NEW YORK (Dow Jones)--Nach der kräftigen Erholungsrally der Technologiewerte vom Dienstag haben sich die US-Börsen zur Wochenmitte erneut mit Aufschlägen gezeigt. Dieses Mal standen aber die Standardwerte im Vordergrund, während sich die Anleger bei Technologiewerten nun zurückhielten. Der Dow-Jones-Index legte um 1,5 Prozent zu auf 32.297 Punkte. Bei 32.390 Punkten markierte der Index ein neues Rekordhoch. Der S&P-500 gewann 0,6 Prozent. Der Nasdaq-Composite schloss kaum verändert.

Auf 2.440 (Dienstag: 1.983) Kursgewinner kamen an der Nyse 835 (1.281) -verlierer. Unverändert gingen 79 (98) Titel aus dem Handel.

Technologiewerte, die am Montag noch abverkauft wurden, hatten am Dienstag ein fulminantes Comeback hingelegt. Grund hierfür waren wieder sinkende Marktzinsen. Zuvor hatten gestiegene Inflationserwartungen die US-Anleiherenditen steil nach oben getrieben, was den Technologiesektor, aus Sorge vor steigenden Kapitalkosten, erheblich unter Druck gesetzt hatte.


   US-Verbraucherpreise im Rahmen der Erwartungen 

Daten zu den Verbraucherpreisen für Februar linderten die Inflationsängste weiter. Die Preise zeigten zwar einen Anstieg, der jedoch im Rahmen der Markterwartungen lag. Einige Marktteilnehmer hatten sich besorgt gezeigt, dass die Preise überschießen könnten, was zur Belastung für die Anleihemärkte und Aktienmärkte hätte werden können.

In Reaktion auf die Daten gaben die Renditen nochmals etwas nach. Die Zehnjahresrendite sank um rund 1 Basispunkt auf 1,52 Prozent. Die mit Spannung erwartete Auktion zehnjähriger US-Anleihen durch das Finanzministerium stieß auf geringe Nachfrage, was aber nicht zu dem befürchteten Ausverkauf von Anleihen führte, wie er auf die enttäuschende Auktion siebenjähriger Titel zwei Wochen zuvor gefolgt war.

Derweil hat der US-Kongress erwartungsgemäß das von US-Präsident Joe Biden auf den Weg gebrachte 1,9 Billionen Dollar schwere Konjunkturpaket verabschiedet. Der Präsident will das Gesetz mit dem Namen "Amerikanischer Rettungsplan" am Freitag mit seiner Unterschrift in Kraft setzen.

Die Ölpreise tendierten fester, obwohl die Rohöllagerbestände in den USA in der vergangenen Woche überraschend drastisch gestiegen waren, wie die am Mittwoch veröffentlichten offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Agency zeigten. Allerdings hatten schon die am Vorabend vom Branchenverband API veröffentlichten Daten einen deutlichen Anstieg gezeigt, so dass die Akteure wohl vorgewarnt waren. Gleichzeitig verringerten sich die Benzinbestände unerwartet stark. Konjunkturoptimismus dürfte die Ölpreise ebenfalls gestützt haben, nachdem der Kongress das Corona-Hilfspaket verabschiedet hatte.

Nach dem Rücksetzer am Dienstag zeigte sich der Dollar vergleichsweise stabil. Der Dollar-Index tendierte 0,1 Prozent niedriger.

Gold profitierte erneut vom Rückgang der Anleiherenditen. Die Feinunze notierte im späten Handel etwas fester.


   GE mit Spartenfusion leichter - Roblox mit Börsengang 

General Electric (GE) fusioniert ihr Flugzeugleasing-Geschäft mit der irischen Aercap Holdings NV. Die Transaktion hat ein Volumen von mehr als 30 Milliarden Dollar und hilft GE bei der Abwicklung ihrer Finanzsparte GE Capital. Das Wall Street Journal hatte am Sonntag bereits berichtet, dass ein Deal kurz bevorstehe. Ferner kündigte GE eine Aktienzusammenlegung an. Im Tausch gegen acht gehaltene Aktien erhalten Anleger jeweils eine neue. Die GE-Aktie gab um 5,4 Prozent nach.

Der US-Sportsender ESPN, der zum Medienkonzern Walt Disney gehört, steht offenbar kurz davor, die Übertragungsrechte für Spiele der Eishockey-Profiliga National Hockey League (NHL) langfristig zu erwerben. Eine Vereinbarung zwischen der NHL und ESPN könne noch in dieser Woche bekanntgegeben werden, sagten informierte Personen. Die Disney-Aktie rückte daraufhin 0,2 Prozent vor.

Die erst jüngst an der Nasdaq gelistete SAP-Tochter Qualtrics (+0,9%) hat ihren Verlust im vierten Quartal deutlich verringert und beim Umsatz die Analystenerwartungen übertroffen.

Apple (-0,9%) will ihren Standort in München kräftig ausbauen und mehrere Hundert neue Jobs schaffen. Wie der iPhone-Hersteller mitteilte, sollen in den kommenden drei Jahren mehr als 1 Milliarde Euro investiert werden. Ein Teil des Geldes soll in Forschung und Entwicklung gesteckt werden.

JP Morgan (+2,2%) will laut informierten Personen Kunden des insolventen Finanz-Startups Greensill Capital abwerben. Damit könnte die nach Vermögenswerten größte US-Bank die Pläne des Investors Apollo Global Management (-0,5%) durchkreuzen, der mit Greensill über einen Kauf des operativen Geschäftes verhandelt. JP Morgan tut sich demnach mit der Technologieplattform Taulia Inc. zusammen, von der viele Kunden zu Greensill kamen.

Tupperware (-20%) hatte im Schlussquartal zwar mehr umgesetzt als erwartet, doch verfehlte der Gewinn die Konsensschätzung der Analysten.

Ein sehr erfolgreiches Börsendebüt feierte die Videospiele-Plattform Roblox. Schon der erste Kurs lag mit 64,50 Dollar klar über dem Ausgabekurs von 45 Dollar. Zum Handelsende kostete die Aktie 69,50 Dollar.


=== 
INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut     +/- % YTD 
DJIA                32.297,02       1,46        464,28          5,52 
S&P-500              3.898,81       0,60         23,37          3,80 
Nasdaq-Comp.        13.068,83      -0,04         -4,99          1,40 
Nasdaq-100          12.752,07      -0,33        -42,42         -1,06 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT     +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,16       -0,4          0,16           4,0 
5 Jahre                  0,79       -2,1          0,81          42,7 
7 Jahre                  1,21        0,0          1,21          56,3 
10 Jahre                 1,52       -0,9          1,53          60,4 
30 Jahre                 2,25        1,1          2,24          59,8 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Mi, 8:04 Uhr  Di,17:29 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,1924     +0,18%        1,1877        1,1889   -2,4% 
EUR/JPY                129,26     +0,07%        129,23        129,10   +2,5% 
EUR/CHF                1,1086     +0,40%        1,1043        1,1046   +2,6% 
EUR/GBP                0,8558     -0,11%        0,8563        0,8557   -4,2% 
USD/JPY                108,39     -0,12%        108,84        108,59   +4,9% 
GBP/USD                1,3934     +0,31%        1,3862        1,3894   +2,0% 
USD/CNH (Offshore)     6,4942     -0,38%        6,5207        6,5250   -0,1% 
Bitcoin 
BTC/USD             55.767,25     +1,75%     54.003,00     53.990,00  +92,0% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.         +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               64,79      64,01         +1,2%          0,78  +33,1% 
Brent/ICE               68,22      67,52         +1,0%          0,70  +32,0% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.724,52   1.715,90         +0,5%         +8,62   -9,1% 
Silber (Spot)           26,17      25,98         +0,8%         +0,20   -0,8% 
Platin (Spot)        1.203,58   1.174,25         +2,5%        +29,33  +12,4% 
Kupfer-Future            4,04       4,02         +0,6%         +0,02  +14,9% 
 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/

(END) Dow Jones Newswires

March 10, 2021 16:11 ET (21:11 GMT)