Stuttgart, 8. August 2019 - GFT Technologies SE (GFT) veröffentlichte heute die Ergebnisse des ersten Halbjahres und des zweiten Quartals 2019. Die Umsetzung der Kunden- und Branchendiversifikation verläuft weiter erfolgreich: Der Umsatz außerhalb der Top-2 Kunden wuchs um 20 Prozent, und der Anteil des Versicherungsgeschäfts erreichte 11 Prozent. Der Konzernumsatz blieb im ersten Halbjahr auf Niveau des Vorjahres, trotz eines Rückgangs von 27 Prozent im Geschäft bei den Top-2 Kunden. Das bereinigte EBITDA stieg um 7 Prozent und war geprägt durch positive Sondereffekte aus IFRS 16. Wie erwartet belasteten Aufwendungen für Kapazitätsanpassungen und Unterauslastungen das Ergebnis; das EBT fiel um 43 Prozent und das Konzernergebnis um 49 Prozent. Der Ausblick für das Geschäftsjahr 2019 wurde bestätigt.

Marika Lulay, CEO der GFT Technologies SE: 'Der Start in die zweite Jahreshälfte verlief sehr dynamisch. Starke zweistellige Wachstumsraten bei neuen Kundengruppen, insbesondere in Großbritannien, USA und Lateinamerika, beweisen unsere herausragende Positionierung im Bankensektor. Darüber hinaus hat das Versicherungs- und Industriegeschäft deutlich Fahrt aufgenommen. Die steigende Nachfrage nach der Guidewire Versicherungsplattform werden wir durch den Aufbau zusätzlicher Kompetenzzentren in Europa bedienen. Auch im Industriegeschäft haben wir durch die AXOOM Akquisition und die Partnerschaft mit der in GmbH einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht.'

Umsatzentwicklung im ersten Halbjahr 2019

Der GFT Konzern erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2019 einen Umsatz von 211,03 Mio. Euro auf Höhe des Vorjahres (H1/2018: 211,16 Mio. Euro). Mit einem Umsatzwachstum von 20 Prozent bleibt der dynamische Wachstumstrend ohne Top-2 Kunden durch die eingeleiteten Maßnahmen zur Diversifikation ungebrochen. Hierdurch sank der Anteil der Top-2 Kunden am Gesamtumsatz weiter auf 32 Prozent (H1/2018: 43 Prozent). Der Anteil des Versicherungsgeschäfts wuchs, geprägt durch Kanada und Frankreich, auf 11 Prozent des Konzernumsatzes (H1/2018: 4 Prozent). Im Geschäftsbereich Continental Europe sank der Umsatz um 4 Prozent auf 113,16 Mio. Euro (H1/2018: 118,26 Mio. Euro), insbesondere durch ein schwächeres Geschäft mit den Top-2 Kunden in Deutschland. Positiv entwickelte sich insbesondere die Nachfrage bei Retailbanken in Italien und bei Versicherungen in Frankreich. Der Umsatz im Segment Americas & UK wuchs um 5 Prozent auf 97,61 Mio. Euro (H1/2018: 92,60 Mio. Euro). Die erwartungsgemäß stark sinkenden Umsätze der Top-2 Kunden in Großbritannien und USA konnten durch dynamisches Wachstum auf breiter Kundenbasis insbesondere in Mexiko, Brasilien und Kanada überkompensiert werden.

Ergebnisentwicklung im ersten Halbjahr 2019

Das bereinigte EBITDA stieg um 7 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 21,94 Mio. Euro (H1/2018: 20,49 Mio. Euro) und war beeinflusst durch positive Effekte aus IFRS 16 in Höhe von 6,16 Mio. Euro. Gegenläufig wirkten die Aufwendungen für Vertrieb und Technologiekompetenzaufbau, Unterauslastungen und Aufwendungen für Kapazitätsanpassungen. Vor diesem Hintergrund fiel das EBIT um 39 Prozent auf 8,35 Mio. Euro (H1/2018: 13,79 Mio. Euro), das EBT um 43 Prozent auf 7,15 Mio. Euro (H1/2018: 12,54 Mio. Euro) und das Konzernergebnis um 49 Prozent auf 6,07 Mio. Euro (H1/2018: 11,79 Mio. Euro). Die IFRS 16 Effekte beliefen sich im EBIT auf 0,53 Mio. Euro und waren im EBT und Konzernergebnis vernachlässigbar klein. Die Aufwendungen für Kapazitätsanpassungen zur Steigerung der operativen Profitabilität in Höhe von 2,89 Mio. Euro sind Konsequenz des planmäßig rückgängigen Geschäfts mit den Top-2 Kunden.

Infolge sinkender Umsatzanteile der Top-2 Kunden sowie durch Aufwendungen aus der V-NEO Akquisition sank das EBT im Geschäftsbereich Americas & UK mit -0,20 Mio. € deutlich unter den Vorjahreswert (H1/2018: 3,03 Mio. Euro). Das EBT im Geschäftsbereich Continental Europe ging um 7 Prozent zurück auf 8,93 Mio. Euro (H1/2018: 9,59 Mio. Euro), bedingt durch Unterauslastungen im ersten Halbjahr sowie Aufwendungen für Kapazitätsanpassungen insbesondere an Standorten in Deutschland und Spanien.

Umsatz- und Ergebnisentwicklung im zweiten Quartal 2019

Im zweiten Quartal 2019 erzielte der GFT Konzern einen Umsatz in Höhe von 105,31 Mio. Euro und lag damit 1 Prozent über dem Vorjahreswert (Q2/2018: 104,17 Mio. Euro). Im Geschäftsbereich Continental Europe sank der Umsatz um 3 Prozent auf 57,44 Mio. Euro (Q2/2018: 59,27 Mio. Euro). Im Geschäftsbereich Americas & UK stieg der Umsatz um 7 Prozent auf 47,73 Mio. Euro über den Vorjahreswert (Q2/2018: 44,70 Mio. Euro). Das bereinigte Konzern-EBITDA erhöhte sich im zweiten Quartal um 3 Prozent auf 10,78 Mio. Euro (Q2/2018: 10,44 Mio. Euro). Das EBT sank um 37 Prozent auf 3,97 Mio. Euro (Q2/2018: 6,29 Mio. Euro) und das Konzernergebnis um 53 Prozent auf 3,36 Mio. Euro (Q2/2018: 7,10 Mio. Euro).

Mitarbeiter

Zum 30.06.2019 beschäftige GFT 4.892 Mitarbeiter und damit 4 Prozent mehr als im Vorjahrjahreszeitraum (30.06.2018: 4.697 Mitarbeiter). Im Segment Americas & UK stieg die Mitarbeiteranzahl um 36 Prozent auf 1.577 (30.06.2018: 1.158) bedingt durch die Übernahme des kanadischen IT-Spezialisten V-NEO sowie durch die gute Geschäftsentwicklung in Mexiko und Brasilien. In Continental Europe sank die Anzahl der Vollzeitkräfte als Folge von Kapazitätsanpassungen um 6 Prozent auf 3.199 (30.06.2018: 3.418). In Zentralfunktionen arbeiteten zum Stichtag 116 Mitarbeiter (30.06.2018: 121). Alle Angaben beziehen sich auf Vollzeitäquivalente.

Weitere Eckdaten

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit erreichte 6,33 Mio. Euro im ersten Halbjahr und fiel damit 19 Prozent geringer aus als im Vorjahr (H1/2018: 7,82 Mio. Euro). Der Rückgang ist auf ein geringeres Konzernergebnis sowie auf Working Capital Effekte zurückzuführen. Zum 30. Juni 2019 verzeichneten die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente einen Rückgang auf 57,02 Mio. Euro (31. Dezember 2018: 63,56 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote lag zum Ende des Berichtszeitraums bei 29 Prozent (31. Dezember 2018: 34 Prozent). Der leichte Rückgang ist im Wesentlichen auf IFRS 16 Effekte zurückzuführen; bereinigt um diese Effekte lag die Eigenkapitalquote zum 30. Juni 2019 bei 35 Prozent. Die Netto-Liquidität des GFT Konzerns als Bestandteil der bilanziell ausgewiesenen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente abzüglich der Finanzverbindlichkeiten verringerte sich von -59,67 Mio. Euro zum 31. Dezember 2018 auf -70,11 Mio. Euro zum 30. Juni 2019.

Ausblick 2019

Der GFT Konzern bestätigt die Prognose für das Geschäftsjahr 2019. Die generellen Branchentrends hinsichtlich der Digitalisierung der Geschäftsprozesse sowie zur verstärkten Nutzung von exponentiellen Technologien** wie Data Analytics und Cloud Computing gewinnen an Dynamik und ermöglichen hohe zweistellige Wachstumsraten. Dies wird teilweise durch Investitionsunsicherheiten der Top-2 Kunden und eine potentielle wirtschaftliche Abschwächung überlagert.

Der GFT Konzern geht daher von einem unveränderten Wachstumstrend außerhalb der Top-2 Kunden für das Geschäftsjahr 2019 aus. Die eingeleiteten Maßnahmen zur Kunden- und Branchendiversifikation und der Ausbau des Vertriebs und der Technologiekompetenz werden zu einer erwarteten Umsatzsteigerung von über 20 Prozent ohne die Top-2 Kunden führen. Wir erwarten hingegen, dass der Anteil des Geschäfts mit den Top-2 Kunden auf unter 30 Prozent fallen wird (2018: 40 Prozent). Dies entspricht einem erwarteten Umsatzrückgang von rund 30 Prozent.

Der GFT Konzern prognostiziert weiterhin für das Jahr 2019 einen Umsatzanstieg über alle Kunden hinweg um 2 Prozent auf 420 Mio. Euro (2018: 412,83 Mio. Euro). Das bereinigte EBITDA vor Effekten aus IFRS 16 wird voraussichtlich 35 Mio. Euro (2018: 39,68 Mio. Euro) betragen und das bereinigte EBITDA einschließlich Effekten aus IFRS 16 voraussichtlich 48 Mio. Euro (ohne Vorjahreswert) erreichen. Beim EBT geht der GFT Konzern von 18 Mio. Euro aus (2018: 22,64 Mio. Euro), bei vernachlässigbar kleinen IFRS 16 Effekten.

Die Kunden- und Branchendiversifikation wird weiter erfolgreich fortgeführt. Das Versicherungsgeschäft wird im Geschäftsjahr 2019 auf einen Umsatzanteil von über 10 Prozent ausgebaut und der erwartete Umsatzanteil mit exponentiellen Technologien von 25 Prozent auf 30 Prozent weiter steigen.

* Als Top-2 Kunden der GFT werden Deutsche Bank und Barclays definiert.

** Unter exponentiellen Technologien definiert die GFT: DLT/Blockchain, künstliche Intelligenz, Data Analytics, Cloud und DevOps

GFT Technologies SE veröffentlichte diesen Inhalt am 08 August 2019 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 08 August 2019 06:04:04 UTC.

Originaldokumenthttps://www.gft.com/de/de/index/unternehmen/newsroom/pressemitteilungen/2019/gft-erzielt-durch-diversifikationsstrategie-zweistellige-wachstumszahlen-bei-neuen-kundengruppen/

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