Coronavirus-Pandemie deutlich
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Hamburger Hafen und Logistik AG: HHLA spürt Auswirkungen der
Coronavirus-Pandemie deutlich
12.08.2020 / 07:30
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Hamburg, 12. August 2020
Veröffentlichung Halbjahresfinanzbericht Januar - Juni
HHLA spürt Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie deutlich
* Konzernumsatz sinkt um 9,4 Prozent, operatives Konzernergebnis (EBIT) um 51,5
Prozent
* Weiterhin starker Rückgang von Umsatz und Ergebnis im Gesamtjahr 2020
erwartet * Liquidität trotz Pandemie-induzierter Belastungen ausreichend
* Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath: "HHLA erfüllt auch in der Krise ihren
Versorgungsauftrag für Deutschland und Europa."
Die im ersten Halbjahr in Folge der Coronavirus-Pandemie weltweit drastisch
gesunkenen wirtschaftlichen Aktivitäten und der daraus resultierende
Konjunktureinbruch haben sich auch spürbar auf die Geschäftsentwicklung der
Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) ausgewirkt. Sowohl der Umsatz als auch
das Ergebnis waren stark rückläufig, was sich entsprechend auf die
Profitabilität auswirkte. Bedingt durch das schwache Handelsgeschehen
insbesondere im zweiten Quartal ging der Containerumschlag im ersten Halbjahr
stark und der Containertransport deutlich zurück. Auch das Segment Immobilien
konnte sich der Entwicklung trotz weitgehender Vollvermietung nicht entziehen.
In Summe führte dies zu einem Konzernumsatz von 628,4 Mio. Euro (- 9,4
Prozent). Das Betriebs-ergebnis (EBIT) sank um 58,8 Mio. Euro (- 51,5 Prozent)
auf 55,5 Mio. Euro. Die verfügbare Liquidität des Konzerns lag zum Ende des
ersten Halbjahrs 2020 bei 296,1 Mio. Euro (zum 30. Juni 2019: 260,1 Mio. Euro).
Angela Titzrath, HHLA-Vorstandsvorsitzende: "Die zur Eindämmung der
Coronavirus-Pandemie im zweiten Quartal angeordneten Maßnahmen haben
Gesellschaft und Wirtschaft vor nie dagewesene Herausforderungen gestellt. Als
systemrelevantes Unternehmen in der Logistikkette sind wir dennoch jederzeit
unserer Verantwortung gerecht geworden und haben verlässlich zur Versorgung
Deutschlands und Europas beigetragen. Durch verantwortungsvolle Kostensenkungen
und Investitionszurückhaltung haben wir versucht, die starken Auswirkungen der
Krise auf unsere Geschäftsentwicklung aufzufangen und um vorbereitet zu sein,
wenn sich die Lage wieder entspannt. Derzeit gehen wir von einer graduellen
Erholung in der zweiten Jahreshälfte aus. Ungeachtet der anhaltenden
Herausforderungen, die uns viel abverlangen, arbeiten wir weiter an der
Stärkung der Zukunftsfähigkeit der HHLA. So ist das Unternehmen in den
vergangenen Monaten noch einmal deutlich digitaler geworden. Innovativ gehen
wir in diesem Jahr auch bei der Auszahlung der Dividende vor. Unseren
Aktionären bieten wir an, anstelle der üblichen Bardividende diese in A-Aktien
der Gesellschaft zu beziehen. Dies ist ein weiterer Beitrag zur Sicherung der
Liquidität, die trotz Pandemie-induzierter Belastungen weiterhin ausreicht, um
fälligen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen."
Teilkonzern Hafenlogistik: Geschäftsentwicklung Januar - Juni 2020
Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik verzeichnete in den ersten sechs
Monaten einen deutlichen Umsatzrückgang um 9,3 Prozent auf 614,2 Mio. Euro (im
Vorjahr: 677,5 Mio. Euro). Das operative Ergebnis (EBIT) sank stark um 53,5
Prozent auf 49,1 Mio. Euro (im Vorjahr: 105,6 Mio. Euro). Die EBIT-Marge ging
um 7,6 Prozentpunkte auf 8,0 Prozent zurück.
Im Segment Container ging die Umschlagmenge an den HHLA-Containerterminals
insgesamt um 11,3 Prozent auf 3.345 Tsd. Standardcontainer (TEU) zurück (im
Vorjahr: 3.770 Tsd. TEU). An den drei Hamburger Containerterminals lag das
Umschlagvolumen mit 3.058 Tsd. TEU um 12,0 Prozent unter dem Vergleichswert des
Vorjahres (im Vorjahr: 3.476 Tsd. TEU). Grund hierfür waren insbesondere
ausgefallene Schiffsabfahrten (Blank Sailings) als Folge der
Coronavirus-Pandemie. Die Ausfälle verursachten einen deutlichen Rückgang der
Ladungsmengen aus Fernost. Die Zubringerverkehre (Feeder) in den Ostseeraum
sind stark zurückgegangen und konnten durch Zuwächse im deutschen und
britischen Fahrtgebiet nicht kompensiert werden. Die internationalen
Containerterminals in Odessa und Tallinn verzeichneten einen leichten Rückgang
im Umschlagvolumen von 2,4 Prozent auf 286 Tsd. TEU (im Vorjahr: 293 Tsd. TEU).
Die vor allem mit der Coronavirus-Pandemie verbundenen Mengeneinbußen konnten
durch die zusätzlichen Anläufe im ersten Quartal nicht ausreichend ausgeglichen
werden.
Die Umsatzerlöse verringerten sich im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem
Vorjahreszeitraum um 9,6 Prozent auf 363,4 Mio. Euro (im Vorjahr: 401,7 Mio.
Euro). Dies lag im Wesentlichen an dem durch die Coronavirus-Pandemie
ausgelösten Mengenrückgang. Die Durchschnittserlöse je wasserseitig
umgeschlagenen Container legten um 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum
zu. Ursache hierfür waren ein vorteilhafter Modalsplit mit einem hohen Anteil
an Hinterlandmenge sowie ein temporärer Anstieg der Lagergelder durch eine
längere Verweildauer als Folge wetterbedingter Verspätungen und
pandemiebedingter Ausfälle von Schiffsabfahrten (Blank Sailings). Das
Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich mengenbedingt im Vergleich zum Vorjahr
um 35,0 Mio. Euro bzw. 48,7 Prozent auf 36,8 Mio. Euro (im Vorjahr: 71,8 Mio.
Euro). Die EBIT-Marge sank um 7,8 Prozentpunkte auf 10,1 Prozent.
Im Segment Intermodal verringerte sich der Containertransport um 8,2 Prozent
auf 718 Tsd. TEU (im Vorjahr: 782 Tsd. TEU). Dabei fiel der Rückgang bei den
Straßentransporten deutlich stärker aus als bei den Bahntransporten. Die
Bahntransporte gingen verglichen mit dem Vorjahr um 6,9 Prozent auf 568 Tsd.
TEU zurück (im Vorjahr: 610 Tsd. TEU). Während die Verkehre sowohl aus den
norddeutschen als auch aus adriatischen Seehäfen deutliche, auf einzelnen
Relationen auch starke Rückgänge verzeichneten, konnte ein starkes Wachstum der
kontinentalen Verkehre einen Teil des Rückgangs im maritimen Bereich
kompensieren. Bei den Straßentransporten setzte sich die rückläufige
Entwicklung der Vorquartale fort. Insbesondere aufgrund der schwachen
Entwicklung im Raum Hamburg ging die Transportmenge in einem anhaltend
schwierigen Marktumfeld im Vorjahresvergleich um 13,0 Prozent auf 149 Tsd. TEU
(im Vorjahr: 172 Tsd. TEU) zurück.
Die Umsatzerlöse lagen mit 223,2 Mio. Euro um 8,5 Prozent deutlich unter dem
Vorjahreswert (im Vorjahr: 244,1 Mio. Euro) und waren damit etwas stärker
rückläufig als die Transportmenge. Trotz eines leicht gestiegenen Bahnanteils
am Gesamtaufkommen der HHLA-Intermodaltransporte von 78,0 Prozent auf 79,2
Prozent verringerten sich die durchschnittlichen Umsatzerlöse je TEU aufgrund
eines überproportionalen Rückgangs der Ladungsströme mit längeren
Transportdistanzen. Das Betriebsergebnis (EBIT) ging im Mitteilungszeitraum um
32,0 Prozent auf 34,5 Mio. Euro (im Vorjahr: 50,8 Mio. Euro) zurück. Ursächlich
für diesen starken Rückgang sind neben der rückläufigen Mengen- und
Umsatzentwicklung im Wesentlichen erhöhte Schwankungen im Aufkommen von Import-
und Exportladung und eine damit einhergehend verringerte Auslastung der
Zugsysteme.
Teilkonzern Hafenlogistik: Ausblick Gesamtjahr 2020
Die inzwischen weltweit grassierende Coronavirus-Pandemie hat in den meisten
betroffenen Ländern staatliche Organe und Behörden veranlasst, Maßnahmen zur
Eindämmung der Virusverbreitung in einem bisher nicht gekannten Ausmaß zu
verhängen.
Die Maßnahmen schränken vor allem die sozialen Kontakte zwischen den Menschen
ein, um so eine Ansteckung zu vermeiden. Sowohl auf nationaler Ebene als auch
im internationalen Verkehr führt dies zu einer Kontraktion der wirtschaftlichen
Tätigkeit, deren Tiefe und zeitliche Dauer sich nicht verlässlich abschätzen
lassen. Die Kontraktion erfasst durchgängig alle Wirtschaftsbereiche und somit
auch den für die HHLA wichtigen internationalen Handel.
Eine Prognose ist unter den aktuellen Rahmenbedingen nicht verlässlich möglich,
es ist aber davon auszugehen, dass Umsatz und Betriebsergebnis (EBIT) im
Teilkonzern Hafenlogistik stark unter Vorjahr liegen werden. Primäre Ursache
hierfür sind mögliche mindestens temporär auch starke Rückgänge von
Containerumschlag und -transport.
Teilkonzern Immobilien: Geschäftsentwicklung Januar - Juni 2020 und Ausblick
Gesamtjahr 2020
Die HHLA-Immobilien in der historischen Speicherstadt und auf dem
Fischmarktareal in Hamburg entwickelten sich zwar besser als der Gesamtmarkt.
Die Umsatzerlöse lagen zum Halbjahr 2020 jedoch trotz des hohen
Vermietungsstands mit 18,0 Mio. Euro deutlich unter dem Vorjahr (im Vor-jahr:
19,9 Mio. Euro). Der Rückgang resultierte vorrangig aus einer durchgeführten
Umsatzkorrektur aufgrund zu erwartender Mietausfälle als Folge der
Coronavirus-Pandemie. Das kumulierte Betriebsergebnis (EBIT) verfehlte daher im
Wesentlichen aufgrund der erwarteten Mietausfälle mit 6,1 Mio. Euro den
Vorjahreswert stark um 27,8 Prozent (im Vorjahr: 8,5 Mio. Euro).
Beim Betriebsergebnis (EBIT) des Teilkonzerns Immobilien wird ein deutlich
unter Vorjahr liegendes Ergebnis für möglich gehalten.
Wesentliche Kennzahlen: Januar - Juni 2020
HHLA-Konzern
in Mio. € 1-6 | 2020 1-6 | 2019 Veränderung
Umsatzerlöse 628,4 693,7 - 9,4 %
EBITDA 140,1 192,9 - 27,4 %
EBITDA-Marge in % 22,3 27,8 - 5,5 PP
EBIT 55,5 114,3 - 51,5 %
EBIT-Marge in % 8,8 16,5 - 7,7 PP
Ergebnis nach Steuern 26,1 72,9 - 64,2 %
Ergebnis nach Steuern und nach
Anteilen anderer Gesellschafter 14,1 54,7 - 74,2 %
ROCE in % 5,4 11,3 - 5,9 PP
30.06.2020 31.12.2019 Veränderung
Eigenkapitalquote in % 22,4 22,2 0,2 PP
Anzahl der Beschäftigten 6.252 6.296 - 0,7 %
Teilkonzern Hafenlogistik 1, 2
in Mio. € 1-6 | 2020 1-6 | 2019 Veränderung
Umsatzerlöse 614,2 677,5 - 9,3 %
EBITDA 130,4 180,7 - 27,8 %
EBITDA-Marge in % 21,2 26,7 - 5,5 PP
EBIT 49,1 105,6 - 53,5 %
EBIT-Marge in % 8,0 15,6 - 7,6 PP
Ergebnis nach Steuern und nach Anteilen anderer
Gesellschafter 10,7 49,8 - 78,6 %
Ergebnis je Aktie in € ³ 0,15 0,71 - 78,6 %
1 Vor Konsolidierung zwischen den Teilkonzernen2 A-Aktien,
börsennotiert3 Unverwässert
und verwässert
Segment Container
in Mio. € 1-6 | 2020 1-6 | 2019 Veränderung
Umsatzerlöse 363,4 401,7 - 9,6 %
EBITDA 84,2 120,5 - 30,1 %
EBITDA-Marge in % 23,2 30,0 - 6,8 PP
EBIT 36,8 71,8 - 48,7 %
EBIT-Marge in % 10,1 17,9 - 7,8 PP
Containerumschlag in Tsd. TEU 3.345 3.770 - 11,3 %
Segment Intermodal
in Mio. € 1-6 | 2020 1-6 | 2019 Veränderung
Umsatzerlöse 223,2 244,1 - 8,5 %
EBITDA 56,1 70,2 - 20,0 %
EBITDA-Marge in % 25,1 28,7 - 3,6 PP
EBIT 34,5 50,8 - 32,0 %
EBIT-Marge in % 15,5 20,8 - 5,3 PP
Containertransport in Tsd. TEU 718 782 - 8,2 %
Wesentliche Kennzahlen: April - Juni 2020
Segment Container
in Mio. € 4-6 | 2020 4-6 | 2019 Veränderung
Umsatzerlöse 167,8 200,9 - 16,5 %
EBITDA 34,4 58,6 - 41,3 %
EBITDA-Marge in % 20,5 29,2 - 8,7 PP
EBIT 11,0 34,0 - 67,6 %
EBIT-Marge in % 6,6 16,9 - 10,3 PP
Containerumschlag in Tsd. TEU 1.549 1.905 - 18,7 %
Segment Intermodal
in Mio. € 4-6 | 2020 4-6 | 2019 Veränderung
Umsatzerlöse 106,5 120,2 - 11,4 %
EBITDA 27,8 35,4 - 21,4 %
EBITDA-Marge in % 26,1 29,4 - 3,3 PP
EBIT 17,3 25,5 - 32,2 %
EBIT-Marge in % 16,2 21,2 - 5,0 PP
Containertransport in Tsd. TEU 340 384 - 11,5 %
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