FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Ankündigung eines Rückkaufprogramms hat den Aktien des angeschlagenen Modehändlers Gerry Weber
Bis zu 500 000 eigene Aktien will das Unternehmen ankaufen und vom Markt nehmen, was - wie Analyst Jürgen Kolb von Kepler hervorhob - immerhin etwa 2,2 Prozent der frei handelbaren Anteile sind. Maximal fünf Millionen Euro will Gerry Weber in den Rückkauf investieren. "Der Schritt zum Aktienrückkauf war so nicht erwartet", sagte ein Börsianer. Für die Anleger würden weniger handelbare Anteile eine höhere Gewinnbeteiligung und einen steigenden Wert der verbleibenden Anteile bedeuten.
Analyst Christian Salis von Hauck & Aufhäuser blieb bei seiner neutralen Einschätzung. Das Volumen des Programms sei unter dem Strich eher unerheblich, schrieb er. Die Ergebnisse im letzten Geschäftsquartal seien aber im Rahmen der Erwartungen geblieben und das Sparprogramm zeige erste positive Effekte. Für eine Kaufempfehlung sei es aber noch zu früh.
Equinet-Analyst Mark Josefson zeigte sich zudem beunruhigt über die "klar unterdurchschnittliche Geschäftsentwicklung" des Tochterunternehmens Hallhuber. Der operative Gewinn (Ebitda) von Hallhuber war im ersten Geschäftsquartal im Vergleich zum Vorjahr um 9 Prozent gesunken, womit er zudem zum dritten Mal in Folge hinter den durchschnittlichen Erwartungen der Analysten zurückgeblieben sei. Gerry Weber hatte Hallhuber 2015 unter anderem übernommen, um jüngere Käuferschichten zu erschließen.
Die schlechte Lage in der Modeindustrie macht Gerry Weber bereits seit längerem zu schaffen. 2016 sanken die Umsätze in der Branche um fast vier Prozent. Die Aktie von Gerry Weber hatte in den vergangenen zwölf Monaten knapp ein Viertel an Wert verloren./hosmac/ck/ag/she