Sehr geehrte Damen und Herren,

mit dem Corona-Jahr 2020 lassen wir eines der für GBK schwierigsten Geschäftsjahre seit Jahr- zehnten hinter uns.

Jahresabschluss 2020 festgestellt

In seiner Sitzung am 24. März 2021 hat der Aufsichtsrat den von der Deloitte GmbH Wirt- schaftsprüfungsgesellschaft geprüften und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehenen Jahresabschluss für das Geschäfts- jahr 2020 gebilligt und gemäß § 172 AktG fest- gestellt.

Unter Anwendung der Vorgaben des HGB, AktG und KAGB wurde als Saldo aus im Vorjahres- vergleich gesunkenen Erträgen und gestiegenen Aufwendungen aus der Investmenttätigkeit ein nahezu ausgeglichener Ordentlicher Nettoertrag erzielt. Dabei steht der Rückgang der Erträge in einem direkten Zusammenhang mit der Pande- mie, weil wir einige Portfoliounternehmen dadurch gestärkt haben, dass wir Ausschüttun- gen reduziert oder teilweise ausgesetzt haben. Zudem erzielten wir geringere Einnahmen aus den ergebnisabhängigen Vergütungen der von uns herausgereichten mezzaninen Finanzmittel.

Corona hinterlässt tiefrote Spuren

Zudem kam es im abgelaufenen Geschäftsjahr durch Insolvenzen und wirtschaftliche Abgänge zur Realisation von Verlusten. Damit wurde das

I. Quartal 2021

Aktionärsbrief

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Realisierte Ergebnis des Geschäftsjahres 2020 mit -6,3 Millionen Euro tief ins Minus gedrückt.

Corona belastete auch das Nicht realisierte Er- gebnis. Rückläufige Branchenmultiplikatoren, überwiegend schwächere Ergebniserwartungen und tendenziell höhere Verschuldungen bei vielen Portfoliounternehmen führten zu teils deutlichen Wertabschlägen. Auch wenn es Un- ternehmen gab, die von der Pandemie profitie- ren: die Mehrzahl war von teils starken Belas- tungen des Geschäftsbetriebs betroffen. So beläuft sich das Nicht realisierte Ergebnis auf -7,1 Millionen Euro. Hierzu ist anzumerken, dass es sich bei diesem Ergebnis um eine reine Stichtagsbetrachtung handelt. Es lässt sich dar- aus weder eine Aussage über die Realisierbar- keit eines Beteiligungsverkaufs noch darüber treffen, ob GBK zu diesem Wert eine Veräuße- rung vornehmen würde.

Das Realisierte und das Nicht realisierte Ergeb- nis saldieren sich zum Ergebnis des Geschäfts- jahres in Höhe von -13,4 Millionen Euro. Der daraus resultierende Bilanzverlust von 1,5 Milli- onen Euro wirkt wie eine Ausschüttungssperre und lässt keinen Dividendenvorschlag zu.

Bilanz spiegelt Bewertungsänderung wider

Die Verkehrswerte des Beteiligungsportfolios gingen deutlich um 23 Prozent auf 43,4 Millio- nen Euro zurück, die Liquidität lag am Bilanz- stichtag bei 2,8 Millionen Euro. Die Passivseite der Bilanz weist ein Eigenkapital von 43,8 Milli- onen Euro aus. Die Eigenkapitalquote ist mit 92,5 Prozent unverändert hoch, Fremdkapital

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wurde nicht aufgenommen. Teilt man das Ei- genkapital durch die Anzahl der Aktien, errech- net sich ein Net Asset Value von 6,50 Euro je Aktie. Dieser liegt zwar unter dem Vorjahres- wert von 8,48 Euro, gleichwohl über dem Kurs, zu dem die GBK-Aktie aktuell an der Börse ge- handelt wird.

Aktienkurs unter Net Asset Value

An der Börse geriet unsere Aktie nach der Ver- öffentlichung des Geschäftsberichts Ende März unter Druck. Zuletzt wurde sie in einer Band- breite zwischen 4,60 und 5,50 Euro gehandelt, wobei nur wenige Aktien den Besitzer wechseln. Entsprechend hoch ist die Geld-Brief-Spanne. Verglichen mit dem Net Asset Value von 6,50 Euro errechnet sich ein Abschlag von 15 bis 30 Prozent auf den Börsenkurs, den wir aus heuti- ger Sicht nicht nachvollziehen können.

Neuigkeiten aus dem Portfolio

OQEMA macht erneut von sich reden: wie in den letzten Aktionärsbriefen berichtet, erwarb unser Portfoliounternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr mehrere Unternehmen und stärk- te damit sein Netzwerk als ein führender Che- mikaliendistributor in Europa. Vor wenigen Wo- chen gab OQEMA eine weitere Akquisition be- kannt, bei der die spanische Proquibasa S.A. zu 100 Prozent übernommen wurde. Das 1966 gegründete Familienunternehmen Proquibasa ist auf der iberischen Halbinsel einer der füh- renden Anbieter von Chemikalien, der seine Geschäfte zuletzt auch nach Nordafrika ausge-

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weitet hat. Von den Firmensitzen in Madrid und Barcelona und weiteren Vertriebsstandorten in Spanien und Portugal werden Produkte zur Be- schichtung, für Bau- und Klebstoffe, zur Reini- gung und Wasseraufbereitung sowie für die Lebensmittel- und Pharmaindustrie vertrieben. Damit schließt OQEMA die geographische Lücke in ihrem Vertriebsnetz in diesem Teil Europas und baut seine Attraktivität für Lieferanten und Kunden weiter aus.

Und auch GBK selbst wird zeitnah über einen Neuzugang zum Portfolio berichten. Da das Closing der Transaktion unmittelbar bevorsteht, können wir Ihnen heute keine Details nennen. Wir gehen jedoch davon aus, Sie auf der virtu- ellen Hauptversammlung am 12. Mai darüber informieren zu können.

Organisatorische Hinweise

Wie im letzten Aktionärsbrief berichtet, verzich- ten wir bis auf weiteres auf den Druck von Ge- schäftsberichten und Aktionärsbriefen. Sie kön- nen diese Dokumente jederzeit unter www.gbk- ag.de/investor-relations/unternehmensberichteabrufen und ausdrucken. Zusätzlich bieten wir Ihnen an, Ihnen Informationen über GBK be- reits im Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung per E- Mail zuzusenden. Bei Interesse senden Sie uns bitte ein Anforderungsformular per E-Mail, das Sie auf unserer Website www.gbk-ag.deunter dem Button "i" am rechten Seitenrand finden.

Christoph Schopp

Günter Kamissek

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GBK Beteiligungen AG published this content on 30 April 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 30 April 2021 12:39:07 UTC.