NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen haben am Freitag mit deutlichen Aufschlägen geschlossen und sich damit von den kräftigen Vortagesverlusten wieder etwas erholt.

Der Dow-Jones-Index schloss 0,8 Prozent höher bei 38.904 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 1,1 Prozent nach oben. Der Nasdaq-Composite notierte 1,2 Prozent fester. Dabei gab es insgesamt 1.661 (Donnerstag: 975) Kursgewinner und 1.154 (1.836) -verlierer. Unverändert schlossen 71 (87) Titel.

Im Fokus stand der US-Arbeitsmarktbericht, der deutlich besser als erwartet ausgefallen ist. Mit 303.000 neu geschaffenen Stellen fiel der Zuwachs bedeutend stärker aus als die von Ökonomen erwarteten 200.000 Stellen. Bereits der ADP-Arbeitsmarktbericht im Wochenverlauf war deutlich besser als prognostiziert ausgefallen. Der US-Arbeitsmarkt zeigt sich damit trotz hoher Zinsen weiter in einer guten Verfassung und dürfte die US-Notenbank nicht zu baldigen Zinssenkungen drängen.

Die separat erhobene Arbeitslosenquote sank im März wie am Markt erwartet auf 3,8 (Vormonat: 3,9) Prozent. Die US-Stundenlöhne stiegen gegenüber dem Vormonat um 0,35 Prozent oder 0,12 US-Dollar auf 34,69 Dollar. Im Jahresvergleich lagen die Löhne um 4,1 Prozent höher. Ökonomen hatten ein monatliches Plus von 0,3 Prozent und eine Jahresrate von 4,1 Prozent erwartet. Aus dem Markt hieß es dazu, dass sich das Lohnwachstum in Grenzen gehalten habe und die inländische Wirtschaft stark sei.

Schon die jüngsten Aussagen aus den Reihen der US-Notenbank hatten nahegelegt, dass es die Fed mit dem Beginn von Zinssenkungen wohl nicht eilig haben dürfte. Neel Kashkari, Präsident der Federal Reserve Bank of Minneapolis, stellte am Donnerstag Zinssenkungen in diesem Jahr in Frage, sollte sich die Inflation weiter seitwärts bewegen. Seine Aussagen hatten die US-Börsen am Vortag im späten Geschäft belastet. Die Präsidentin der Federal Reserve von Dallas, Lorie Logan, hat am Freitag davor gewarnt, dass es viel zu früh sei, über eine Zinssenkung nachzudenken. Die Inflation könne auf einem Niveau verharren, das zu weit über dem 2-Prozent-Ziel der US-Notenbank liege.


   Dollar etwas fester - Renditen steigen 

Der Dollar legte in Reaktion auf die Arbeitsmarktdaten zu, kam aber wieder vom Tageshoch zurück. Der Dollarindex stieg um 0,2 Prozent, nach einem Plus von 0,5 Prozent kurz nach der Veröffentlichung der Daten. Die Aussicht auf sich weiter nach hinten verschiebende Zinssenkungen stützt den Greenback. Zudem ist der Dollar weiterhin auch als vermeintlich sicherer Hafen gesucht, nachdem der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu dem Iran offen gedroht hatte.

Am US-Anleihemarkt stiegen die Renditen mit den nachlassenden Zinssenkungserwartungen deutlich. Die Rendite zehnjähriger Papiere erhöhte sich um 8,4 Basispunkte auf 4,40 Prozent. Am Vortag waren die Marktzinsen mit den konfliktanheizenden Aussagen aus Israel und trotz der falkenhaften Äußerungen aus der Fed unter Druck geraten. Hier hatte der "risk-off-trade" für Nachfrage bei vermeintlich "sicheren Häfen" wie US-Staatsanleihen gesorgt.

Die Ölpreise legten etwas zu, nachdem sie zuletzt auf die höchsten Stände seit Sommer 2022 geklettert waren. Die Preise für die Sorten Brent und WTI stiegen um bis zu 0,3 Prozent. Angetrieben werden die Ölpreise von Sorgen über eine Angebotsverknappung. Im Handel verweist man u.a. auf eine mögliche Ausweitung des Nahostkrieges mit einer direkten Konfrontation zwischen Israel und dem Iran.

Der Goldpreis stieg erneut deutlich und erreichte ein neues Rekordhoch. Der Preis für die Feinunze erhöhte sich um 1,5 Prozent auf 2.324 Dollar.


   Tesla mit deutlichem Minus - GE Aerospace mit Kurssprung 

Tesla (-3,7%) wird das lange versprochene preiswerte Auto, auf das Investoren setzten, um sein Wachstum zu einem Massenmarkt-Automobilhersteller voranzutreiben, laut einem Agenturbericht nicht bauen. Der Elektroautobauer habe die Pläne gestrichen und werde die Entwicklung selbstfahrender Robotaxis auf der gleichen Kleinfahrzeug-Plattform fortsetzen, sagten drei informierte Personen der Nachrichtenagentur Reuters, die zudem Mitteilungen des Unternehmens einsehen konnte.

Der Luft- und Raumfahrtkonzern GE Aerospace, der aus der Aufspaltung von General Electric hervorgegangenen ist, hat die Ausschüttung einer Quartalsdividende von 28 Cent pro Aktie angekündigt. Die Aktie legte um 6,0 Prozent zu.

Johnson & Johnson (-0,1%) verstärkt sein Geschäft im Bereich der Kardiologie mit einem milliardenschweren Zukauf. Der Konzern übernimmt Shockwave Medical in einem Deal, in dem der Spezialist für kardiovaskuläre Interventionen mit 13,1 Milliarden US-Dollar bewertet wird.

Die Apple-Titel verzeichneten einen Aufschlag von 0,4 Prozent. Der Apple-Zulieferer Foxconn hat im März einen deutlichen Umsatzanstieg verzeichnet und dabei von starker Nachfrage nach Cloud- und Unterhaltungselektronik-Produkten profitiert. Der taiwanische Konzern stellt für das zweite Quartal Wachstum in Aussicht, trotz des starken Erdbebens in Taiwan in dieser Woche.

Der Konsumgüterkonzern Procter & Gamble (+0,4%) ruft freiwillig Kapseln der Flüssigwaschmittel Tide, Ace und Ariel zurück, die in flexiblen Folienbeuteln verpackt sind. Der Rückruf betrifft rund 8,2 Millionen in den USA und 56.741 in Kanada verkaufte Einheiten, die zwischen September 2023 und Februar 2024 hergestellt wurden. Die äußere Verpackung könne in der Nähe des Reißverschlusses aufreißen.


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INDEX                 zuletzt        +/- %        absolut  +/- % YTD 
DJIA                38.904,04        +0,8%         307,06      +3,2% 
S&P-500              5.204,34        +1,1%          57,13      +9,1% 
Nasdaq-Comp.        16.248,52        +1,2%         199,44      +8,2% 
Nasdaq-100          18.108,46        +1,3%         229,68      +7,6% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT     Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,75         +9,8           4,65       32,7 
5 Jahre                  4,39         +8,9           4,30       38,7 
7 Jahre                  4,40         +8,7           4,31       42,7 
10 Jahre                 4,40         +8,4           4,31       51,7 
30 Jahre                 4,55         +7,5           4,47       57,9 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Fr., 8:44 Uhr  Do, 17:06   % YTD 
EUR/USD                1,0835        -0,0%         1,0829     1,0867   -1,9% 
EUR/JPY                164,31        +0,2%         163,80     164,85   +5,6% 
EUR/CHF                0,9777        +0,1%         0,9775     0,9834   +5,4% 
EUR/GBP                0,8576        +0,0%         0,8581     0,8579   -1,1% 
USD/JPY                151,64        +0,2%         151,28     151,69   +7,6% 
GBP/USD                1,2635        -0,1%         1,2619     1,2667   -0,7% 
USD/CNH (Offshore)     7,2490        -0,0%         7,2464     7,2449   +1,8% 
Bitcoin 
BTC/USD             67.493,94        -0,5%      67.124,52  67.669,53  +55,0% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.          +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               86,71        86,59          +0,1%      +0,12  +19,4% 
Brent/ICE               90,92        90,65          +0,3%      +0,27  +18,6% 
GAS                            VT-Settlem.                   +/- EUR 
Dutch TTF               26,84        25,98          +3,3%      +0,86  -13,6% 
 
 
METALLE               zuletzt       Vortag          +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          2.323,79     2.289,90          +1,5%     +33,89  +12,7% 
Silber (Spot)           27,38        26,91          +1,7%      +0,47  +15,2% 
Platin (Spot)          928,12       930,00          -0,2%      -1,88   -6,4% 
Kupfer-Future            4,24         4,25          -0,2%      -0,01   +8,5% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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April 05, 2024 16:12 ET (20:12 GMT)