HANGZHOU/GÖTEBORG (dpa-AFX) - Der chinesische Autokonzern Geely hat Kreisen zufolge die Gedankenspiele um einen Börsengang der schwedischen Tochter Volvo Cars wieder aufgenommen. Dabei könnte es um eine Bewertung in der Größenordnung von rund 20 Milliarden US-Dollar (17 Mrd Euro) gehen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf Insider berichtete. Die Chinesen hätten mit Beratern über einen möglichen Verkauf von Anteilen noch in diesem Jahr gesprochen. Denkbare Börsenplätze für eine Notierung seien Stockholm und auch Amsterdam. Die Überlegungen sind demnach aber noch in einem frühen Stadium und können auch wieder ad acta gelegt werden.

Geely hatte im Februar Pläne abgeblasen, die schwedische Tochter über eine Fusion auf den Hauptkonzern zu verschmelzen. Bereits 2018 hatte Geely einen Börsengang von Volvo im Sinn, in einem schlechten Marktumfeld aber davon Abstand genommen. Auch war die damals laut Medienberichten angepeilte Bewertung von bis zu 30 Milliarden Dollar offenkundig zu hoch. Aktuell erfahren allerdings auch herkömmliche Autobauer an der Börse nach jahrelang daniederliegenden Bewertungen wieder einen Aufschwung. Volvo fährt zudem unter Chef Hakan Samuelsson auch einen klaren Elektrokurs, ab 2030 will der Pkw-Hersteller keine Verbrenner mehr bauen und verkaufen.

Geely hatte Volvo Cars 2010 für 1,8 Milliarden Dollar vom US-Autokonzern Ford übernommen. Der Autobauer Volvo Cars ist seit Jahrzehnten vom schwedischen Nutzfahrzeughersteller Volvo AB getrennt, an dem Geely allerdings auch beteiligt ist. Geely-Eigentümer Li Shufu ist auch größter Einzelaktionär des deutschen Daimler-Konzerns mit einem Anteil von rund 9,7 Prozent./men/eas/stk