemie mit benötigten Rohstoffen zu versorgen.

Wie Ihnen bekannt ist, haben wir im Jahr 2020 eine sehr große Vorfeldarbeit geleistet, damit in der Russischen Föderation in kürzester Zeit großtonnagige Produktionsstätten für Gasverarbeitung und Gaschemie entstehen. Dazu gehört natürlich in erster Linie die Entwicklung des Gasförderungszentrums Jamal und des Nördlichen Gastransportkorridors. Zwei Verdichterstationen und über 850 Kilometer des linearen Teils sind gebaut worden. Damit werden Gaslieferungen in einen der weltweit größten Industriekomplexe für Gasverarbeitung und Gaschemie in der Umgebung von Ust-Luga ermöglicht. Dieses Projekt wird gemäß Zeitplan umgesetzt.

Was das Gasverarbeitungswerk Amur betrifft, so sind die Bauarbeiten dort zu 70 Prozent abgeschlossen. Im Jahr 2021 wird die erste Ausbaustufe, bestehend aus zwei technologischen Linien, in Betrieb genommen. Produkte des Gasverarbeitungswerkes Amur sollen an den Gaschemiekomplex Amur geliefert werden.

Wir werden auf dem Gebiet der Gasverarbeitung und Gaschemie zweifellos in kürzester Zeit einen sehr beachtlichen Schritt vorankommen. Es werden hochmoderne und technologisch fortgeschrittene Produktionsstätten in dieser Branche entstehen. Heute stehen wir vor der Aufgabe, Betriebe sowohl im Westen als auch im Osten zu bauen, um sowohl auf den europäischen als auch auf den asiatischen Markt ausgerichtet zu sein.

Wenn wir auf die Jahresergebnisse 2020 zu sprechen kommen, so ist natürlich zu erwähnen, dass es im Dezember genau ein Jahr her war seit Beginn von Gaslieferungen durch die Power of Siberia. Herr Präsident, ich möchte Ihnen mitteilen, dass Gaslieferungen auf den chinesischen Markt über den Plan hinausgehen und die vertraglichen Jahresmengen übersteigen. Im zweiten Halbjahr 2020 überboten unsere Lieferungen nach China an einzelnen Tagen unsere vertraglichen Verbindlichkeiten um 25 Prozent. Daran erkennen wir, dass der chinesische Markt sich entwickelt und zwar sehr dynamisch. Heutzutage übersteigt die Nachfrage sogar die Mengen, die in unserem Vertrag, der für 30 Jahre ausgelegt ist, vorgesehen sind.

Vladimir Putin: Wie steht es mit der Arbeit an der anderen Route?

Alexey Miller: Was die Gaspipeline Power of Siberia 2 angeht, so haben wir, Herr Präsident, in Ihrem Auftrag Planungs- und Entwicklungsarbeiten aufgenommen. Sie erfolgen in der Russischen Föderation.

Wir stehen auch mit unseren chinesischen Partnern in unmittelbarem Kontakt mittels Videokonferenzen und haben Kontakt zu unseren mongolischen Partnern. Derzeit wird an einer Machbarkeitsstudie für die mongolische Route gearbeitet und eine Zweckgesellschaft für den Bau der Pipeline durch die Mongolei gegründet.

Im 1. Quartal 2021 wird die Machbarkeitsstudie fertiggestellt sein. Aber aufgrund der bisherigen Machbarkeitsanalyse kann man heute schon genau sagen, dass dieses Projekt technisch machbar und aus wirtschaftlicher Sicht effizient ist.

Vladimir Putin: Gut. Vielen Dank.

Alexey Miller: Vielen Dank, Herr Präsident.

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OAO Gazprom published this content on 19 January 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 25 January 2021 08:21:12 UTC