DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der zuletzt schwächelnde Maschinenbauer Gea zeigt sich für das laufende Geschäftsjahr wieder etwas optimistischer. Dank steigender Auftragseingänge sowie einer positiven Umsatzentwicklung im dritten Quartal hob das Unternehmen seine Umsatzprognose leicht an. Anleger quittieren dies an der Börse nur zu Beginn mit Genugtuung: Die Aktie legte am Morgen zunächst um knapp 2 Prozent zu, gab die Gewinne danach aber zum großen Teil wieder ab.

Gea erwartet für 2019 nun einen Umsatz auf Vorjahresniveau von 4,83 Milliarden Euro, wie der Konzern am Freitag in Düsseldorf mitteilte. Zuvor hatte das Management einen moderaten Rückgang in Aussicht gestellt. Die Ergebnisprognose wurde bekräftigt. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll auf 450 bis 490 Millionen Euro sinken, nach 535 Millionen im Vorjahr.

Im dritten Quartal konnte Gea mehr Aufträge einwerben, etwa in der Milchverarbeitung. Der Ordereingang stieg um 4,8 Prozent auf 1,25 Milliarden Euro. "Wir freuen uns, dass dass wir entgegen dem aktuellen Trend im Maschinenbau im dritten Quartal einen gestiegenen Auftragseingang verbuchen konnten", kommentierte Vorstandschef Stefan Klebert die Zahlen. Zudem griffen jüngst eingeleitete Effizienzmaßnahmen bereits.

Der Umsatz nahm um 3,9 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro zu. Das um Restrukturierungskosten bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) sank leicht um 1,4 Prozent auf 143,1 Millionen Euro, ebenso wie das Konzernergebnis, welches sich geringfügig um 0,3 Prozent auf 59,8 Millionen Euro verringerte. Dabei konnte der Konzern seine Nettoverschuldung um fast 70 Millionen auf 263 Millionen Euro senken.

Analysten zeigten sich zufrieden mit der Entwicklung. Sowohl die Auftragseingänge als auch der Umsatz des Maschinenbauers im dritten Quartal hätten seine Erwartungen übertroffen, schrieb Analyst Akash Gupta von der US-Bank JPMorgan in einer ersten Reaktion. Das bereinigte Ebitda sei zudem deutlich besser als von ihm gedacht ausgefallen.

Der Konzern hatte erst Ende September seinen Sparkurs verschärft und weitere Stellenstreichungen angekündigt. Außerdem sollen Jobs aus Hochlohnländern etwa nach Osteuropa verlagert werden. Auch der Einkauf soll gebündelt werden. So will der Konzern die Margen wieder steigern. Das neu geschaffene Vorstandsressort soll Mitte Januar Johannes Giloth übernehmen.

Der Anlagenbauer, der sich auf Produktionsanlagen für die Nahrungsmittelindustrie spezialisiert und zum großen Teil Maschinen für die Milchproduktion herstellt, leidet schon länger unter der schwachen Entwicklung im Milchgeschäft. Erschwerend kommen ein höherer Preisdruck und steigende Personal- und IT-Infrastrukturkosten hinzu. Die Folge waren sieben Gewinnwarnungen seit 2016, gekappte Ziele und ein Gewinneinbruch um fast ein Drittel im vergangenen Jahr./nas/eas/fba