München (Reuters) - Der größte Lufthansa-Aktionär Klaus-Michael Kühne will seine Beteiligung an der Fluggesellschaft nun doch weiter aufstocken.

"Unser Interesse an der Deutschen Lufthansa AG ist ungebrochen", erklärte der Hamburger Milliardär am Dienstag laut einer Mitteilung seiner Kühne Holding AG. Er habe kürzlich ein "konstruktives Gespräch" mit Lufthansa-Chef Carsten Spohr und Aufsichtsratschef Karl-Ludwig Kley geführt und habe sich "daher der Absicht angeschlossen, bei sich bietenden Gelegenheiten weitere Lufthansa-Aktien zu erwerben". Woher die Aktien kommen sollen, erklärte die Kühne Holding nicht. Der 85-Jährige hält bereits 15,01 Prozent an der Lufthansa.

Erst vor kurzem hatte Kühne einer Übernahme des restlichen Staatsanteils von knapp zehn Prozent an der Lufthansa eine Absage erteilt. "Im Prinzip hätte ich Interesse, aber eine solche Aufstockung steht nicht zur Diskussion", hatte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" gesagt. "Wir kämen dann auf eine Sperrminorität von 25 Prozent. Das ist politisch wohl nicht durchsetzbar." Der Bund muss seine in der Corona-Krise erworbene Lufthansa-Beteiligung spätestens 2023 verkaufen.

Das Bundeskartellamt hatte kürzlich grünes Licht für die jüngste Anteilsaufstockung auf 15,01 Prozent gegeben. Mit jedem Prozentpunkt mehr könnten wir uns die Finger verbrennen", hatte Kühne in dem "FAZ"-Interview gewarnt. Was seinen Sinneswandel ausgelöst hat, blieb zunächst unklar. Kühne ist Eigentümer der Schweizer Spedition Kühne+Nagel und Hauptaktionär der Reederei Hapag-Lloyd.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)