ZÜRICH (Dow Jones)--Die Hoffnung auf ein langsameres Zinserhöhungstempo der US-Notenbank hat am Donnerstag am schweizerischen Aktienmarkt für ein kräftiges Plus gesorgt. Auslöser waren die Inflationsdaten aus den USA für Oktober, die unterhalb der Erwartung ausgefallen sind. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem September um 0,4 Prozent und im Vergleich zum Vorjahr um 7,7 Prozent. Im September hatte der Preisauftrieb auf Jahressicht 8,2 Prozent betragen. Ökonomen hatten mit einem monatlichen Preisanstieg von 0,6 Prozent und einer Jahresteuerung von 7,9 Prozent gerechnet.

Für die Volkswirte der Commerzbank mehren sich die Anzeichen, dass die Inflation ihren Gipfel überschritten hat und wieder fällt. Der nächste Zinsschritt der Fed im Dezember dürfte daher kleiner ausfallen. Die Deutsche Bank bezeichnete die Verbraucherpreise als "eine der wichtigsten Variablen", anhand derer die Federal Reserve entscheidet, ob sie im kommenden Monat die Zinsen weniger stark erhöht als zuletzt. Anleger sollten allerdings im Hinterkopf behalten, dass vor dem nächsten Zinsentscheid nochmals Verbraucherpreisdaten veröffentlicht werden, so die Analysten.

Der SMI verbesserte sich um 2,0 Prozent auf 11.120 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 19 Kursgewinner und ein -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 45,96 (zuvor: 30,48) Millionen Aktien.

Bei den Einzelwerten gingen die Kursaufschläge quer durch alle Branchen. Tagesgewinner waren die Aktien von Geberit mit einem Plus von 8,2 Prozent. Givaudan legten um 6,9 Prozent zu. Daneben zeigten sich die Papiere der Versicherer Swiss Re (+2,6%) und Swiss Life (+0,7%) fester nach den Zahlen der Allianz. "Die Zahlen liegen überwiegend über den Erwartungen, und das neue Aktienrückkaufprogramm stützt ebenfalls die Stimmung", sagte ein Händler. Die Schaden-Kosten-Quote zeige sich zwar leicht schlechter als gedacht, sei mit 94 aber in Ordnung und zeige in die richtige Richtung.

Die Aktien von Zurich Insurance reduzierten sich dagegen trotz solider Geschäftszahlen um 1,1 Prozent. Belastend wirkte eine enttäuschende Solvenzquote. Mit 252 Prozent fiel diese laut der Citigroup um 11 Punkte schwächer als vom Markt veranschlagt aus.

Für die Aktien von Meyer Burger ging es um 6,2 Prozent nach oben. Das Unternehmen hat die Kapitalerhöhung in Höhe von 250 Millionen Franken erfolgreich abgeschlossen.

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November 10, 2022 11:42 ET (16:42 GMT)