BADEN-BADEN (dpa-AFX) - Der zuletzt mit der Kritik an seiner Bilanzierung kämpfende Leasingspezialist Grenke hat im ersten Quartal wie erwartet weiter mit den Folgen der Corona-Pandemie gekämpft. Der Gewinn sei um 29 Prozent auf 14 Millionen Euro gefallen, teilte das vor der Rückkehr in den SDax stehende Unternehmen am Montag in Baden-Baden mit. Die Prognosen für das laufende Jahr wurden bestätigt. "Wir sind auf Kurs", sagte Finanzvorstand Sebastian Hirsch. "Jetzt müssen wir in die Normalität, um unser Geschäft wieder auszubauen. In der zweiten Jahreshälfte erwarten wir, dass unser Neugeschäft anzieht."

Grenke hatte Mitte Mai für den Konzernabschluss 2020 das uneingeschränkte Testat durch die Prüfungsgesellschaft KPMG erhalten und damit zumindest wieder etwas Vertrauen bei den Investoren zurückgewonnen. Der Kurs der Aktie zog seit der Mitteilung über das Testat um fast ein Fünftel auf 38,50 Euro an. Nachhaltig behoben ist der Kurssturz aber noch nicht, der im vergangenen Herbst von der Kritik des Leerverkäufers Viceroy ausgelöst worden war. Damals hatte der Kurs noch um die 55 Euro rangiert und war binnen weniger Tage unter 25 Euro gesackt.

Da das Unternehmen seine 2020er-Bilanz nicht rechtzeitig vorlegen konnte, flog die Aktie Anfang Mai aus dem SDax. Da das Unternehmen das Zahlenwerk inzwischen veröffentlicht hat, rechnen Experten damit, dass Grenke im Juni wieder in den Kleinwerteindex aufgenommen wird. Gemessen am Börsenwert von knapp 1,8 Milliarden Euro würde Grenke im SDax im Mittelfeld liegen. Vor dem Kursabsturz im vergangenen Herbst war das Unternehmen im Nebenwerteindex MDax gelistet./zb/jha/