Es sei unsicher, ob das Joint Venture eine behördliche Genehmigung bekomme, teilte Great Wall am Mittwoch mit. Dennoch werde das Projekt weiter verfolgt und die Beteiligten bemühten sich um grünes Licht der Behörden. Mit der Pflichtmitteilung an den Aktienmarkt reagierte der chinesische Autobauer auf einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung". Das Blatt hatte unter Berufung auf Insider berichtet, das Joint Venture stecke in Schwierigkeiten. Die Gespräche seien bei Grundsatzfragen festgefahren. So gebe es etwa unterschiedliche Qualitätsansprüche.

BMW bekräftigte, die Projektteams arbeiteten sehr gut zusammen und hätten deutliche Fortschritte erzielt. "Diese Arbeit werden die Teams fortsetzen." Der deutsche Oberklasse-Hersteller und Great Wall hatten den Plan eines Gemeinschaftsunternehmens für Elektroautos im Februar 2018 angekündigt. Erste Gespräche dazu begannen schon zwei Jahre früher. In einem gemeinsamen Werk in China sollen der E-Mini von BMW und E-Autos von Great Wall produziert werden. Nach Unterlagen der Stadt Zhangjiagang, wo die Fabrik gebaut werden soll, ist für das Werk eine Produktionskapazität von 320.000 Fahrzeugen im Jahr ausgelegt.

BMW hat derzeit wie andere Hersteller mit der weltweit sinkenden Autonachfrage zu kämpfen. Die eingetrübten Geschäftsaussichten sind der Zeitung zufolge ebenfalls ein Grund für wachsende Zweifel an dem Projekt. Für die Münchner ist China - wie für viele westliche Hersteller - der mit Abstand größte Einzelmarkt. Das Land ist der größte Pkw-Markt der Welt und treibt den Umstieg auf alternative Antriebe mit zahlreichen Vorschriften und Subventionen voran.