DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Maschinenbauer Gea will trotz eines Gewinneinbruchs die Dividende für 2018 stabil halten. Das Unternehmen werde wie im Vorjahr 85 Cent je Aktie an die Anteilseigner ausschütten, teilte die MDax-Gesellschaft am Donnerstag in Düsseldorf mit. Unter dem Strich wies Gea einen auf die Aktionäre anfallenden Gewinn von 113 Millionen Euro aus. Das war noch nicht einmal die Hälfte als ein Jahr zuvor. Zudem kündigte der Konzern erste Maßnahmen an, um wieder profitabler zu werden.

Am Aktienmarkt kamen die unveränderte Dividende und der angekündigte Neuanfang gut an. Die Aktie legte im frühen Handel um rund acht Prozent zu.

Gea hatte bereits Anfang Februar Eckdaten für das vergangene Jahr vorgelegt und seine Mittelfristziele eingestampft.

Für das laufende Jahr kalkuliert das im MDax notierte Unternehmen - wie bereits bekannt - einen moderaten Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahreswert in Höhe von 4,83 Milliarden Euro ein. Allerdings könnte das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) mit 440 bis 490 Millionen Euro etwas weniger stark sinken als jüngst angenommen.

Hier wirkt sich laut Unternehmen die Umstellung auf die neuen Bilanzierungsstandards leicht positiv aus. Im Februar war das Unternehmen noch davon ausgegangen, dass das operative Ergebnis auf mindestens 480 Millionen Euro zurückgehen wird nach 518 Millionen Euro im Vorjahr. Als Gründe für die Prognose führte das Unternehmen die sich zunehmend eintrübenden gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen an. Hinzu kämen ein erhöhter Preisdruck sowie steigende Personal- und IT-Kosten.

Ursprünglich hatte Gea sich vorgenommen, von 2018 bis 2022 ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum um 3,5 bis 4,5 Prozent hinzubekommen und die operative Marge (Ebitda) bis dahin auf 13,5 bis 15,5 Prozent zu steigern. Diese Prognose wurde jüngst kassiert.

"Gea hat kein Nachfrage-, sondern ein Ergebnisproblem. Aber das ist lösbar", sagte der neue Unternehmenschef Stefan Klebert. Die Nachfrage sei stabil, das Unternehmen sei grundsätzlich in den richtigen Märkten unterwegs. Gea sei in sehr vielen Bereichen die Nummer Eins oder Zwei. "Das ist eine starke Basis. Aber wir müssen unsere Margen wieder verbessern."

Die Probleme und Ineffizienzen seien bekannt, die Gea bremsten. "Wir haben einen klaren Fahrplan, wie wir die Themen angehen. Bei einigen wird das schneller gehen, bei anderen wird es Zeit brauchen", sagte Klebert. Schon jetzt würden einige Sofortmaßnahmen umgesetzt.

Um das Unternehmen wieder profitabler zu machen, will der Vorstand unter anderem den Einkauf sowie die Produktionsorganisation zusammenlegen. Zudem soll das Unternehmensportfolio überprüft und sich gegebenenfalls von Geschäften getrennt werden. Es soll erst einmal keine Zukäufe geben.

Bei dem Maschinenbauer von so unterschiedlichen Produkten wie Melksystemen für die Milchproduktion, Tablettenpressen für die Pharmaindustrie oder Marine-Technologie für Containerschiffe läuft es seit längerem nicht rund.

1881 ursprünglich als Metallhandelsgesellschaft gegründet, konzentrierte sich Gea in den letzten Jahren immer mehr auf Produktionslösungen für die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie. Umsatzeinbußen gab es unter anderem im Bereich Milchpulveranlagen. Zudem geht der Konzernumbau nicht so schnell voran wie erwartet. Der Anbieter von Produktionstechnologien will sein Fertigungsnetzwerk optimieren und die IT-Plattform sowie das System für die Geschäftsplanung verbessern.

An der Spitze des Unternehmens fand erst jüngst ein Wechsel statt. Der langjährige Vorstandschef Jürg Oleas gab Mitte Februar nach über 14 Jahren sein Amt an Vorstand Stefan Klebert weiter. Auch Finanzchef Helmut Schmale steht vor dem vorzeitigen Abgang, sein Nachfolger wird Marcus Ketter, der derzeit noch in gleicher Position beim Stahlhändler Klöckner & Co ist. Auch Vorstand Niels Erik Olsen hat das Unternehmen vorzeitig verlassen./mne/jkr/jha/