Zürich (awp) - Der Industriekonzern Georg Fischer hat wegen der Corona-Krise wie viele Unternehmen Kurzarbeit eingeführt. Betroffen war das Unternehmen unter anderem vom zeitweiligen Stillstand der Automobilproduktion. CEO Andreas Müller sieht dank der schrittweisen Lockerungen der wegen der Pandemie eingeführten Beschränkungen mittlerweile aber wieder eine gewisse Belebung der Aktivitäten, wie er in einem Interview mit AWP erklärte.

"Diese Öffnungs-Schritte ermöglichen natürlich wieder einen intensiveren Austausch mit den Kunden. Die Automobilhersteller fahren aktuell ihre Werke wieder hoch und im Medizinaltechnikbereich werden Projekte wieder aufgenommen", sagte Müller. "Insgesamt gibt es eine gewisse Belebung der Nachfrage. Und in China beispielsweise haben einzelne Segmente das Vorjahresniveau bereits wieder erreicht."

Um den Corona-bedingten Rückgang der Nachfrage aufzufangen, steht das Unternehmen auf der Kostenbremse, unter anderem mit der Kurzarbeit. "Ziel der Kurzarbeit ist die Vermeidung eines Stellenabbaus, wozu auch unsere Mitarbeiter mit ihrer Flexibilität einen Beitrag leisten", sagte Müller. "Wir nutzen aber die Möglichkeiten der natürlichen Fluktuation", fügte er an und bestätigte dabei, dass derzeit ein Einstellungsstopp herrsche.

Mit Blick nach vorne bleibt Müller vorsichtig. Die derzeit sehr schwachen Konjunkturzahlen zu den Einkaufsmanager-Indizes würden die Situation gut widerspiegeln. "Die Ausrüstungsindustrie braucht zuerst eine zuversichtlichere Stimmung, bevor die Nachfrage wieder anziehen kann."

Auf die Frage, ob er einen grösseren Aufholeffekt im zweiten Semester erwarte, erwiderte der GF-Chef: "Grundsätzlich informieren wir am 21. Juli im Rahmen unseres Halbjahresergebnisses über Zahlen und unsere Erwartungen für das zweite Semester. Die Aussage, dass wir im zweiten Semester die Umsatzverluste aus dem ersten kompensieren könnten, wäre zu gewagt."

Immerhin sieht er eine gute Erholung in China. "Dort sind die Chancen intakt, dass wir mit den Umsätzen im zweiten Halbjahr zumindest wieder in die Nähe des Vorjahres kommen könnten."

(Das vollständige Interview ist auf dem Premium-Dienst von AWP erschienen)

cf/rw