Zürich (awp) - Die Givaudan-Aktien notieren am Mittwoch im frühen Handel nach Jahreszahlen im Minus. Der Aromen- und Duftstoffhersteller verfehlte sowohl beim Wachstum als auch bei der Profitabilität die durchschnittliche Erwartung.

Bis um 9.25 Uhr verlieren die Givaudan-Aktien 0,6 Prozent auf 2912 Franken, während der Gesamtmarkt (SMI) 0,3 Prozent im Minus steht. Bereits zu Beginn der Woche litt der Kurs unter den schwachen Zahlen des Konkurrenten Symrise sowie Kurszielsenkungen durch Analysten. Insgesamt steht im laufenden Jahr damit zwar noch immer ein leichtes Plus, im Vorjahr verloren die Titel allerdings gut 40 Prozent.

Analysten zeigen sich insbesondere über die Entwicklung im Schlussquartal 2022 enttäuscht. Das organische Wachstum hatte sich mit 2,9 Prozent deutlicher verlangsamt als im Durchschnitt erwartet wurde. Und der Betriebsgewinn (EBITDA) für das Gesamtjahr war leicht rückläufig, nachdem die Analysten hier mit einem leichten Plus gerechnet hatten. Entsprechend ging auch die Marge deutlicher zurück als erwartet.

Die ZKB spricht denn auch von einem anspruchsvollen Jahr für den Genfer Konzern. Der zuständige Analyst verweist auf den "deutlichen" Anstieg der Rohstoffkosten aber auch den Lagerabbau, der insbesondere das Geschäft in Nordamerika belastet habe. Er geht davon aus, dass das Thema Givaudan gerade in Nordamerika noch ein bis zwei Quartale beschäftigen wird.

Allerdings verspricht laut ZKB die Entwicklung der Rohstoffkosten eine Stabilisierung der Profitabilität und wieder wachsende Cashflows. Givaudan stellte für das laufenden Jahr 2023 nämlich einen Anstieg der Inputkosten von 5 Prozent in Aussicht, nachdem es im Vorjahr plus 9 Prozent waren. Der Konzern ist dabei zuversichtlich, die gestiegenen Kosten weiterhin an die Kunden weitergeben zu können.

Die Bank Vontobel geht davon aus, dass die Situation um die Rohmaterialpreise 2023 die grösste Herausforderung für Aromen- und Duftstoffkonzern bleiben wird. Auch der zuständige Vontobel-Experte rechnet dann aber mit einer allmählichen Entspannung im Jahresverlauf und damit auch mit einer Verbesserung der Margen und Cashflows.

Laut Marktbeobachter wird sich im Tagesverlauf nun weisen, ob sich der Aktienkurs nach der ersten Enttäuschung noch erholt und damit auch, ob und wieviel der Ergebnisenttäuschung bereits im Kurs eingepreist ist.

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