(neu: mit Händler- und Analystenstimme)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Grenke sind am Dienstag nach einem kräftigen Sprung nach oben etwas zurückgekommen. Aussagen des Finanzierungsspezialisten für kleinere und mittlere Unternehmen zum Zwischenstand der Bilanz-Sonderprüfungen überzeugten so manchen am Markt nicht. Seitens des Hedgefonds und Leerverkäufers Viceroy wurde zudem am Nachmittag unter dem Titel "Grenke - Geschäftsanomalien entdeckt" nochmals nachgelegt.

Zuletzt gewannen die Grenke-Papiere 6,5 Prozent auf 36,54 Euro, nachdem sie zunächst um mehr als 11 Prozent auf 38,58 Euro hochgesprungen waren. Vor einem Monat waren die sie im Zuge einer Leerverkaufsattacke noch bis unter 24 Euro abgesackt.

Der nun vom Management veröffentlichte Zwischenstand der daraufhin eingeleiteten Sonderprüfungen durch die Wirtschaftsprüfer von Warth & Klein Grant Thornton (WKGT) und die der KPMG überzeugte Händler Stefan de Schutter von Alpha Wertpapierhandel nicht. "Man denkt bei Grenke, man hat vieles widerlegt, aber so sehe ich das nicht." Vielmehr sei grundsätzlich so einiges schief gelaufen bei Grenke. "Und vieles erinnert an Wirecard, nur mit dem Unterschied, dass bei Grenke Geld da ist." Doch ist nach Ansicht von de Schutter "viel vom Geschäft auf Treibsand" gebaut.

Auch ein Analyst äußerte sich kritisch. "Es wurden zwar einige Fragen adressiert, allerdings nicht die Kernfragen", sagte er.

Wie Grenke an diesem Nachmittag mitteilte, gibt es etwa beim Geschäftsmodell und der Geschäftsorganisation derzeit keine wesentlichen Auffälligkeiten. Allerdings seien die Prüfungen noch nicht abgeschlossen. Daher lägen - mit Ausnahme des Teilberichtes zum Nachweis über die Zahlungsmittel anhand der Kontoguthaben - noch keine Zwischenberichte der Prüfgesellschaften vor./ck/nas/fba