Düsseldorf (Reuters) - Die von der Corona-Krise gebeutelten Maschinenbauer in Deutschland blicken etwas optimistischer auf das kommende Jahr als bislang.

"Wir rechnen jetzt mit einem realen Produktionszuwachs von vier Prozent statt der bisher erwarteten plus zwei Prozent", sagte der Präsident des Branchenverbandes VDMA, Karl Haeusgen, am Dienstag auf der Online-Jahrespressekonferenz. Das dritte Quartal sei besser als erwartet gelaufen. Zudem nehme die Nachfrage in China zu. Daher sehe es auch im laufenden Jahr etwas weniger schlecht aus. So werde die Produktion um 14 und nicht um 17 Prozent schrumpfen.

Haeusgen hatte vor wenigen Wochen die Führung des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) übernommen. Zur Branche mit mehr als eine Million Mitarbeitern gehören neben zahlreichen Mittelständlern börsennotierte Konzerne wie Thyssenkrupp, Siemens oder Gea.

"Für nicht wenige Betriebe dürfte dieses Jahr im Schatten der Corona-Pandemie das schwierigste seit Jahrzehnten werden", erklärte Haeusgen. Umso bemerkenswerter sei es, dass die Betriebe ihre Produktion und ihren Service aufrechterhielten und den Personalabbau in engen Grenzen halten konnten. Die Mitarbeiterzahl von mehr als einer Million werde wohl in etwa gehalten. Auch sei nicht mit einer Pleitewelle zu rechnen.

Der Verbandschef warnte davor, die Markterholung durch zu scharfe Corona-Maßnahmen aufs Spiel zu setzen. "Es darf weiterhin zu keinem Lockdown der Industrie kommen." Kitas und Schulen müssten so weit wie möglich offen bleiben, berufliche Reisen wieder mit wenig bürokratischem Aufwand möglich sein.