FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bauen die Verluste bis Mittwochmittag deutlich aus. "Nach dem schwachen Ifo-Index dürfte der Einbruch im Gfk-Konsumklima heute vielen klar gemacht haben, dass sich die Erholungserwartungen für dieses Jahr deutlich nach hinten verschieben", so ein Händler. Das GfK-Konsumklima ist im Februar auf minus 15,6 Punkte abgesackt. Das sind 8,1 Punkte weniger als im Januar mit revidiert minus 7,5 Punkten. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten lediglich einen Rückgang auf minus 7,8 Zähler vorhergesagt.

Der DAX verliert 1,7 Prozent auf 13.630 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht ebenfalls deutlich um 1,6 Prozent auf 3.536 Punkte nach unten. Unter Druck stehen konjunktursensible Sektoren wie Öl und Gas (minus 2,3 Prozent) oder Rohstoffe, für die es im Schnitt um 3 Prozent nach unten geht. Autos verlieren im Schnitt 1,7 Prozent. Auch Techwerte lassen mit Abgaben von 2,2 Prozent etwas Luft ab. Tagesgewinner sind bislang Telekomwerte mit Aufschlägen von 1,3 Prozent.


   Die US-Notenbank dürfte zunächst abwarten 

Der wichtigste Termin des Tages, die Entscheidung der US-Notenbank (Fed), findet erst nach Handelsschluss in Europa statt. Weil laut Marktteilnehmern mit unveränderten Leitzinsen gerechnet wird, steht die Rede von Fed-Chef Jerome Powell im Blick. Da sich unter der neuen Regierung von Präsident Joe Biden ein großes Konjunkturpaket abzeichnet, können die US-Währungshüter zunächst untätig bleiben und zunächst die Wirkung ihrer bereits erfolgten Lockerung beobachten. Die zuletzt aufgekommene Tapering-Debatte hatte Powell zuletzt als "viel zu verfrüht" abgetan.

Aktien von Container-Reedereien sind am Mittwoch nicht gesucht. Hapag-Lloyd fallen um 8,9 Prozent, Moeller-Maersk um 7,2 Prozent. Die höheren Frachtraten, von denen am Morgen Hapag-Lloyd berichtete, waren vom Markt noch etwas höher erwartet worden. Schon am Vortag hatten Cosco Shipping über einen starken Anstieg berichtet. "Das Problem war, dass Cosco explizit nur die Frachtraten als Grund für den Gewinnanstieg angeführt hat, und nicht die Erwartung an eine deutliche Belebung der Volumen", so ein Händler.

Evotec entwickeln sich am Mittwoch sehr volatil. Die Aktie war zu Handelsbeginn um 30 Prozent nach oben geschossen, liegt jetzt aber nur noch 0,7 Prozent vorne. Wie bei einigen Werten in den USA derzeit werden dahinter sogenannte Short-Eindeckungen vermutet. Evotec hatte am Morgen außerdem mitgeteilt, über eine Tochter einen Auftrag in den USA im Zusammenhang mit der Prävention und Behandlung von Covid-19 an Land gezogen zu haben im Volumen von 28,6 Millionen Dollar.

Für Siemens Healthineers geht es um 1,8 Prozent nach oben. Positiv kommt an, dass der Medizintechnikkonzern besser als erwartet durch sein erstes Geschäftsquartal gekommen ist und mit einem höheren Umsatz mit Corona-Tests im Geschäftsjahr rechnet. Den Ausblick auf das vergleichbare Umsatzwachstum hat Healthineers auf 8 bis 12 von bisher 5 bis 8 Prozent angehoben, ebenfalls den Ergebnisausblick.


   Sartorius hebt Prognose an 

Bei Sartorius setzen Gewinnmitnahmen ein. Trotz guter Zahlen und einem guten Ausblick geht es für das Papier um 1,7 Prozent nach unten. Der Göttinger Konzern will nun die Produktionskapazitäten noch einmal erweitern und bis 2025 den Konzernumsatz auf etwa 5 Milliarden Euro steigern. Bislang lag das Ziel bei rund 4 Milliarden Euro. Die operative Gewinnmarge soll auf rund 32 Prozent steigen. Hier lag das Ziel bisher bei rund 28 Prozent.

Für die Aktie der Software AG geht es nach besseren Zahlen um 9,7 Prozent nach oben. Der nicht-IFRS-operative Gewinn sei um 32 Prozent auf 177 Millionen Euro gesunken und liege damit 7 Prozent über den Erwartungen der Analysten und 4 Prozent über den Konsenserwartungen, so Bryan Garnier. Der Umsatz bewege sich 1 Prozent über der Prognose der Analysten und den Konsenserwartungen. Für RTL geht es nach Zahlen derweil um 4,8 Prozent nach oben.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.542,37      -1,40      -50,46      -0,29 
Stoxx-50                3.169,26      -0,73      -23,28       1,96 
DAX                    13.647,21      -1,61     -223,78      -0,52 
MDAX                   31.087,34      -1,51     -475,01       0,95 
TecDAX                  3.367,97      -0,72      -24,39       4,83 
SDAX                   15.118,18      -1,67     -256,43       2,39 
FTSE                    6.599,91      -0,81      -54,10       2,99 
CAC                     5.463,62      -1,08      -59,90      -1,58 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,54                  -0,01      -0,78 
US-Zehnjahresrendite        1,03                   0,00      -1,65 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %    Mi, 8:32  Di, 17:33  % YTD 
EUR/USD                   1,2116     -0,38%      1,2154     1,2161  -0,8% 
EUR/JPY                   125,81     -0,20%      126,03     126,07  -0,2% 
EUR/CHF                   1,0763     -0,22%      1,0779     1,0791  -0,4% 
EUR/GBP                   0,8837     -0,20%      0,8845     0,8856  -1,1% 
USD/JPY                   103,84     +0,19%      103,69     103,67  +0,5% 
GBP/USD                   1,3711     -0,18%      1,3741     1,3732  +0,3% 
USD/CNH (Offshore)        6,4835     +0,14%      6,4766     6,4741  -0,3% 
Bitcoin 
BTC/USD                30.702,25     -6,11%   31.829,25  31.840,00  +5,7% 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex                  52,60      52,61       -0,0%      -0,01  +8,2% 
Brent/ICE                  55,99      55,91       +0,1%       0,08  +8,3% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)             1.841,28   1.851,16       -0,5%      -9,89  -3,0% 
Silber (Spot)              25,20      25,48       -1,1%      -0,27  -4,5% 
Platin (Spot)           1.084,83   1.104,08       -1,7%     -19,25  +1,4% 
Kupfer-Future               3,58       3,62       -1,0%      -0,04  +1,9% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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January 27, 2021 07:07 ET (12:07 GMT)