Bern (awp) - Den Aktien von Geberit können im frühen Dienstagshandel klar zulegen. Der Sanitärtechnikkonzern zeigt sich nach bereits bekannten Halbjahresumsatzzahlen auch bei den Gewinnzahlen krisenfest und übertrifft die Erwartungen der Analysten.

Geberit notieren um 9.55 Uhr 2,5 Prozent höher bei 532,80 Franken. Der Gesamtmarkt gemessen am SMI steht derweil 0,3 Prozent tiefer. Mit den erneuten Gewinnen rücken die Geberit-Titel wieder etwas näher an das vor der Corona-Krise erreichte Allzeithoch von 550,80 Franken.

Die breite Front an Analysten zeigt sich vor allem von der scheinbar sehr krisenresistenten Margenentwicklung beeindruckt: "Aufgrund des hohen Margenprofils generiert Geberit auch in Zeiten des geringeren Wachstum Wert", heisst es etwa in einem Kommentar der Bank Vontobel. Die jüngste Stabilisierung des Euro gegenüber dem Franken dürfte gemäss den Analysten zudem zu geringeren Währungseinflüssen im zweiten Halbjahr führen. Die Empfehlung lautet weiterhin "Halten" bei einem Kursziel von 500 Franken.

Die ZKB sieht angesichts der guten Profitabilität und des konkretisierten Ausblicks bei den Schätzungen für die EBITDA-Marge einen leichten Revisionsbedarf nach oben und rechnet mit einer Erhöhung des EBITDA für das Gesamtjahr 2020 von 2 bis 4 Prozent. Bei Geberit zeige sich ein ähnlich Bild wie bei anderen Bauzulieferern mit einer hohen Exposition in Europa. Die ZKB stuft Geberit mit "Marktgewichten" ein.

Auch bei Baader Helvea findet man für den Zahlenkranz vorwiegend nur lobende Worte und zeigt sich beeindruckt von den Rentabilitätsverbesserungen. Hier lautet die Empfehlung "Add" bei einem Zielpreis von 460 Franken.

Etwas weniger Begeisterung kommt bei der US-Investmentbank Jefferies auf. Trotz einem höher als erwartet ausgefallenen Halbjahresgewinn rechnen die Experten angesichts der eher vorsichtigen Jahresvorgaben nicht mit steigenden Schätzungen. Das Rating "Underperform" von Jefferies geht mit einem tiefen Kursziel von 350 Franken einher.

Die Analysten der UBS erwarten eine positive Reaktion auf die Gewinnzahlen. Aber auch der Grossbank erscheint der Ausblick konservativ und impliziert "nur bescheidenes" Aufwärtspotenziel für das Gesamtjahr.

Die Credit Suisse stellt fest, dass Geberit die Widerstandsfähigkeit des Geschäftsmodells mit den Zahlen "klar unter Beweis" gestellt hat. Die Margenleistung im zweiten Quartal sei erreicht worden trotz der Kosten für die Anpassung der Kapazitäten und des Personalbestands und der im Jahresvergleich höheren IT-Kosten für Digitalisierungsinitiativen.

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