Vernier (awp) - Der Aromen- und Riechstoffhersteller Givaudan publiziert am Donnerstag, 22. Juli das Geschäftsergebnis zum ersten Halbjahr 2021. Insgesamt zwölf Analysten haben zum AWP-Konsens beigetragen.

H1 2021E
(in Mio Fr.)           AWP-Konsens         H1 2020A

Umsatz                   3387                  3221  
- Riechstoffe            1567                  1456  
- Aromen                 1822                  1765   
Org. Wachstum (in %)      7,9                   4,0  
EBITDA                    788                   734   
- Marge (in %)           23,3                  22,8  
Reingewinn                453                   413  

FOKUS: Bei Givaudan rechnen Analysten fürs erste Halbjahr mit einem kräftigen Wachstum, dies nachdem der Umsatz bereits im ersten Jahresviertel organisch um beinahe 8 Prozent in die Höhe geklettert war. Allerdings sei wohl mit einer leichten Verlangsamung des Wachstums im zweiten Quartal zu rechnen.

Ein gewisses Aufholpotenzial weist nach dem coronabedingten Rückgang im letzten Jahr die Luxusparfümerie auf. Auch das Foodservice-Geschäft und die Ausser-Haus-Verpflegung hatten unter den Lockdowns gelitten, während die Genfer bei Produkten des täglichen Gebrauchs wie Esswaren und Pflegeartikeln von der Pandemie eher profitierten.

Das Wachstum im laufenden Jahr dürfte eine weitere Verbesserung der EBITDA-Marge nach sich ziehen. Einen Beitrag dazu würden auch Synergieeffekte aus den getätigten Zukäufen leisten und der Umstand, dass der Anstieg bei den Rohstoffpreisen mit 1 Prozent moderat ausfalle, heisst es im Kommentar der Zürcher Kantonalbank.

ZIELE: Vor knapp einem Jahr hat sich Givaudan neue Mittelfristziele für die Zeit bis zum Jahr 2025 gesetzt. Das organische Wachstum soll dabei jährlich bei 4 bis 5 Prozent und damit über dem Marktdurchschnitt liegen. Bei der Free-Cashflow-Rendite wird ein Wert von über 12 Prozent angestrebt.

Im Rahmen der Strategie 2025 setzt Givaudan auf drei Wachstumstreiber: Expansion des Portfolios, mehr Kundennähe und fokussierte Marktstrategien. Gleichzeitig soll auch verstärkt auf Nachhaltigkeit gesetzt werden. Bis 2050 etwa will Givaudan klimapositiv werden.

PRO MEMORIA: Anfang Juli hat Givaudan einen Viertel an der auf Make-up und Hautpflege-Produkte spezialisierten italienischen B.kolormakeup & Skincare gekauft. B.kolor wurde im Jahr 2000 mit Sitz in Mailand von den Eigentümern Maria-Teresa Sancini und Mario De Luigi gegründet und beschäftigt rund 250 Mitarbeitende.

In China arbeitet Givaudan neu mit der Online-Plattform Tmall der Alibaba-Gruppe zusammen. Gemeinsam wollen sie laut einer Mitteilung von Anfang Juni digitale Möglichkeiten für die Luxusparfümerie in China nutzen und gründeten dazu das "T-Lab Source Innovation Laboratory".

Im April hat Givaudan die im Februar angekündigte Übernahme der französischen Firma Myrissi abgeschlossen. Die 2014 gegründete Myrissi hat eine KI-Technologie entwickelt, die es ermöglicht, einen Duft in Farbmuster und Bilder zu übersetzen und die emotionale Reaktion der Konsumenten auf Düfte vorherzusagen.

Im ersten Quartal 2021 ist Givaudan kräftig gewachsen. Konkret stieg der Umsatz um 3,4 Prozent auf 1,67 Milliarden Franken. Um Zu- und Verkäufe sowie um Währungseinflüsse bereinigt lag das Wachstum trotz hoher Vergleichsbasis gar bei 7,7 Prozent. Vor allem in Schwellenländern, etwa in Lateinamerika, konnte Givaudan zulegen.

AKTIENKURS: Die Erfolge von Givaudan der letzten Jahre spiegeln sich auch an der Entwicklung des Aktienkurses wider. Auch in diesem Jahr hat sich die Aktie um rund einen Fünftel stark verteuert. Dabei kletterte der Kurs bei 4470 Franken zuletzt auf ein neues Allzeithoch. Zum Vergleich: Vergangenen März kosteten die Titel noch rund 1000 Franken weniger.

Homepage: www.givaudan.com

an/mk