Wattwil (awp) - Der Spezialkunststoff-Hersteller Gurit hat mit der luxemburgischen Armacell-Gruppe eine Lizenzvereinbarung abgeschlossen. Gurit erhält dabei eine globale Lizenz für die "ArmaFORM PET GR"-Technologie, einem flexiblen Dämmungs-Schaum. Mit der Technologie kann PET-Schaum aus 100% recyceltem PET-Material hergestellt werden.

Die Kombination der PET-Kapazität, die man Ende 2016 im italienischen Volpiano gekauft habe, in Verbindung mit der bestehenden Produktion und der neuen Lizenzvereinbarung bedeute einen wichtigen Schritt vorwärts, teilte Gurit am Donnerstagabend mit.

KAPAZITÄTEN IN VOLPIANO BESSER AUSNUTZEN

Mit der Übernahme der Lizenz zur Produktion und dem Vertrieb der PET-Schäume könne Gurit zum einen das eigene Sortiment an PET-Schäumen erweitern und zum anderen die PET-Kapazitäten der Ende 2016 erworbenen Produktionsfazilitäten in Volpiano besser ausnützen, merkt ZKB-Analyst Philipp Gamper dazu an. Dies sei positiv zu beurteilen.

Die Composite-Materialien von Gurit machen seinen Ausführungen zufolge rund 75% des Gesamtumsatzes aus, wobei etwa 15% auf PET-basierte Materialien entfallen dürften. Neben dem natürlichen Strukturkernmaterial Balsa weise das synthetisch hergestellte PET die grösste Wachstumsdynamik im Materialportfolio von Gurit auf.

Den fairen Wert für die Gurit-Aktie sieht er bei 1'210 CHF und bestätigt seine unsere Einstufung "Übergewichten". Am Freitagnachmittag notiert die Aktie an der SIX bei 1'147 CHF, was einem Plus von 1,1% gegenüber dem Vortagesschluss entspricht (SPI -0,05%).

ZULETZT POSITIVER NEWSFLOW

Gurit hatte in den vergangenen Wochen mit einigen positiven Nachrichten aufgewartet. So wurde gegen Ende Juni ein Joint Venture-Abkommen zur Balsaholz-Produktion in Java bekanntgegeben, dem Analysten grosse Bedeutung beimessen, da sich Gurit dadurch eine Materialquelle für den wachstumsstarken Windenergiebereich sichert.

Auch verschiedene Aufträge wurden an Land gezogen, wie ein Windturbinen-Auftrag über 11 Mio CHF und eine Order eines Premium-Autozulieferers aus Italien, die über die Vertragslaufzeit von zwei Jahren einen Umsatz von rund 9 Mio CHF in die Kasse der Ostschweizer spült.

An der Börse wurden die News entsprechend gut aufgenommen. Allein im Juni legte der Titel um über 20% zu. Seit Jahresbeginn resultiert auf aktuellem Niveau ein Kursgewinn von rund 40%, womit der Titel zu den grossen Gewinnern an der Schweizer Börse gehört.

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