NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street ist mit Gewinnen in den Donnerstag gestartet. Der Dow-Jones-Index steigt um 0,8 Prozent auf 34.525 Punkte, der S&P und der Nasdaq-Composite gewinnen 0,5 bzw 0,4 Prozent. Im Blick steht weiter der drohende Kollaps des chinesischen Immobilienriesen Evergrande. Ursprünglich höhere Aufschläge bei den Futures schmolzen ab, nachdem aus Kreisen berichtet wurde, Chinas Behörden hätten die lokalen Regierungen aufgefordert, sich auf den möglichen Zusammenbruch der China Evergrande Group vorzubereiten. Die lokalen Regierungen sollten die Folgen abfedern.

Am Vortag war an der Wall Street im Gefolge von Fed-Aussagen der größte Tagesgewinn seit Juli verzeichnet worden. Die US-Notenbank signalisierte im Anschluss an ihre Zinssitzung, dass sie ihre Anleihekäufe ab November allmählich zurückfahren werde ("Tapering") und im kommenden Jahr die Zinsen anheben könnte. Sie hat dazu aber weder einen Beschluss noch einen Zeitplan vorgelegt. Damit hat sie sich alle Optionen offen gehalten, um flexibel zu handeln. "An den Börsen kommt das Fed-Statement gut an", sagt Marktstratege Thomas Altmann von QC Partners. Straffungen der US-Geldpolitik können damit laut Altmann bei Bedarf verschoben werden.


   Fragen um Evergrande 

Die Märkte standen in dieser Woche im Zeichen von Chinas größtem Immobilienentwickler. Viele befürchten, dass der Zusammenbruch des Unternehmens die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt wirtschaftlich in Mitleidenschaft ziehen und sich auf die globalen Finanzmärkte auswirken könnte. Das hoch verschuldete Unternehmen hat Anleihen in Milliardenhöhe an internationale Investoren ausgegeben, von denen viele zu einem Bruchteil ihres Nennwerts gehandelt werden.

Die Ängste schienen sich zwischenzeitlich jedoch gelegt zu haben. "Die einhellige Meinung ist, dass die Chinesen dies letztendlich kontrollieren werden", sagte Marktstratege John Roe von Legal and General Investment Management. Ob und inwieweit dies weiter Gültigkeit hat, ist aktuell nicht abzusehen.

Unter den Konjunkturdaten fielen die wöchentlichen Daten zum Arbeitsmarkt schwächer aus als erwartet. Im frühen Handel werden noch der Markit-Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe und der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe erwartet.


   H.B. Fuller fest 

Die Aktie des Klebstoffexperten H.B. Fuller reagiert mit einem Plus um von 3,5 Prozent auf die Vorlage des Drittquartalsberichts und einen erhöhten Umsatzausblick. KB Home erfüllte gewinnseitig mit einer annähernden Verdopplung auf 150 Millionen Dollar die Erwartungen in seinem dritten Quartal, beim Umsatz schaffte der Eigenheimbauer dies trotz einer Steigerung nicht ganz. Der Kurs legt um 0,3 Prozent zu.

Blackberry steigen um 6,1 Prozent. Der Hersteller von Kommunikationssystemen berichtete zwar über einen Umsatzrückgang und weitete auch den Verlust deutlich aus auf 144 (23) Millionen Dollar, Analysten hatten aber noch schlechtere Zahlen befürchtet.

Sichere Häfen - Dollar, Gold, Anleihen - sind nicht gefragt. Der Dollar fällt, nachdem er am Vortag im Gefolge der US-Notenbankaussagen vorgerückt war. Teilnehmer sehen eine Gegenbewegung. Der Dollarindex verliert 0,3 Prozent. Der Goldpreis gibt zwischenzeitliche Gewinne ab und fällt nun deutlicher zurück. Die Ölpreis tendieren wenig verändert nach den kräftigen Mittwochsgewinnen. Staatsanleihen sind nicht gefragt. Die Zehnjahresrendite steigt um 4,9 Basispunkte auf 1,36 Prozent.


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INDEX                 zuletzt      +/- %        absolut      +/- % YTD 
DJIA                34.525,02      +0,8%         266,70         +12,8% 
S&P-500              4.419,42      +0,5%          23,78         +17,7% 
Nasdaq-Comp.        14.951,03      +0,4%          54,18         +16,0% 
Nasdaq-100          15.224,70      +0,3%          48,19         +18,1% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT     Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,24        0,4           0,24           12,5 
5 Jahre                  0,89        4,1           0,85           53,2 
7 Jahre                  1,17        4,9           1,13           52,5 
10 Jahre                 1,36        4,9           1,31           44,1 
30 Jahre                 1,87        5,3           1,81           21,9 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Do, 08:18 Uhr  Mi, 17:24 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,1731      +0,3%         1,1713         1,1739   -4,0% 
EUR/JPY                129,15      +0,6%         128,69         128,62   +2,4% 
EUR/CHF                1,0835      +0,1%         1,0843         1,0827   +0,2% 
EUR/GBP                0,8551      -0,4%         0,8586         0,8595   -4,3% 
USD/JPY                110,10      +0,3%         109,88         109,58   +6,6% 
GBP/USD                1,3717      +0,7%         1,3642         1,3658   +0,4% 
USD/CNH (Offshore)     6,4608      -0,1%         6,4681         6,4630   -0,6% 
Bitcoin 
BTC/USD             43.783,76      +0,9%      43.901,01      42.532,76  +50,7% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.          +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               72,56      72,23          +0,5%           0,33  +51,6% 
Brent/ICE               76,13      76,19          -0,1%          -0,06  +49,6% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag          +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.754,90   1.768,71          -0,8%         -13,81   -7,5% 
Silber (Spot)           22,59      22,74          -0,7%          -0,15  -14,4% 
Platin (Spot)          996,70   1.001,08          -0,4%          -4,38   -6,9% 
Kupfer-Future            4,27       4,25          +0,3%          +0,01  +20,9% 
 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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September 23, 2021 09:40 ET (13:40 GMT)