PARIS (dpa-AFX) - Die Aktionäre der französischen PSA-Gruppe versprechen sich viel vom Kauf des deutschen Konkurrenten Opel vom US-Autobauer General Motors (GM). Die PSA-Papiere erklommen am Montag lange nicht gesehene Höhen: Erstmals seit 2011 knackten sie zwischenzeitlich die Marke von 20 Euro. Am späten Vormittag legten sie noch um rund 2,5 Prozent auf 19,53 Euro zu.

Experten schätzten die Transaktion in ersten Reaktionen positiv ein. Sascha Gommel von der Commerzbank zielte auf die möglichen Synergien ab. Der Analyst verwies dabei auf die bisherigen Sanierungserfolge von PSA-Chef Carlos Tavares - sowohl bei Peugeot als auch zuvor bei Renault-Nissan. Potenziale sieht er wegen einer ähnlichen Produktpalette und sich gut ergänzender Märkte.

Für David Lesne von der UBS geht das Geschäft zu einem attraktiven Preis über die Bühne. Gezahlt werden 1,3 Milliarden Euro für die Marken Opel und Vauxhall plus 450 Millionen Euro für das europäische Finanzierungsgeschäft GM Financial, das PSA gemeinsam mit der Großbank BNP Paribas übernimmt. PSA legt damit insgesamt rund 1,8 Milliarden Euro auf den Tisch. Lesne sieht die dahinterliegende Strategie aber gemischt, weil PSA und Opel beide stark auf Europa fokussiert seien und nur begrenztes Exportpotenzial hätten.

Die Branchenstimmung blieb zum Wochenstart derweil verhalten. In einem europaweit schwachen Marktumfeld gab der Branchenindex Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts um 0,20 Prozent nach. Allerdings fand er sich damit immer noch im oberen Drittel des Tableaus. Die Aktien von General Motors stehen derweil später in New York an der Schwelle zum höchsten Stand seit gut zwei Jahren./tih/mis/stb

Unternehmen im Artikel: General Motors Company, Peugeot