NEW YORK (Dow Jones)--Nach den deutlichen Verlusten der vergangenen Woche zeigt sich die Wall Street am Montag im Verlauf mit einer leichten Erholung. Allerdings hat der Nasdaq-Composite seine Gewinne schon wieder vollständig eingebüßt und ist leicht ins Minus gerutscht. Die US-Börsen hatten die schwächste Woche seit rund drei Monaten verbucht - belastet von Konjunktur-, Corona- und Inflationssorgen. Grundsätzlich habe sich an dieser Sichtweise nichts geändert, heißt es im Handel - auch mit Blick auf die US-Verbraucherpreisentwicklung, die am Dienstag veröffentlicht wird. Eine wachsende Anzahl von Analysten sieht steigende Risiken für den Aktienmarkt.

Am Mittag (Ortszeit) verbessert sich der Dow-Jones-Index um 0,7 Prozent auf 34.838 Punkte, nachdem er in der Vorwoche 2,2 Prozent verloren hatte. Der S&P-500 zeigt sich unverändert und der Nasdaq-Composite verliert 0,3 Prozent. Etwas Unterstützung für die US-Börsen kommt von der Politik. Die Abgeordneten arbeiten sich weiter durch das 3,5 Billionen US-Dollar schwere Investitionsprogramm aus den Bereichen Gesundheitsvorsorge, Bildung und Klima. "Ich glaube, dass die Bullen ein wenig mehr Munition haben als die Bären: Die fiskalische Unterstützung bleibt bestehen, die Aktivitätsindikatoren bleiben stark", bekennt sich Chefinvestmentstratege Gregory Perdon von Arbuthnot Latham als Börsenoptimist.

Eine Umfrage der Deutschen Bank unter Anlegern ergab, dass mehr als zwei Drittel bis zum Jahresende mit einem Rückgang der Aktienkurse um mindestens fünf Prozent rechneten. Dieselbe Umfrage ergab auch, dass die größten Marktrisiken neue Corona-Varianten sowie eine höher als erwartet ausfallende Inflation oder steigende Anleiherenditen sind. "Während sich der Aufschwung in den USA wahrscheinlich fortsetzen wird, sollten Anleger damit rechnen, dass zusätzliche Impulse durch Impfungen schwieriger zu erreichen sein werden", so Seema Shah, Chef-Strategin bei Principal Global Investors. "Starke Erträge sind der Schlüssel für die Nachhaltigkeit des Bullenmarktes", ergänzt die Teilnehmerin.

Handelbare Nachrichten finden sich vor allem unter Nebenwerten: Aktien von Virgin Galactic geben um 2,3 Prozent nach. Das Raumfahrtunternehmen hat seinen nächsten Weltraumflug wegen eines möglichen Defekts verschoben. Die Titel des Zimmervermittlers Airbnb sinken um 2,8 Prozent - nach einer Verkaufsempfehlung durch Goldman Sachs. Dagegen ziehen ViacomCBS um 1,6 Prozent an. Der Medienkonzern fährt laut einem Bericht im Rahmen einer Vorstandsneubesetzung seine Aktivitäten bei der Filmtochter Paramount sowie im Segmente Fernsehproduktion hoch.


   Dollar behauptet jüngste Gewinne 

Der Dollar kann seine jüngsten Aufschläge behaupten, die ihn auf ein Zweiwochenhoch geführt haben. Der Dollar-Index zeigt sich aktuell unverändert und kommt damit von den Tageshochs zurück. Anleger preisten weiterhin geldpolitische Straffungen ein. Am 22. September könnte die US-Notenbank das Zurückfahren der Wertpapierkäufe verkünden und damit in den Straffungszyklus eintreten, heißt es. Mit Fed-Gouverneur Patrick Harker aus Philadelphia hat sich ein weiterer Geldpolitiker für einen Beginn des "Taperings" im laufenden Jahr ausgesprochen - und dies eher früher als später.

Nach dem deutlichen Fall am Freitag erholen sich die Rentennotierungen ein wenig, die Renditen sinken entsprechend. Rentenhändler sehen aber keine Trendwende und setzen weiter auf steigende Renditen bis zum Jahresende. Morgan Stanley erwartet daher kurzfristig sich ausweitende Zinsdifferenzen zwischen deutschen und US-Anleihen.

Der Goldpreis legt mit dem wieder zurückgekommenen Dollar und sinkenden Marktzinsen leicht zu. Und auch die Ölpreise ziehen an. Weiterhin sind 49 Prozent der wegen Wirbelsturms "Ida" außer Betrieb genommenen Ölförderanlagen im Golf von Mexiko laut Analysten nicht wieder hochgefahren. Zudem gibt es Berichte, wonach Russland Schwierigkeiten habe, die der Gruppe Opec+ zugesagten Quoten zu erfüllen. Außerdem erwartet die Opec laut ihrem jüngsten Marktbericht, dass die weltweite Öl-Nachfrage im nächsten Jahr das Niveau vor der Pandemie übersteigen werde. Zur Begründung verweist das Kartell auf sich verbesserende Impfraten und ein zunehmendes Vertrauen der Öffentlichkeit in den Umgang der Regierungen mit der Gesundheitskrise.


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INDEX           zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA          34.837,98  +0,7%   230,26     +13,8% 
S&P-500        4.458,85  +0,0%     0,27     +18,7% 
Nasdaq-Comp.  15.070,36  -0,3%   -45,13     +16,9% 
Nasdaq-100    15.379,99  -0,4%   -60,76     +19,3% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         0,21      -0,4        0,22        9,6 
5 Jahre         0,80      -1,0        0,81       43,9 
7 Jahre         1,09      -2,7        1,12       44,6 
10 Jahre        1,32      -2,4        1,34       39,8 
30 Jahre        1,90      -3,3        1,93       25,2 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %   Mo, 8:04  Fr, 17.25 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,1808      -0,1%     1,1795         1,1829   -3,3% 
EUR/JPY                129,83      +0,0%     129,79         129,96   +3,0% 
EUR/CHF                1,0880      +0,3%     1,0842         1,0855   +0,6% 
EUR/GBP                0,8530      -0,1%     0,8531         0,8542   -4,5% 
USD/JPY                109,95      +0,1%     110,04         109,88   +6,5% 
GBP/USD                1,3843      +0,1%     1,3827         1,3848   +1,3% 
USD/CNH (Offshore)     6,4433      +0,0%     6,4491         6,4374   -0,9% 
Bitcoin 
BTC/USD             44.455,75      -1,8%  44.694,76      45.143,26  +53,0% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               70,41      69,72      +1,0%           0,69  +46,7% 
Brent/ICE               73,45      72,92      +0,7%           0,53  +44,3% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.794,60   1.787,66      +0,4%          +6,94   -5,4% 
Silber (Spot)           23,76      23,74      +0,1%          +0,02  -10,0% 
Platin (Spot)          962,45     961,65      +0,1%          +0,80  -10,1% 
Kupfer-Future            4,37       4,45      -1,8%          -0,08  +23,9% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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September 13, 2021 12:20 ET (16:20 GMT)