NEW YORK (dpa-AFX) - Die Reederei Hapag-Lloyd wird nach Einschätzung der US-Bank JPMorgan von der Wiederbelebung des Containermarktes profitieren. Nach dem Einbruch im Zuge der Covid-19-Krise habe sich die Container-Schifffahrt in den vergangenen Wochen positiv entwickelt, schrieb Analyst Samuel Bland in einer am Mittwoch vorliegenden Branchenstudie. Er sagt Hapag-Lloyd daher eine Beschleunigung des Gewinnwachstums und auf absehbare Zeit hohe Mittelzuflüsse voraus. Der Experte hob sein Votum für die Aktie gleich um zwei Stufen von "Underweight" auf "Overweight" an. Das Kursziel steigt von 48,29 auf 62,80 Euro. Die Aktie notierte am Mittwochmorgen zuletzt bei 55 Euro.

Ähnlich wie bei der dänischen Reederei Maersk, die neben der Deutschen Post DHL zu den größten Favoriten des Experten gehört, sieht Bland bei Hapag-Lloyd Aufholpotenzial vor allem im Lateinamerika-Geschäft. Beide Unternehmen seien dort besonders stark engagiert. In Lateinamerika sei die Zahl der umgeschlagenen Container während des Sommers wegen der Virus-Pandemie deutlich stärker gesunken als im weltweiten Durchschnitt, so der Analyst weiter. Seit den letzten Septembertagen gehe es für den Containermarkt in der Region wiederum klar aufwärts.

Der Experte hob daher seine Schätzungen für das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) bei Hapag-Lloyd bis 2022 um 15 Prozent an. Damit liegt er für 2020 nun rund zehn Prozent noch über dem oberen Ende der Erwartungen des Unternehmens selbst. Das Management der Reederei peile bisher 1,7 bis 2,2 Milliarden Euro an. Für das dritte Quartal sagt Bland ein operatives Ergebnis über dem Vorjahr voraus, wobei sich die Gewinnentwicklung im Schlussquartal noch weiter beleben sollte.

Für das kommende Jahr geht der Analyst aktuell von einer gemischten Entwicklung aus. So dürften die Transportmengen zwar um fünf Prozent steigen, die Preise für Frachttransporte aber um drei Prozent sinken. Bei Hapag-Lloyd rechnet er daher mit einem leichten Rückgang des Ebitda. Sollte die jüngste Entwicklung allerdings so weitergehen, könne er seine Prognosen für das vierte Quartal und das Jahr 2021 aber voraussichtlich anheben, schrieb Bland.

Gemäß der Einstufung "Overweight" geht JPMorgan davon aus, dass sich die Aktie in den kommenden sechs bis zwölf Monaten besser als der jeweilige Sektor entwickeln wird./tav/stw/mis

Analysierendes Institut JPMorgan.

Veröffentlichung der Original-Studie: 13.10.2020 / 19:15 / BST

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 14.10.2020 / 00:15 / BST

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