HEIDELBERG (dpa-AFX) - Der Baustoffkonzern HeidelbergCement hat dank seiner jüngsten Verkäufe im ansonsten schwächsten Quartal seine Verluste reduziert. Allerdings lief das Tagesgeschäft für das im Dax gelistete Unternehmen deutlich schlechter als noch vor einem Jahr. Neben ungünstigen Wechselkursen aufgrund des starken Euro belasteten vor allem der kalte Winter in Europa und Nordamerika Umsatz und Ergebnis. Hinzu kamen weniger Arbeitstage und höhere Energiekosten.

"Aufgrund der grundlegend positiven Marktdynamik sind wir zuversichtlich, die operative Leistung in den kommenden Quartalen deutlich zu steigern und halten an unseren Zielen für das Geschäftsjahr fest", sagte Unternehmenschef Bernd Scheifele vor Beginn der Hauptversammlung am Mittwoch in Heidelberg. Dazu sollen auch Preiserhöhungen beitragen.

Am Aktienmarkt kam die Quartalsbilanz nicht gut an. Kurz nach Handelsstart verlor die HeidelbergCement-Aktie 1,35 Prozent an Wert. Das erste Quartal des Baustoffe-Herstellers sei mit Blick auf den operativen Gewinn (bereinigtes Ebitda) deutlich hinter seinen und den Markterwartungen zurückgeblieben, schrieb Analyst Rajesh Patki von der US-Bank JPMorgan. Die aufrecht erhaltenen Jahresziele setzten nun ein Wachstum aus fortgeführtem Geschäft von 9 Prozent für den Rest des Jahres voraus.

Der operative Gewinn ging in den ersten drei Monaten im Jahresvergleich um gut ein Drittel auf 252 Millionen Euro zurück. Analysten hatten im Schnitt mit einer deutlich besseren Entwicklung gerechnet. Während die Geschäfte für HeidelbergCement in Nordamerika und Europa aufgrund des strengen Winters deutlich schlechter liefen, verzeichnete der Konzern deutliche Zuwächse in der Region Asien-Pazifik. Der Umsatz schrumpfte - auch wegen ungünstiger Wechselkurse aufgrund des starken Euro - um vier Prozent auf 3,6 Milliarden Euro.

Unter dem Strich blieb ein Verlust von 23 Millionen Euro. Analysten waren von einem höheren Minus ausgegangen, nachdem der Fehlbetrag ein Jahr zuvor 70 Millionen Euro betragen hatte. Der Konkurrent der schweizerischen LafargeHolcim und der mexikanischen Cemex trennte sich wie angekündigt von seinem US-Weißzementgeschäft und seinem Kalksandsteingeschäft.

Für das laufende Jahr peilt HeidelbergCement weiterhin einen moderaten Anstieg bei Umsatz und operativem Ergebnis (Ebitda) an. Damit gehen die Heidelberger von einem Anstieg von drei bis neun Prozent aus. Der Jahresüberschuss soll deutlich zulegen, das heißt um mindestens zehn Prozent. Dabei rechnet der Konzern etwa Wechselkurs- und Konsolidierungseffekte heraus. Insgesamt beschäftigt HeidelbergCement mit knapp 59 000 Mitarbeitern gut 1700 weniger als ein Jahr zuvor./mne/stw/fba