Der Vorstandsvorsitzende der BASF SE (XTRA:BAS), Martin Brudermüller, der voraussichtlich im April 2024 von seinem Posten zurücktreten wird, strebt den Verkauf mehrerer Geschäftseinheiten des deutschen Chemiekonzerns an, deren Gesamtwert bis zu 10 Milliarden Euro (10,5 Milliarden US-Dollar) betragen könnte, berichtete das Handelsblatt am 2. Oktober 2023. Ziel von Brudermueller sei es, der künftigen Führung ein schlankes Unternehmen zu übergeben, so das Handelsblatt unter Berufung auf Quellen aus Unternehmens- und Finanzkreisen. Brudermüller will unter anderem den geplanten Ausstieg aus dem Öl- und Gasgeschäft der Wintershall Dea AG abschließen, an der die BASF mit 73% beteiligt ist.
Der Wert des Anteils wird auf 6 bis 8 Milliarden Euro geschätzt. Nach Angaben von Insidern, die das Handelsblatt zitiert, könnten potenzielle Käufer der französische Ölkonzern TotalEnergies SE (ENXTPA:TTE), der norwegische Gasproduzent Equinor ASA (OB:EQNR) und ein Staatsfonds aus Abu Dhabi (Abu Dhabi Investment Authority) sein. Auch kleinere europäische Konkurrenten wie Harbour Energy plc (LSE:HBR) sind an dem Unternehmen interessiert.
Brudermueller versucht auch, das Geschäft mit Emissionskatalysatoren zu veräußern. Obwohl die Sparte bis zu 3 Milliarden Euro wert ist, wird ein vollständiger Verkauf als schwierig angesehen, da das Geschäft auf Verbrennungsmotoren ausgerichtet ist. Konkurrenten aus Asien gelten als die wahrscheinlichsten Käufer.
Darüber hinaus prüft die BASF Optionen für das Segment Farben und Lacke, wobei das brasilianische Lackunternehmen Glasurit sowie ein Teil der Chemetall GmbH als Kandidaten für eine Trennung gelten. Im Bereich der Lebensmittelzusatzstoffe wird der Verkauf einer Anlage in Bayern geprüft. Berichten zufolge wurde bereits eine Investmentbank für ein mögliches Geschäft beauftragt, das einen Wert von etwa 200 Millionen Euro haben könnte.