FRANKFURT (dpa-AFX) - Bei den wegen Kritik an der Bilanzierung arg gebeutelten Aktien des Leasingspezialisten Grenke lässt ein Befreiungsschlag weiter auf sich warten. Der Sprung über den Widerstand bei 35 Euro am Vortag erwies sich am Mittwoch als Fehlausbruch: Die Aktien fielen nach der Vorlage von Neugeschäftszahlen um 4,6 Prozent auf 33,68 Euro. Die Corona-Pandemie belastet nach wie vor das Geschäft. Dass die Profitabilität dank des Fokus auf das sogenannte Small-Ticket-Geschäft, also eher kleinere Verträge, im ersten Quartal stieg, geriet in den Hintergrund.

Zudem müssen die Anleger weiter auf Ergebnisse der Untersuchungen bezüglich der Kritik an der Bilanzierung warten. Grenke rechnet zwar bald mit Neuigkeiten, aktuell laufen die Prüfungen durch die von der Bafin mandatierte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Mazars sowie die parallele Jahresabschlussprüfung durch KPMG aber noch. Grenke erwarte den Abschluss sowie das Testat des Konzernjahresabschlusses in den kommenden Wochen.

Der Konzern war im vergangenen Jahr mit seinem Geschäftsmodell und der Behandlung von Franchise-Gesellschaften ins Kreuzfeuer von Leerverkäufern am Aktienmarkt gekommen. Grenke versucht seither die Vorwürfe zu entkräften. Der Aktienkurs hat sich allerdings noch nicht erholen können. Vor dem Kurseinbruch infolge der Vorwürfe hatten die Papiere im September noch rund 55 Euro gekostet und damit rund 50 Prozent mehr als aktuell./mis/jha/